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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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voneinander entfernt waren. In dem Augenblick, als er mit dem Zauberstab den vierten Punkt berührte, zuckten alle Unsterblichen im Raum – sogar die höheren Unsterblichen – zusammen und schienen sich mit einem Mal unbehaglich zu fühlen. Seth wirkte ratlos.
    Als losgelöster Beobachter teilte ich Seths Sichtweise. Ich sah ebenfalls nichts. Doch ich begriff, dass ich, wenn ich dort gewesen wäre, das Gleiche wie alle anderen Unsterblichen gefühlt hätte. Erik hatte den Kreis geschlossen und unsichtbare Mauern waren um ihn herum entstanden. Alle magischen Kreise unterschieden sich voneinander. Allerdings hatte Erik Seth zuvor erklärt, dass er den Kreis jederzeit verlassen konnte – was bedeutete, dass dieser Kreis dafür vorgesehen war, Unsterbliche im Inneren festzuhalten. Es entsprach nicht ganz dem, was bei einer Beschwörung passierte. Für eine Beschwörung brauchte man riesige Mengen an Magie, denn durch sie wurde ein unsterbliches Wesen gegen seinen Willen unterworfen. Dieser Kreis war zwar ebenfalls ein Gefängnis, doch man brauchte weniger Magie, um ihn aufrechtzuerhalten, denn die Unsterblichen hatten ihn aus freien Stücken betreten. Jerome und Carter hatten gerade absichtlich zugelassen, dass sie gefangen waren.
    Deswegen wollte er Mei dabeihaben. Für einen skrupellosen Magiekundigen – wie zum Beispiel Dante – war das eine einmalige Gelegenheit. Zwei gefangene höhere Unsterbliche? Da boten sich einem Magier unendliche Möglichkeiten. Was immer Erik auch gerade tat, bei ihm war ich mir sicher, dass er die Situation nicht ausnutzen würde. Aber Jerome war ein Dämon und er vertraute niemandem. Jerome wollte Mei in der Nähe haben, damit sie, für den Fall, dass Erik seine Gefangenen nicht mehr freilassen wollte, ein kleines Gemetzel veranstalten würde. Sicher, bevor Erik den Kreis nicht verließ, war auch sie machtlos – aber früher oder später musste er herauskommen.
    Wenn sie aber alle hier waren, um mich zu retten, dann konnte Erik den Kreis nicht gezielt mit der Absicht geschaffen haben, Jerome und Carter darin zu fangen. Dann erinnerte ich mich wieder an die Worte des Engels: Und ich weiß auch, was herauskommen könnte.
    Erik stand jetzt vor Seth, der von Sekunde zu Sekunde nervöser wurde. Die Anspannung in Eriks Gesicht verriet, welche Mächte er unter Kontrolle hielt. Er konnte jetzt nicht den netten, alten Mann mimen, doch er bemühte sich zumindest.
    «Haben sie Miss Kincaid gern?», fragte er Seth. «Wollen Sie sie retten?»
    «Ja», antwortete Seth geschwind.
    «Dann müssen Sie an sie denken. Konzentrieren Sie sich mit jeder Faser auf sie. Beschwören Sie ihr Bild herauf. Rufen Sie nach ihr. Sie dürfen an nichts anderes mehr denken – nur noch an sie.»
    Seth blickte verdutzt drein, doch er nickte. Erik wandte sich an Jerome und Carter. «Und Sie beide müssen ihn davon abhalten, ganz hineinzugehen. Sie selbst können nicht hinein, aber Sie können ihn hier festhalten. Das müssen Sie, denn sonst verlieren wir alle beide.»
    Erik wartete nicht auf eine Zustimmung von Seiten des Engels oder des Dämons. Er hob wieder den Zauberstab und berührte Seth damit an der Stirn, beiden Wangen und am Kinn. Seth erschauerte.
    «Vergessen sie nicht», sagte Erik, «wenn sich das Tor öffnet, denken Sie an sie. Nur an sie. Versuchen Sie, sie zu erreichen. Und wenn Sie sie finden, dann lassen Sie sie auf keinen Fall los. »
    «Tor?», fragte Seth. «Was –»
    Doch Erik hatte wieder den Singsang angestimmt und aus dem Nichts kam ein Wind auf, der die Haare der Personen innerhalb des Kreises zerzauste, und dann –
    Ich war wieder zurück bei den Oneroi.
    «Was ist passiert?», schrie ich. Zum millionsten Mal wünschte ich mir, die Wände meiner Zelle eintreten zu können. Ich wollte ihnen schon wieder die Augen ausreißen. Ich wollte sie erwürgen. «Zeigt mir, was passiert!»
    «Fehlschlag», sagte Eins.
    «Sie werden keinen Erfolg haben», fügte Zwei hinzu. «Die Dämonin hatte Recht. Auch ein Dutzend Menschen, die dich lieben, könnten dich nicht erreichen, und schon gar nicht –
    Er hörte auf zu sprechen. Er sah Eins in die Augen und dann blickten sich beide um, als würden sie nach etwas suchen. Ich versuchte zu sehen, was sie sahen oder hörten, doch für mich war da nichts. Nur Schwärze und Stille.
    Dann spürte ich, wie mich ein neuer Traum überkam. Die dunkle Welt um mich verschwamm und beide Oneroi rissen den Kopf in meine Richtung herum.
    «Nein!», brüllte Zwei und hob

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