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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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in Erscheinung zu treten, da unser Freund hier ein besonderes Interesse an dir zu haben scheint. Meine Absicht war, ihn oder sie in einem unbeobachteten Augenblick zu erwischen, nicht dir zu helfen, obwohl ich froh darum bin, dass ich dir helfen konnte. Außerdem, dieser Tag bei Erik …«
    Er sah zu Jerome hinüber. Der Dämon warf die Arme in die Luft. »Sicher? Warum nicht? Sag’s ihnen! Sage ihnen alles. Sie wissen bereits zu viel.«
    »Erik?«, drängte ich.
    »Dieses Ding, dieser Nephilim …« Carter hielt nachdenklich inne. »Dieses Wesen weiß überraschend viel von uns und von der Gemeinschaft der Unsterblichen.«
    »Na ja … es ist, wie du gesagt hast, nicht wahr?«, fragte Peter. »Dieser Nephilim sucht einen von uns und folgt ihm oder ihr überall hin.«
    »Nein. Ich meine, ja, möglich, aber die Anzeichen deuten darauf hin, dass dieser hier viel mehr weiß, als er durch eine simple Überwachung in Erfahrung bringen könnte …«
    »Um Himmels willen«, fauchte Jerome, »wenn du es ihnen sagen willst, dann sag’s ihnen! Hör auf, in Rätseln zu sprechen.« Der Dämon wandte sich an uns. »Er will sagen, dass dieser Nephilim mit einer undichten Stelle zusammenarbeitet. Jemand versorgt ihn mit Informationen über die hiesige Gemeinschaft der Unsterblichen.«
    Cody begriff die Andeutung, ebenso wie ich. »Du denkst an Erik.«
    »Er ist der Hauptverdächtige«, gab Carter entschuldigend zu. »Er ist seit Jahrzehnten hier, und er besitzt das Talent, Unsterbliche zu spüren.«
    »Und wenn man bedenkt, dass er so gut von dir geredet hat«, murmelte ich entgeistert. »Na ja, da irrst du dich. Er ist es nicht. Nicht Erik.«
    »Jetzt sei doch deshalb nicht so eingeschnappt, Georgie. Er ist nicht unsere einzige Spur, lediglich die wahrscheinlichste.«
    »Und es gefällt mir genauso wenig wie dir«, fügte der Engel hinzu. »Aber wir können keine Möglichkeit abtun. Wir müssen die Bedrohung durch diesen Nephilim möglichst bald abwenden. Er ist uns aus der Hand geglitten; es wird nicht lange dauern, dann wird sich wer von außerhalb einmischen, und das ist stets schmerzhaft.«
    »Warum lässt du dir dann nicht von uns helfen?«, rief ich. »Warum diese Geheimnistuerei?«
    »Bist du taub? Das ist zu deinem eigenen Schutz. Dieses Ding könnte dich nach Armageddon fegen!« Jerome kippte den restlichen Gin aufgeregt hinunter.
    Das nahm ich ihm nicht ab. Hier stand mehr auf dem Spiel als nur unsere Sicherheit. Jerome war immer noch nicht mit der ganzen Wahrheit herausgerückt. »Ja, aber …«
    »Das Gemeinschaftstreffen ist vorüber«, unterbrach er mich eisig. »Würdet ihr anderen Georgina und mich bitte entschuldigen?«
    Oh, Scheiße! Ich sah meine Freunde verzweifelt und in der Hoffnung an, dass sie bleiben und mich verteidigen würden, aber sie hatten es alle eilig zu gehen. Feiglinge, dachte ich. Keiner von ihnen wollte Jerome reizen, wenn er so redete. Na gut, ich an ihrer Stelle täte das auch nicht.
    Carter, bemerkte ich, ging nicht. Die Anweisung betraf offensichtlich nicht ihn.
    »Georgie«, setzte Jerome behutsam an, sobald die anderen verschwunden waren, »du und ich lassen es in letzter Zeit ziemlich oft auf eine Machtprobe ankommen. Das gefällt mir nicht.«
    »Es ist nicht so ganz eine Machtprobe«, bemerkte ich und drehte und wand mich unbehaglich, weil ich an seine Machtdemonstration im Krankenhaus und seine Drohung, mich irgendwo zu „verstauen“, denken musste. »Wir haben in letzter Zeit nur einige Meinungsverschiedenheiten.«
    »Meinungsverschiedenheiten, die dich umbringen könnten.«
    »Jerome, das geht doch unmöglich nur um …«
    »Jetzt reicht’s.«
    Eine Mauer aus Energie prallte gegen mich und warf mich zurück ins Sofa. Es war wie bei einer dieser Kirmesbelustigungen, bei denen die Leute an den Wänden eines runden Raums stehen, der sich immer schneller dreht, bis die Trägheit sämtliche Gliedmaßen an der Wand festnagelt. Jede Bewegung war eine Qual. Selbst das Luftholen war ein Kampf. Ich fühlte mich wie Atlas, der die Last der ganzen Welt auf den Schultern trägt.
    Jeromes Stimme dröhnte in meinem Kopf, und irgendein tapferer Teil meiner selbst verfluchte seine billigen Tricks, obwohl der Rest von mir zurückwich.
    Du musst mir einmal zuhören, ohne beständig zu unterbrechen. Du kannst hier nicht unentwegt herumschnüffeln. Dadurch lenkst du die Aufmerksamkeit auf dich selbst, und du hast von diesem Nephilim bereits mehr abbekommen, als mir gefällt. Ich benötige weder

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