Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
ausgetauscht.» Zuvor hatten sie einen samtigen Plüschteppich gehabt, der sich in seiner elfenbeinfarbigen Pracht im Wohnzimmer ausgebreitet hatte. Der neue war nun ein blau-grauer Berberteppich.
Peter trat aus der Küche und zwinkerte mir zu. Es duftete nach Schweinekoteletts und Rosmarin. «Tja, nachdem wir drei Monate lang versucht haben, den Wein, den du verschüttet hast, wieder rauszukriegen, haben wir es schließlich aufgegeben.»
«Das war ein Versehen», erinnerte ich ihn. «Irgendwie.» Bei meinem entscheidenden Showdown mit Niphon kam es unter anderem auch dazu, dass ich auf ihn einprügelte und ihn durch die Gegend schleuderte. Peters Porzellan-Schrank und ein volles Glas Wein waren dem zum Opfer gefallen. Ich vermied den Blick in die Ecke, in der unser Kampf stattgefunden hatte. Mein Herz war an diesem Tag gebrochen gewesen, denn ich hatte mich gerade von Seth getrennt. «Der neue Teppich ist Schmutz abweisend imprägniert», fuhr Peter fort. Es klang herausfordernd, als wolle er herausfinden, ob ich mich jetzt noch traute, wieder etwas zu vergießen.
Ich ließ mich ungefragt auf der Couch nieder, genauso wie sie es sich in meiner Wohnung auch immer gemütlich machten, ohne zu fragen. Ich begann, meine Zigaretten hervorzukramen, aber als ich Peters Blick sah, steckte ich sie seufzend wieder weg. Manchmal gestattete er es zu rauchen, aber offensichtlich nicht in der Nähe seines neuen Teppichs.
«Also, was ist letzte Nacht passiert?», erkundigte ich mich.
«Maude, Lenny und Paul sind in die Stadt gekommen, um zu jagen», erläuterte Peter. Der Zorn, der dabei in seinen Augen aufflammte, war untypisch für ihn, und ich hatte etwas Vergleichbares nur gesehen, als er festgestellt hatte, dass die Farbe, mit der er seine Küche gestrichen hatte, nicht mehr hergestellt wurde. «Und dann tauchte Elsa an der Ostküste auf, weshalb Aidan sauer wurde.»
Ich war nicht ganz auf dem Laufenden über alle Vampire in Washington, aber ich kannte die meisten vom Namen her und wusste auch, wo ihre Territorien lagen – einige kamen aus so entfernten Gegenden wie Spokane und Yakima. Seattle wäre ein riesiger Aufstieg für sie gewesen. Nur dass Peter und Cody bereits den größten Teil des Stadtgebiets beherrschten. Meine Freunde blieben meist lakonisch und sanftmütig, aber ich hatte den Verdacht, dass ich letzte Nacht, als sie Fremde in ihrem Jagdrevier entdeckt hatten, wohl eine ganz neue Seite an ihnen zu sehen bekommen hätte.
«Drei auf eurem Gebiet», überlegte ich. «Das hat bestimmt Spaß gemacht.»
«Oh ja», antwortete Cody und seine Wangen glühten. «Die lungern hier nicht noch einmal herum. Du glaubst gar nicht, wie wir denen in den Arsch getreten haben. Es war fantastisch.»
Ich musste einfach grinsen. «Dein erster Kampf?» Er nickte und ich musterte Peter. «Bei dir sind keine Spuren geblieben.»
Peter war etwas beleidigt. «Natürlich nicht. Sehe ich wie ein Anfänger aus?»
«Hey!», meldete sich Cody. «Was sagst du da über mich?»
Peter zuckte die Achseln und machte sich auf den Weg zurück in die Küche, während er sprach:» Ich sage nur, wie es ist. Mich gibt es schon etwas länger als dich. Ich war schon in viel mehr Kämpfe verwickelt als du. Und ich bin nicht derjenige, der sich gestern Nacht ein Veilchen eingefangen hat.»
Cody sah aus, als wolle er ihm auf der Stelle an die Gurgel gehen, darum fragte ich hastig: «Und keiner weiß, wie es zu diesem Fehler kommen konnte?»
«Ich habe gehört, dass Cedric dahintersteckt», rief Peter. «Und dass du dich an ihn rangeschmissen haben sollst.»
«Wohl kaum, ich habe ihn gestern erst kennen gelernt.»
Cody kam offensichtlich nicht ganz mit. «Wie bitte?»
«Georgina wurde ins Erziehungslager nach Kanada geschickt, weil sie mit ihrem Therapeuten ins Bett gegangen ist», erklärte Peter.
«Ernsthaft?», fragte Cody nach. Er sah bestimmt schon ein Panorama aus Nadelwäldern und schneebedeckten Berggipfeln vor seinem geistigen Auge.
Ich hob die Schultern. «Ist metaphorisch gemeint. Ich muss so einen blöden Job für ihn erledigen. Ich war heute früh dort, wurde aber mit leeren Händen wieder nach Hause geschickt, weil es nichts für mich zu tun gab.»
«Ich kann es einfach nicht glauben», sagte Cody.
«Dass ich für Cedric arbeite?»
«Nein. Dass du in Kanada warst und uns nichts von Tim Hortons mitgebracht hast.»
Die Vampire luden mich, wie ich es erwartet hatte, zum Essen ein, und wir unterhielten uns über die nächtliche
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