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Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung

Titel: Succubus05 Shadows - Die dunkle Seite der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mead Richelle
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seinen Bars konnte ich einen Streifen goldenen Sandes ausmachen, der sich entlang des tiefblauen Wassers erstreckte. Lange nicht so strahlend wie der Ozean meiner Jugend, aber nichtsdestotrotz wunderschön. Am Strand standen verstreut Liegestühle und Cabanas und die Sonnenanbeter genossen dort die letzten warmen Strahlen des Tages.
    Ich machte mich auf den Weg dorthin, in der Hoffnung, noch einen freien Liegestuhl für mich und vielleicht auch einen Mai Tai zu ergattern. Wenn ich Seth gerade sowieso nicht finden konnte, dann konnte ich auch genauso gut –
    Da war er.
    Ich blieb so unvermittelt stehen, dass ein junges, kicherndes Pärchen beinahe in mich hineingerannt wäre und seine Drinks auf mir verteilt hätte. Ich konnte es nicht fassen. Die Wege des Herrn waren unergründlich – die der Hölle äußerst effizient.
    Ich nuschelte eine an das Pärchen gerichtete Entschuldigung und setzte meinen Weg fort, blieb nach einigen Schritten aber wieder stehen. Was sollte ich bloß tun? Was sollte ich sagen? Seth hatte seine Verlobung gelöst und war dann vor allen, die er kannte, weggelaufen. Und jetzt kam ich daher und drang in sein Versteck ein. Ich spielte in meinem Kopf einige Szenarios durch, konnte mich aber für keines entscheiden. Schließlich holte ich tief Luft und beschloss, es einfach auf mich zukommen zu lassen und zu improvisieren.
    Ich ging von hinten auf ihn zu. Als ich mich ihm näherte, fiel mein Schatten auf seinen Liegestuhl. Er trug ein Tootsie-Pops-T-Shirt und Shorts und hatte es sich bequem gemacht. Er las in einem Buch, dessen Cover ich von meinem Standpunkt aus nicht erkennen konnte. Neben ihm stand ein Drink, der verdächtig hochprozentig aussah. Wieder stoppte ich und war meiner Gefühle nicht sicher.
    «Dieses Parfum», sagte er ohne Vorwarnung. «Sogar hier draußen kann ich es riechen. Ich würde dich überall erkennen. Tuberose und Weihrauch.»
    Ich ging um ihn herum und blieb an seiner rechten Seite stehen. Ich stemmte meine Hände in meine Hüften. «Du scheinst nicht sehr überrascht zu sein, mich zu sehen.»
    Er nahm seine Sonnenbrille ab und musterte mich eingehend mit seinem typischen kleinen, amüsierten Lächeln auf den Lippen. «Ich bin überrascht … und auch wieder nicht. Ich dachte eigentlich, ich hätte mich bei meinem Verschwinden ganz gut angestellt. Aber mir war klar, wenn mich überhaupt jemand finden kann, dann bist du das.»
    «Weil ich so gute Verbindungen habe?»
    «Weil du du bist.»
    Ich war im Begriff, mich auf einem freien Fleckchen Sand niederzulassen, doch Seth rutschte ein wenig zur Seite und wies auf den freien Platz auf seinem Liegestuhl. Ich zierte mich nur eine Sekunde und setzte mich dann neben ihn, während er liegen blieb. Unsere Beine berührten sich und ich betrachtete ihn von oben bis unten. Derweil griff er nach seinem Drink – einer pfirsichfarbenen Monstrosität, in der ein ganzer Obstsalat schwamm – und nahm einen Schluck.
    «Was ist das denn?», fragte ich.
    «Das nennt man El Chupacabra .»
    «Ach was.»
    «Doch. Ich vermute, da sind so an die 50 verschiedene Sorten Wodka drin. Du würdest es mögen.»
    «Mich überrascht, dass du das magst.»
    «Wenn ich schon der Böse geworden bin, dann kann ich es auch gleich richtig machen», gab er zurück und machte dem Kellner eine Geste wegen eines zweiten Getränks.
    «Du bist nicht der Böse», sagte ich versöhnlich.
    «Ach ja? Sind sie zu Hause auch der Meinung?»
    Ich wandte mich ab und beobachtete die kleinen Wellen, die sich am Ufer brachen. «Ich habe eigentlich nur mit wenigen gesprochen. Deine Familie ist vor allem besorgt.»
    «Wie schön du meiner Frage ausgewichen bist.»
    «Willst du darüber reden?» Ich drehte mich wieder zu ihm um.
    Er hob die Schultern ein wenig. «Was gibt es schon zu sagen? Ich habe ihr das Herz gebrochen. Ich habe dir das Herz gebrochen. Ich denke, jemand wie ich sollte einfach keine Beziehungen haben.»
    «Das ist doch albern. Du bist nicht derjenige, der anderen die Seele stiehlt.»
    «Kommt drauf an, wie wörtlich man das nimmt.»
    «Seth, hör auf. Zieh das nicht ins Lächerliche. Warum hast du es getan?»
    «Da fragst du auch noch?» Das zusätzliche Getränk war bemerkenswert schnell eingetroffen und Seth reichte es mir. Er hatte Recht. Es schmeckte wirklich, als wären 50 verschiedene Wodkas darin. «Ich habe es nicht gefühlt. Nicht so, wie es hätte sein sollen. Das weißt du.»
    Das traf zu. Mich verblüffte es, wie offen und ehrlich unser Gespräch

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