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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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gegen Hughs Bett und widerstand dem Drang, mir die Augen zuzuhalten. Der Kobold legte mir eine Hand auf den Arm, obwohl ich nicht so recht wusste, ob zu meinem oder zu seinem eigenen Trost. »Mit niemandem. Ich schwöre es. Mit sonst niemandem. Ich habe Erik nur einige Fragen gestellt …«
    Carter tat einen Schritt auf den wütenden Dämonen zu, das Gesicht engelhaft ruhig. »Sachte, sachte! Du sendest einen Peilstrahl zu jedem Unsterblichen in zehn Kilometern Umkreis.«
    Jeromes Augen blieben auf mich gerichtet, und ich verspürte im Fokus dieser ganzen Intensität zum ersten Mal seit Jahrhunderten echte Furcht. Dann, als hätte man den Lichtschalter umgelegt, von dem ich kurz zuvor so gewitzelt hatte, erlosch alles. Und Jerome stand völlig inkognito wieder vor mir, trotz aller geheimen Absichten und Zwecke. Wie ein Sterblicher. Er stieß heftig die Luft aus und rieb sich eine Stelle zwischen den Augen.
    »Georgina«, sagte er schließlich. »Im Gegensatz zu allem, was du glaubst, ist dies ganz und gar nicht der Versuch, dich zu schikanieren. Bitte arbeite nicht mehr gegen mich. Wir tun, was wir können, und das aus einem bestimmten Grund. Mir liegen deine Interessen wirklich am Herzen.«
    Meine boshafte Natur drängte mich, ihn zu fragen, ob Dämonen Herzen hatten, aber etwas anderes erschien mir plötzlich dringlicher. »Warum das „wir“? Vermutlich meinst du doch ihn.« Ich nickte zu Carter hinüber. »Was könnte sowohl einen Dämon als auch einen Engel dazu veranlassen, herumzuschleichen und ihre Gegenwart zu verbergen? Habt ihr etwa Angst vor was«?«
    »Herumschleichen?« Carter spielte den Empörten.
    »Bitte, Georgie«, sagte Jerome, dessen Geduldsfaden offensichtlich kurz vor dem Zerreißen stand. »Lass uns nur machen! Wenn du wirklich etwas Nützliches tun willst, meide gefährliche Situationen, wie ich es dir zuvor schon geraten habe. Ich kann dich nicht in geschützter Gesellschaft festhalten, aber wenn du ansonsten unbedingt weiter Ärger machen willst, kann ich dich an einem geeigneten Ort verstauen, bis das hier alles vorüber ist. Hier geht es nicht um jemandes „Seite“, und du riskierst lediglich, in Dinge hineingezogen zu werden, von denen du nichts verstehst.«
    Unbewusst drückte ich Hugh die Hand, eine Suche nach Halt. Ich wollte nicht darüber nachdenken, welchen „geeigneten Ort“ Jerome im Sinn hatte.
    »Verstehen wir einander?«, fragte der Dämon leise.
    Ich nickte.
    »Gut. Du wirst mir die größte Hilfe sein, wenn du dich bedeckt hältst. Ich habe jetzt schon so genug Sorgen, da musst du nicht auch noch auf der Liste stehen.«
    Wiederum nickte ich, da ich kein Zutrauen zu meiner Sprechfähigkeit hatte. Sein kleines Schauspiel hatte seinen beabsichtigten Zweck erreicht, mich nämlich vorübergehend einzuschüchtern, obwohl irgendein Teil meiner selbst wusste, dass ich außerstande wäre, „uns“ in Ruhe zu lassen, sobald ich das Zimmer verlassen hätte. Es wäre am besten, ich behielte dieses Wissen für mich.
    »Das wäre dann alles, Georgie«, fügte Jerome hinzu. Ich hörte die Verabschiedung heraus.
    »Ich begleite dich hinaus«, bot Carter an.
    »Nein, vielen Dank.« Aber der Engel folgte mir trotzdem.
    »Wie läuft’s also mit Seth Mortensen?«
    »Okay.«
    »Nur okay?«
    »Nur okay«
    »Ich habe gehört, er lebt jetzt hier. Und verbringt viel Zeit bei Emerald City.«
    Ich beäugte ihn von der Seite. »Woher hast du das gehört?«
    Er grinste bloß. »Also? Erzähl mir was darüber!«
    »Da gibt’s nichts zu erzählen«, fauchte ich und wusste nicht einmal, warum ich überhaupt darüber diskutierte. »Ich habe ein paar Mal mit ihm geredet, ihn herumgeführt. Es hat nicht wirklich Klick gemacht. Wir verstehen einander nicht.«
    »Warum nicht?«, wollte Carter wissen.
    »Er ist ein hartgesottener Introvertierter. Redet nicht viel. Beobachtet bloß. Abgesehen davon möchte ich ihn nicht ermutigen.«
    »Also bestärkst du ihn noch in seinem Schweigen.«
    Ich zuckte mit den Schultern und drückte den Knopf für den Aufzug.
    »Ich kenne, glaube ich, ein Buch, das dir vielleicht hilft. Ich grabe es aus und leihe es dir.«
    »Nein, danke.«
    »Tu’s nicht so leichtfertig ab! Es wird deine Kommunikationsfähigkeiten mit Seth verbessern. Ich hab’s in einer Talkshow gesehen.«
    »Hörst du nicht zu? Ich will das nicht verbessern.«
    »Ah, ja«, sagte Carter verständig. »Du hast nichts für Introvertierte übrig.«
    »Ich … nein, das ist es nicht. Ich habe kein Problem mit

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