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Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah

Titel: Succubus Blues - Komm ihr nicht zu nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Sparen Sie sich diese Fragen für die Gelehrten von außerhalb auf.«
    »Wohl wahr.« Er lächelte nachdenklich, während er den Becher an die Lippen führte. »Nun gut. Gewiss ist Ihnen bekannt, dass Dämonen Engel sind, die sich vom göttlichen Willen abgewandt haben. Sie rebellierten, oder wie man im Allgemeinen sagt, sie „fielen“. Luzifer, heißt es, sei der Erste gewesen, und andere seien mit ihm gegangen.«
    »Obwohl das ganz zu Anfang so war, stimmt’s? Eine Massenemigration zur anderen Seite.« Stirnrunzelnd überlegte ich, was auf den Fall der Engel technisch gesehen gefolgt war. »Was ist mit später? Ist so was häufiger vorgekommen? Oder nur das eine Mal?«
    Erik schüttelte den Kopf. »Ich habe den Eindruck, dass es nach wie vor geschehen kann und in der Vergangenheit auch geschehen ist. Es gibt sogar Dokumente, die andeuten …«
    Die Tür öffnete sich, und ein junges Paar trat ein. Erik stand auf und lächelte sie an.
    »Haben Sie Bücher über Tarot?«, fragte das Mädchen. »Für Anfänger?«
    Hatte er immer schon. Eine ganze Wand voll. Die Unterbrechung frustrierte mich, aber ich wollte ihn nicht bei einem möglichen Geschäft stören. Ich winkte ihn zu dem Pärchen hinüber und trank den restlichen Tee. Er führte sie in die entsprechende Abteilung, erläuterte energisch gewisse Titel und fragte sie detaillierter nach ihren genauen Wünschen.
    Ich nahm Mantel und Handtasche, dazu eine Packung mit dem Wunsch-Tee. Erik sah zu, wie ich einen Zehn-Dollar-Schein auf die Theke legte. »Stimmt so«, sagte ich zu ihm.
    Er hielt im Gespräch mit dem Pärchen inne und bemerkte zu mir: »Sehen Sie … hm, ich glaube, es ist der Anfang von Genesis 6 … Vers 2 oder 4, vielleicht? Da steht was drin, das Ihnen vielleicht weiterhilft.«
    »Genesis? Wie in der Bibel?« Er nickte, und ich sah mich in den Regalen um. »Wo steht sie?«
    »Ich führe sie nicht, Miss Kincaid. Vermutlich werden Ihre eigenen Ressourcen geeigneter sein.«
    Er kehrte zu seinen Kunden zurück, und ich ging, wobei ich mich über einen Mann wunderte, der Bibelverse hervorholen konnte, jedoch kein Exemplar zur Hand hatte. Dennoch hatte er natürlich Recht im Hinblick auf meine üppigen Ressourcen, und meine Schicht begann sowieso bald.
    Ich fuhr nach Queen Anne zurück und fand sämtliche Parkplätze an der Straße besetzt. Ich wühlte meine Erlaubnis aus dem Handschuhfach hervor, hängte sie an meinen Rückspiegel und fuhr auf den winzigen Privatparkplatz, der an einer Gasse hinter der Buchhandlung lag. So viele Angestellte wollten normalerweise den Parkplatz benutzen, dass ich ihn im Allgemeinen nach Möglichkeit mied.
    Als ich auf das Geschäft zuging, bekam ich zwei Autos in den Blick, die dicht an dicht standen, sowie eine rothaarige Gestalt, die sich darüber beugte. Tammi. Mir gefiel der Teenager sehr, aber sie hatte auch eine Neigung zur Schwatzhaftigkeit. Da ich meine Bibelforschung nicht hinauszögern wollte, trat ich in den Schatten und machte aus mir einen nichtssagenden Mann, den sie nicht kennen würde. Daraufhin ging ich an ihr vorbei und erhielt kaum einen zweiten Blick ihrerseits, als sie in den Wagen sprang.
    Sobald ich außer Sicht war, wechselte ich zurück zu meiner echten Gestalt. Ein kurzzeitiges Gefühl von Atemlosigkeit überkam mich, das ebenso rasch verschwand, wie es gekommen war. Gestaltwechsel ins andere Geschlecht verlangte stets so einiges von mir, weswegen ich mich Peters dämlichem Vorschlag verweigert hatte, als Frisurenmodell zu dienen. Wahrscheinlich hatte ich gerade einige Tage meines von Martin induzierten Energieüberschusses verbraucht. Was mir mindestens noch einige Wochen ließ, aber ich spürte das Sukkubus-Verlangen nach Nahrung sich trotzdem leicht in mir regen, zweifelsohne angestachelt durch mein beständiges Verlangen nach Roman.
    Bei meinem Eintreffen herrschte in der Buchhandlung normale Alltagsgeschäftigkeit. Sogleich durchsuchte ich unsere religiöse Abteilung. Ich hatte zu einer Vielzahl von Gelegenheiten Leute dorthin geschickt; ich hatte sogar Titel dort aus den Regalen gezogen. Noch nie hatte ich mir allerdings angesehen, wie viele Bibeln existierten.
    »Meine Güte!«, murmelte ich angesichts der verschiedenen Übersetzungen. Es gab Bibeln für Frauen und Männer, Bibeln für Teens, illustrierte Bibeln, Bibeln in Großdruck, Bibeln mit Goldprägung. Schließlich fiel mein Blick auf die King-James-Version. Ich wusste wenig darüber, erkannte jedoch zumindest den Titel.
    Ich zog

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