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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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Und wenn du dafür nicht den Mumm hast, dann lass uns einfach wieder zusammen sein. Wenigstens für eine Nacht. Ich will dich wieder fühlen, dich in mir spüren. Und ich weiß, dass es dir genauso geht.»
    Ihre Kühnheit machte mich fassungslos. Ich konnte nicht glauben, was diese Schlampe da trieb. Dass sie mich imitierte, war schon schlimm genug, aber derart unverfroren zu versuchen, Seth in ihr Bett zu locken? Unverzeihlich. Ich erwartete, dass Seth ebenfalls außer sich geriet, doch er blieb völlig ruhig.
    Er zog das Jackett aus und legte es auf der Theke ab. «Ich habe keine Ahnung, wer du bist, aber ich rate dir, halte dich von mir fern. Kein Wort mehr zu mir – oder zu Maddie.» Es klang streng, mit einem drohenden Unterton. Da war die Wut, die man so selten bei ihm zu sehen bekam.
    Ausnahmsweise kam Simone ins Wanken. «Wovon sprichst du?»
    «Du bist nicht Georgina», sagte er. «Ich hätte gleich auf meine Nichte hören sollen. Georgina würde so etwas niemals tun, ganz egal, was sie empfindet. Georgina würde niemals so unverhohlen versuchen, die Hochzeit ihrer Freundin platzen zu lassen. Sie würde Maddie niemals hintergehen.»
    In Simones Augen blitzte Wut. «Ach wirklich? Als was würdest du denn dann euer kleines Frühlingsabenteuer bezeichnen?» Es kam für mich nicht überraschend, dass sie davon wusste. Jeder in meinem höllischen Bekanntenkreis war inzwischen dahintergekommen, weshalb sich Seths Seele verdunkelt hatte.
    Sein Lächeln war gleichzeitig traurig und eiskalt. «Georgina hat es getan … unabsichtlich. Sie war sich im Klaren, was sie tat, aber ihre Motive … na ja, die waren anders.»
    «Hör auf, Untreue schönzureden. Und hör auf, von mir in der dritten Person zu sprechen!»
    «Du bist nicht sie», sagte Seth wieder. «Ich kenne sie. Ich würde sie in nahezu jeder Gestalt erkennen. Und auch wenn du aussiehst wie sie, so kennst du sie – ganz offensichtlich – nicht.»
    Er wandte sich ab, um zu gehen – und rannte in Jerome.
    Seth hatte nicht gesehen, wie Jerome den Laden betreten oder sich dorthin teleportiert hatte. Ebenso wenig wie ich. Und selbst wenn der Dämon ganz offen in das Geschäft geschlendert wäre, so hätte Seth vermutlich genauso verdattert und irritiert reagiert. Seine Coolness, die er eben noch gegenüber Simone gezeigt hatte, verpuffte.
    «Entschuldigung», sagte Seth und trat zurück. Er warf einen beklommenen Blick auf Simone, die genauso verblüfft war wie er. «Ich– ich lasse euch beide allein.»
    «Ich bin nicht ihretwegen hier», knurrte Jerome.
    «Was?», keifte sie und schien tief beleidigt.
    Jeromes dunkle Augen bohrten sich in Seths. «Ich bin deinetwegen hier. Du musst mit mir kommen. Sofort.»
    Wenn einem ein Dämon sagt, man hätte etwas zu tun, dann ist es ziemlich schwierig, ihm zu widersprechen. Meine Freunde und ich machten sich vielleicht über Jeromes dusselige John-Cusack-Maskerade lustig, doch davon abgesehen, war Jerome einfach verdammt furchteinflößend. Und wenn sich sein dämonischer Zorn gegen einen Menschen wandte, dann konnte man sich schlichtweg in die Hosen machen.
    Doch Seth bewies bemerkenswert viel Courage und fragte: «Warum?»
    Jerome schien missmutig darüber, dass Seth nicht sofort nach seiner Pfeife sprang. «Damit wir Georgie zurückkriegen.»
    «Zurück?», wiederholte Simone. «Aber wenn sie zurückkommt –»
    Jerome löste seinen Blick von Seth und funkelte sie böse an. «Ja, ja, ich weiß. Aber du kannst es auch gleich aufgeben. Du hast versagt.»
    «Aber ich kann –»
    «Offensichtlich kannst du es nicht.» Jerome schritt zu ihr und brachte sein Gesicht ganz nah an ihres. Er sprach sehr leise, doch von meinem Beobachtungsplatz aus konnte ich ihn hören. «Das läuft so nicht. Ich weiß jetzt, warum du hier bist, aber du kannst Niphon ausrichten, dass er jedes Mal, wenn er versucht, etwas in Ordnung zu bringen, alles noch mehr in die Scheiße reitet. Es ist zu spät. Ich kümmere mich darum. Du hast damit nichts mehr zu schaffen.»
    «Aber –»
    «Genug.» Das Wort donnerte durch den Laden. Der Verkäufer sah verdattert auf, hielt sich aber zurück. «Ich habe deine Anwesenheit zuvor nicht in Frage gestellt. Aber jetzt kannst du gehen.»
    Vordergründig schien er ihr die Erlaubnis zu erteilen, sich zu entfernen. Aber wir beide, sie wie auch ich, begriffen, was er damit sagen wollte: Wenn sie nicht von selbst ging, dann würde er ihr dabei gern «assistieren». Sie gab ihren Protest auf.
    Jerome wandte sich

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