Such mich Thriller
Kotflügel verkeilten sich knirschend auf der schmalen Straße, die zum Highway zurückführte.
Charles konnte sich jetzt in aller Ruhe den besten Platz aussuchen und entschied sich für einen gleich an der Tür. Im Restaurant erwartete ihn eine angenehme Überraschung - es gab keine lange Schlange an der Essensausgabe. Während er ein Tablett für zwei Personen belud und Riker einen Tisch am Fenster belegte, kamen allmählich die Eltern herein. Nur die Eltern. Auf dem fast leeren Parkplatz stand nur noch Dr. Magritte, flankiert von den Maulwürfen, die als Einzige vom FBI hier noch die Stellung hielten.
Eigenartig.
Aber was konnte hier, am helllichten Tag, schon passieren? Der Konvoi hatte nichts zu befürchten. Dennoch machte sich im Restaurant ein Gefühl der Verlorenheit breit. Alle Blicke richteten sich auf den Parkplatz, obgleich der Exodus der FBI-Agenten und der Medien vorüber war.
Riker hatte ein Handy am Ohr und trommelte ungeduldig wartend mit den Fingern auf die Tischplatte. »Natürlich bin ich noch da, du Bastard.«
Charles folgerte messerscharf, dass er mit Kronewald sprach.
Jetzt notierte er sich etwas auf einer Papierserviette und beendete das Gespräch.
»Wo wollten die denn hin?«, fragte Charles. »Die Agenten und die Reporter, meine ich.«
»Zehn Meilen von hier tut sich was.« Riker steckte das Handy ein.
Charles stellte sein Tablett mit Fastfood ab und sah aus dem Fenster. »Aber sie sind in verschiedene Richtungen weggefahren.«
»Stimmt.« Riker deutete nach Osten. »Laut Kronewald gräbt die Ortspolizei auf einem nicht asphaltierten Parkplatz. Im Westen gibt es ein Grab gegenüber von einem Altersheim. Die Feds sind bestimmt bald wieder da, die Reporter nicht. Schon wieder Kinderknochen - das gibt einen schönen Aufmacher für die Abendnachrichten. Zwei Gräber, kein Warten. So viel mehr Unterhaltungswert als Eltern, die hilfesuchend ihre Plakate hochhalten.«
»Ist das Mallorys Werk?«
»Nein, diesmal haben unsere Kollegen in Chicago den Stein angestoßen. Sie haben ein neues Spielzeug - geographisches Profiling. Und die Feds bemühen sich, schneller zu sein als die Polizei vor Ort. Die untersteht in acht Staaten jetzt unmittelbar Kronewald. Der alte Bastard sonnt sich in seinem Ruhm. Jetzt hat er eindeutig den Krieg gewonnen und den Fall im Griff. Und Kathy Mallory ist für ihn die Größte.«
Eins der FBI-Fahrzeuge war zurück. Cadwaller stieg aus und holte sein Sakko von einem Kleiderbügel auf der Rückbank. Er trat ans Fenster, hinter dem Charles und Riker saßen, und benutzte die Scheibe als Spiegel, um das rote Haar zu glätten, ohne zu merken, dass diese Verschönerungsaktion nur ein paar Zentimeter vor ihren Augen vonstatten ging.
»Ein Kleiderbügel«, sagte Riker, dessen Sakko verknautscht in seiner Reisetasche steckte. »Ein Haken hätte es auch getan.« Aus unerfindlichen Gründen weckte das Rikers Argwohn. »Und
guck dir mal seinen Wagen an. Siehst du die kleinen Tropfen auf dem Kofferraumdeckel? Ein Tatort im Osten, einer im Westen - und dieser Typ lässt in aller Ruhe sein Auto waschen.«
Charles nickte. So viel Sauberkeit war wohl wirklich übertrieben. Selbst Mallorys Wagen hatte mittlerweile Regen- und Schmutzstreifen, ganz zu schweigen von den Insekten auf der Windschutzscheibe.
Cadwaller drehte sich um, betrachtete die zehn Wagen auf dem Parkplatz, der Raum für hundert Fahrzeuge bot, wartete, bis Mallory sich einen Platz gesucht hatte, und verzog beim Anblick ihrer schmutzigen Windschutzscheibe angewidert den Mund. Dann holte er eine Aktentasche vom Beifahrersitz.
»Sehr gut«, sagte Riker zufrieden. »Da ist einer mal noch pingeliger als Mallory.«
Die stieg ohne Eile aus und sah zu dem FBI-Agenten hinüber.
»Und jetzt«, sagte Riker im Tonfall eines Sportreporters, »hat sie den Herausforderer gesichtet. Das wird ein Kampf auf Leben und Tod. Sie hat gerade festgestellt, dass sein Wagen sauberer ist als ihrer.«
Cadwaller rückte seinen perfekt sitzenden Schlips zurecht und steuerte den Eingang zum Restaurant an, ohne zu merken, dass Mallory ihm dicht auf den Fersen war und mit zusammengekniffenen Augen seinen Nacken fixierte.
Riker lächelte Charles zu. »Mit Konkurrenz tut sie sich schwer.«
Der FBI-Agent kam zu ihnen an den Tisch. »Ich suche Darwinia Sohlo.«
»Was wollen Sie denn von ihr?«, ließ sich Mallory hinter ihm vernehmen.
Cadwaller fuhr zusammen und drehte sich rasch um. Riker feixte.
»Ich habe Anweisung, sie zu
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