Succubus Heat - Mead, R: Succubus Heat
stand, dann drehte ich mich weg und ging in die Nacht davon.
Kapitel 3
Weder packte ich noch rief ich Dante an, als ich zu Hause war. Ich war erschöpft. Mit Seth zu sprechen war zu niederschmetternd gewesen. Ich beschloss, dass ich zu nah beim Buchladen wohnte. Was einst bequem gewesen war, fühlte sich jetzt bedrückend an. Ein paar Blocks brachten einfach nicht genug Abstand zwischen Seth und mich. Wenn Emerald Books nur noch eine andere Niederlassung irgendwo anders gehabt hätte, wo ich hätte arbeiten können. Stattdessen musste ich mir vielleicht eine neue Bleibe suchen. Mein Mietvertrag hier lief bald aus und bisher hatte ich nichts anderes als eine Verlängerung in Betracht gezogen. Umzuziehen war ein aufwühlender – und seltsam anziehender – Gedanke und ich grübelte darüber nach, während ich an diesem Abend in den Schlaf glitt, meine Katze Aubrey an meinen Beinen zusammengekuschelt.
Am nächsten Morgen hatte ich keine andere Wahl, als meine Sachen zu packen. Jerome hatte keine exakte Zeitangabe gemacht, wann ich in Vancouver zu sein hatte, nur «bald». Ich wollte das nicht ausreizen. Zum Glück brauchte ich nicht lange zum Packen. Ich konnte mich zwar in jede Kleidung, die ich wollte, hineinverwandeln, aber ich hatte ein paar Lieblingssachen, die ich lieber mitnehmen wollte. Das war so eine übrig gebliebene, menschliche Angewohnheit. Außerdem gab es Kosmetik und andere Toilettenartikel, die ich gerne bei mir haben wollte, denn ich machte gerne mein Haar und mein Make-up selbst, wenn ich die Zeit dafür fand.
Ich goss mir gerade die dritte Tasse Kaffee an diesem Morgen ein, als ich das Kribbeln von unsterblichen Signaturen spürte, die in meinem Wohnzimmer erschienen. Nur ein höherer Unsterblicher wie ein Dämon oder Engel konnte sich direkt hier hereinteleportieren, und ich erkannte sofort, wer diese beiden waren. Grace und Mei.
Sie waren Jeromes dämonische Assistentinnen. Im Himmel mochten die Geschäfte vielleicht lax laufen, bei uns jedoch war alles sorgfältig organisiert. Erzdämonen bekamen Territorien zugewiesen und kontrollierten dort ein Netzwerk an untergeordneten Dämonen und geringeren Unsterblichen wie mich und meine Freunde, Sukkuben, Vampire und Kobolde. Jerome kümmerte sich um die großen Sachen in der Gegend, ging zu Meetings mit den ihm vorgesetzten Dämonen und war für die Disziplin zuständig. Grace und Mei erledigten die Details und den Papierkram und behielten ein Auge auf die abgelegenen Bereiche von Jeromes Territorium, auf Gebiete, für die er zu beschäftigt war oder die ihn nicht besonders interessierten. Sein vollständiger Zuständigkeitsbereich zog sich an der Küste von West-Washington entlang, sein Hauptoperationsgebiet war aber das Stadtgebiet von Seattle. Hier war auch der Hauptteil seines Personals stationiert. Er schaute nur gelegentlich in den Außengebieten vorbei und überließ es Grace und Mei, ihn über die Geschehnisse dort auf dem Laufenden zu halten.
Aus irgendeinem Grund trugen die beiden immer identische Kleidung.
Heute zeigten sie sich in perfekt sitzenden, schwarzen Hosenanzügen. Zwar war Grace blond und Mei schwarzhaarig, ihre Frisuren waren aber wieder gleich: ein stumpfer Haarschnitt auf Kinnlänge. Beide hatten ziegelroten Lippenstift aufgelegt.
«Guten Morgen, Georgina», sagte Grace.
«Wir bringen dir ein paar Instruktionen in letzter Minute», ergänzte Mei.
«Oh, okay.» Ich war erleichtert. Ich hatte schon befürchtet, dass Jerome sie geschickt hatte, um festzustellen, warum ich immer noch nicht die kanadische Grenze überschritten hatte. «Mögt ihr vielleicht einen Kaffee?»
Ich bot ihnen jedes Mal, wenn sie hier waren, etwas an und jedes Mal lehnten sie ab. Darum war ich etwas erstaunt, als Grace nachfragte: «Was für einen?»
«Ähᅠ… Starbucks. Die Hausmischung.»
«Nein», antworteten Grace und Mei einstimmig.
Ich antwortete mit einem Achselzucken und setzte mich auf die Couch. Aubrey hatte hier vor einem Augenblick noch gelegen, war jetzt aber nirgendwo zu sehen. Sie hasste die beiden. Ich fand sie hauptsächlich unheimlich. «Okay», fragte ich, «Was gibt’s Neues?»
Sie blieben stehen. Mei verschränkte die Arme. «Jerome möchte, dass du über die Situation mit Cedric Bescheid weißt. Die beiden hatten eineᅠ… Meinungsverschiedenheit über ihre Territoriumsgrenzen.»
Das weckte mein Interesse. «Ah. Er ist das also. Wir haben schon davon gehört, dass Jerome Schwierigkeiten mit einem anderen Dämon
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