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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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glaube, das Einzige, wofür ich ein Händchen habe, ist, mit Dingen, die ich zu tun habe, so gerade zurande zu kommen.«
    »Das war aber jetzt ein Ton von „ich bin der Welt müde“, wenn ich je einen gehört habe. Warum? Ist es viel, was Sie „zu tun haben“?«
    Ich hätte mich fast verschluckt vor Lachen, weil ich an die ganze Sukkubus-Überlebens-Szene denken musste. »Das können Sie ruhig laut sagen! Ich meine, hat das nicht jeder?«
    »Ja, natürlich, aber man muss das ins Gleichgewicht mit den Dingen bringen, die man tun möchte. Lassen Sie sich nicht von den Pflichten auffressen! Sonst hat das Leben keinen Sinn. Dann wird das Leben eine Sache des Überlebens.«
    Ich zog eine Schraube fest. »Sie werden heute Abend ein wenig zu tiefsinnig für mich, Descartes.«
    »Keine klugen Sprüche klopfen. Das meine ich ernst. Was wollen Sie wirklich? Vom Leben? Für Ihre Zukunft? Haben Sie zum Beispiel vor, für immer in dieser Buchhandlung zu arbeiten?«
    »Eine Weile lang, ja. Warum? Wollen Sie mir sagen, daran stimmt was nicht?«
    »Nein. Erscheint bloß etwas profan. Wie eine Methode, die Zeit totzuschlagen.«
    Ich lächelte. »Nein, ganz bestimmt nicht. Und selbst wenn, so können wir trotzdem profane Dinge genießen.«
    »Ja, aber die meisten Menschen hegen etwas aufregendere Träume. Träume, die einfach zu verrückt sind, um jemals Wirklichkeit zu werden. Träume, die zu schwer zu erfüllen sind, zu viel Arbeit bedeuten oder einfach zu „weit entfernt“ sind. Der Tankwart, der davon träumt, Rockstar zu sein. Die Buchhalterin, die sich wünscht, sie hätte Seminare in Kunstgeschichte statt in Statistik belegt. Menschen schieben ihre Träume beiseite. Entweder weil sie sie für unmöglich halten, oder weil sie es „eines Tages“ tun werden.«
    Er hatte in unserem Werk innegehalten, und sein Gesicht zeigte wiederum Ernsthaftigkeit.
    »Was wollen Sie also, Georgina Kincaid? Was ist Ihr verrückter Traum? Derjenige, den Sie für unerfüllbar halten, von dem Sie insgeheim jedoch fantasieren?«
    Ehrlich gesagt, mein tiefstes Verlangen bestand darin, eine normale Beziehung zu haben und ohne übernatürliche Komplikationen zu lieben und geliebt zu werden. Etwas so Kleines, dachte ich traurig, verglichen mit seinen grandiosen Beispielen. Ganz und gar nicht verrückt, einfach nur unmöglich. Ich wusste nicht, ob ich die Liebe als Ausgleich für die sterbliche Ehe haben wollte, die ich zerstört hatte, oder einfach deshalb, weil die Jahre mir gezeigt hatten, dass Liebe beträchtlich erfüllender sein konnte, als ein ständiger Diener des Fleisches zu sein. Natürlich hatte das auch so seine Augenblicke. Begehrt und bewundert zu werden, hatte etwas Verlockendes, etwas, wonach es die meisten Sterblichen und Unsterblichen verlangte. Aber Lieben und Begehren waren nicht ein und dasselbe.
    Beziehungen zu anderen Unsterblichen schienen eine logische Konsequenz, aber Angestellte der Hölle erwiesen sich mitnichten als ideale Kandidaten für Stabilität und Hingabe. Über die Jahre hinweg hatte ich ein paar halbwegs befriedigende Beziehungen zu solchen Männern gehabt, aber sie hatten alle zu nichts geführt.
    Das zu erklären wäre jedoch kein Gespräch, das Roman und ich in naher Zukunft führen würden. Stattdessen beichtete ich meine zweitwichtigste Fantasie, wobei ich selbst fast überrascht davon war, wie stark ich es wollte. Normalerweise fragten mich die Leute nicht, was ich vom Leben erwartete. Die meisten fragten mich bloß, welche Stellung ich bevorzugte.
    »Na ja, wenn’s nicht die Buchhandlung wäre – und glauben Sie mir, ich arbeite gern dort -, dann würde ich gerne Tanzshows in Las Vegas choreographieren.«
    Romans Gesicht verzog sich zu einem Grinsen. »Da, sehen Sie? Das ist so eine völlig verrückte Sache, von der ich rede.« Er beugte sich vor. »Was hält Sie also von bloßen Brüsten und Flitter ab? Risiko? Sensationsmache? Was die anderen sagen werden?«
    »Nein«, erwiderte ich traurig. »Einfach die Tatsache, dass ich’s nicht tun kann.«
    »Nicht können ist ein …«
    »Ich meine, ich kann nicht choreographieren, weil ich keine Schrittfolgen schreiben kann. Ich hab’s versucht. Ich kann … ich kann nichts erschaffen. Nichts Neues. Ich bin nicht der kreative Typ.«
    Er schnaubte höhnisch. »Das glaube ich nicht.«
    »Nein, stimmt schon.«
    Jemand hatte mir einmal gesagt, dass Unsterbliche nicht erschaffen sollten, dass dies die Domäne der Menschen sei, die es brennend danach verlangte,

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