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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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zugleich erschrocken und aufgeregt über seine Nähe. Bier und Sake hatten dafür gesorgt, dass alles in Leib und Seele unscharf wurde, und ich machte mir im Geist eine Notiz, beim nächsten Mal, wenn wir ausgingen, nichts zu trinken. Nicht dass wir wieder ausgehen würden … nicht wahr? Alkohol verwirrte mir die Sinne, erschwerte es, zwischen dem Nahrungsinstinkt der Sukkuben und der reinen, ursprünglichen Lust zu unterscheiden. Beides war gefährlich in seiner Nähe.
    Und dennoch … in diesem Augenblick war Lust kein echtes Thema. Sondern er. Das Beisammensein mit ihm. Mit ihm zu reden. Wieder etwas im Leben zu haben. Jemanden, der sich um mich sorgte. Jemanden, der mich verstand. Jemanden, zu dem ich nach Hause gehen konnte. Und mit dem.
    »Wann treffen wir uns?»«, murmelte er.
    Ich senkte den Blick. Plötzlich war mir warm. »Es ist die Spätvorstellung …«
    Seine Hand glitt von meiner Wange in meinen Nacken, hielt zwischendurch in meinem Haar inne und drückte mein Gesicht zu sich hin. »Du möchtest nicht schon was früher kommen?«
    »Wir sollten das nicht.« Meine Worte wirkten langgezogen und gedehnt, als würde ich in Sirup schwimmen.
    Roman beugte sich herüber und küsste mich aufs Ohr. »Ich bin um sieben bei dir.«
    »Sieben«, wiederholte ich.
    Er küsste mich auf die Wange dicht an meinem Ohr, dann mitten auf die Wange, dann knapp unter meinem Mund. Seine Lippen schwebten so nahe an den meinen; mein ganzer Leib konzentrierte sich auf diese Nähe. Ich spürte die Wärme aus seinem Mund, als hätte sie ihre eigene Aura. Alles ging wie in Zeitlupe. Er sollte mich küssen, er sollte mich mit Lippen und Zunge verzehren. Ich wollte es und fürchtete es, fühlte mich trotzdem nicht mächtig, so oder so etwas zu unternehmen.
    »Darf ich Ihnen noch etwas bringen?«
    Die leicht verlegene Stimme des Kellners zerriss den betäubenden Dunst um mich und brachte mich jäh wieder zur Vernunft, und mir fiel ein, was Roman zustieße, selbst wenn er mich nur küsste. Nicht allzu viel, schon wahr, aber genügend. Ich entwand mich seinem Griff und schüttelte den Kopf. »Nein danke. Nur die Rechnung.«
    Danach sprachen Roman und ich nicht mehr viel miteinander. Er fuhr mich heim und unternahm keine Annäherungsversuche, als er mich zur Tür begleitete. Er lächelte nur, als er mir wieder zärtlich unters Kinn griff und mich daran erinnerte, dass er am Samstag um sieben aufkreuzen würde.
    Ruhelos ging ich zu Bett. Mich verlangte es schmerzhaft nach Sex. Der Alkohol half mir dabei, leicht einzuschlafen, aber als ich am Morgen erwachte und dösend im Bett lag, erinnerte ich mich nach wie vor daran, wie sich seine Lippen so nahe bei den meinen angefühlt hatten. Das lustvolle Verlangen kehrte mit aller Macht zurück.
    »Das ist nicht gut«, beklagte ich mich bei Aubrey, als ich mich aus dem Bett wälzte.
    Mir blieben noch drei Stunden bis zur Arbeit, und ich musste unbedingt etwas anderes tun, als von Roman zu träumen. Beim Gedanken daran, dass ich niemals Erik ausgenutzt hatte, entschloss ich mich zu einem Besuch bei ihm. Die Vampirjäger-Theorie war mehr oder weniger obsolet, soweit es mich betraf, aber er hatte vielleicht etwas anderes Nützliches gefunden. Ich konnte ihn auch nach den gefallenen Engeln fragen.
    In Anbetracht der Drohung, „weggesteckt“ zu werden, hätte ich wahrscheinlich mehr Sorge bei der Überlegung empfinden sollen, zurück zu Arcana Ltd. zu fahren. Dennoch fühlte ich mich mehr oder weniger in Sicherheit. Eine Sache, die ich über den Erzdämon gelernt hatte, war die, dass er ein Morgenmuffel war. Natürlich musste er nicht wirklich schlafen, aber das war ein Luxus der Sterblichen, den er mit ganzem Herzen angenommen hatte. Ich erwartete, dass er nach wie vor schliefe, wo das auch immer sein mochte, und eigentlich wusste ich so richtig auch gar nicht, was ich eigentlich vorhatte.
    Ich kleidete mich an, frühstückte und war rasch auf der Straße nach Lake City. Mittlerweile fand ich das Geschäft mühelos und war wieder entsetzt über den öden Anblick und den leeren Parkplatz. Beim Eintreten sah ich jedoch eine dunkle Gestalt, die sich über einige Bücher beugte und zu groß für Erik war. Freude beim Gedanken, dass Erik weitere Kunden hatte, durchströmte mich, bis sich die Gestalt aufrichtete und mich mit einem sarkastischen Ausdruck in den grauen Augen fixierte.
    »Hallo, Georgina.«
    Ich schluckte. »Hallo, Carter.«

Kapitel 13
     
    Carter nahm ein Buch und blätterte es träge

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