Substance-Die Formel
an?«
»Weil man mir gesagt hat, dass Sie mir helfen könnten, eine Studentin zu finden, die ich suche. Die Frau, die ihr geholfen hat, ist nämlich Studentin der South Texas University. Ihr Name ist Erica Jensen.«
Teri wurde hellwach. Jensen war einer der beiden Namen, auf die sie achten sollte. Der arrogante Schwarzhaarige hatte ihr zweihundert Dollar in Aussicht gestellt, wenn sie ihm einen Hinweis geben konnte, wo sich diese Erica aufhielt.
»Fahren Sie fort, Miss Burleson.« Mit zweihundert Dollar in der Tasche würde das Wochenende ein ganzes Stück aufregender werden. »Sie haben Erica Jensen gesehen?«
»Ja. Ich wollte fragen, ob Sie mir ihre Telefonnummer geben könnten.«
»Das dürfen wir aus Datenschutzgründen nicht. Wo sagten Sie noch, dass Sie wären?«
»Es … der Zwischenfall ereignete sich in Blacksburg.«
Blacksburg, wo zum Teufel war denn Blacksburg?, dachte Teri. Laut sagte sie: »Blacksburg, Texas?«
»Nein, Blacksburg, Virginia. Ich muss wirklich unbedingt mit Miss Jensen sprechen.«
Teri entschloss sich zu einer anderen Taktik.
»Maggie, ich darf das zwar eigentlich nicht, aber Erica ist eine Freundin von mir. Wenn Sie mir sagen, worum es geht, sorge ich dafür, dass sie es erfährt und Sie anruft.«
Ein paar Sekunden lang herrschte Stille am anderen Ende. »Sie sind mit ihr befreundet?«
»Genau genommen sind wir Kommilitoninnen, wir studieren beide Medizin. Hier arbeite ich nur, um mir etwas Geld dazuzuverdienen.« Als Maggie zögerte, fügte Teri hinzu: »Ich werde Erica gleich sehen, wenn sie zurückkommt. Ich hatte vergessen, dass sie ihre Verwandten in Virginia besucht.«
Mit leicht besorgter Stimme sagte Maggie: »Gut. Sie können stolz auf Erica sein. Gestern hat sie meiner Freundin das Leben gerettet. Die Ärzte im Krankenhaus haben gesagt, sie wäre vermutlich gestorben, wenn Erica ihr kein Epinephrin gespritzt hätte.« Sie sprach den Namen des Mittels langsam aus, als wollte sie keinen Fehler machen.
»Ach, du liebe Güte! Ist Erica bei Ihnen?« Teri war zutiefst beeindruckt von sich selbst. Sie verdiente sich diese zweihundert Dollar bis auf den letzten Cent.
»Nein. Deshalb rufe ich an. Sie war verschwunden, als die Sanitäter und die Polizei eintrafen. Kurz nachdem sie weg war, fand ich ihren Studentenausweis. Er muss aus ihrer Handtasche gefallen sein, als Tory die Tasche umstieß. Ich habe ihn heimlich eingesteckt. Nun überlege ich schon die ganze Zeit, ob ich etwas sagen soll oder nicht. Aber ich habe Angst, sie könnte Schwierigkeiten bekommen, weil sie sich als Ärztin ausgegeben hat, wo sie doch nur Medizinstudentin ist. Deshalb will ich sie fragen, ob ich ihren Namen der Polizei verraten darf.«
»Bloß nicht!«, entfuhr es Teri. Sie senkte die Stimme. »Nein, Sie haben es genau richtig gemacht. Ich werde es Erica ausrichten. Wahrscheinlich wollte sie nur dem ganzen Rummel entgehen.«
»Das habe ich mir auch gedacht.«
»Alle Studentenausweise sind auf der Rückseite mit einer Adresse versehen. Schicken Sie ihn einfach dorthin. Dann erhält sie ihn zurück. Vielen Dank für Ihre Hilfe, Maggie.«
»Gestern hatte ich gewaltige Angst, aber Erica hat mir sehr geholfen. Ich bin froh, dass ich etwas für sie tun kann.«
Das Parkhaus, das Lobec ausgewählt hatte, war so leer, wie man es um Viertel nach sechs an einem Freitag erwarten konnte. Er machte Bern ein Zeichen, im Wagen zu bleiben, und stieg selbst aus, um sich mit Teri Linley zu treffen. Wie er erwartet hatte, wollte sie ihm die Information nicht am Telefon geben, wenn es um zweihundert Dollar ging.
Keiner von Hamiltons Freunden, auch nicht Nigel Hudson, hatte ihm einen nützlichen Hinweis geben können. Teri war nun wirklich seine allerletzte Chance. Infolge des dichten Berufsverkehrs hatte er sich fast eine ganze Stunde lang durch Houston gequält. Am verlassenen Ende des vierten Stocks parkte ein Toyota.
Eine junge Frau mit einem wilden Haarschopf stieg aus und kam ihm entgegen. Auf der anderen Seite öffnete ein junger Mann die Tür und stellte sich neben das Auto. Sein ärmelloses Hemd unterstrich seinen muskulösen Oberkörper. Offensichtlich der Freund und Beschützer der Frau. Er plusterte sich zu seiner vollen Größe auf und lehnte sich lässig an die Tür.
»Haben Sie das Geld?«, fragte Teri.
Lobec zog zweihundert Dollar aus der Tasche und reichte sie ihr. »Wo wurde sie gesehen?«
»Die Antwort kostet Sie noch einmal zweihundert.«
Lobec verzog keine Miene. »Ich hatte Ihnen
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