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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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verhören.«
    »Weil sie unter einem Pseudonym reist?« Mallory schlug die Arme übereinander. »Sie hat mit diesem Fall nichts zu tun. Hätten Sie ordentlich recherchiert, wüssten Sie das.«
    Charles sah sich suchend um. Darwinia Sohlo saß wie gewohnt in einer Ecke. Sie blickte etwas ängstlich, aber das war ja nichts Neues. Zwei Eltern setzten sich mit ihren Tabletts an ihren Tisch, und Darwinia ließ die Schultern hängen und versuchte, sich so klein wie möglich zu machen.
    »Ich habe ja nicht die Absicht, Mrs. Sohlo zu erschießen«, sagte Cadwaller über Mallorys Kopf hinweg zu Riker. »Ich will nur mit ihr reden. Meine Anweisungen …«
    »Anweisungen von Dale?« Riker schüttelte den Kopf. »Da hat er Sie aber schön reingelegt. Das ist nur Beschäftigungstherapie.«
    Cadwaller wirkte nicht besonders überrascht. Er ging zu Dr. Magritte hinüber, und nachdem sie ein paar Worte gewechselt hatten, deutete Magritte auf den Tisch in der Ecke. Cadwaller straffte die Schultern und näherte sich Darwinia Sohlo gemessenen Schrittes. Offensichtlich sah er in ihr eine Kriminelle.
    »Er spielt eine Rolle«, sagte Mallory zu ihrem Partner. Riker nickte. »Man könnte denken, Darwinia hätte irgendwo ein MG versteckt.«
    Cadwallers Stimme vermittelte Autorität - sie war nicht laut, aber durchdringend, die Stimme eines Vollstreckers. »Miriam Rainard? Sie kommen mit mir.« Er deutete zur Tür.
    Charles sah Riker an, der seine unausgesprochene Frage beantwortete. »So heißt sie in Wirklichkeit. Mir gefällt der falsche Name besser.«
    Die Frau, die hier alle als Darwinia kannten, senkte unterwürfig den Kopf. Cadwaller legte nicht Hand an sie, und das war auch nicht nötig. Charles sah förmlich die Fesseln, in denen
die Seele dieser Frau lag. Viele Jahre lang musste sie Eigentum eines anderen Vollstreckers gewesen sein. Sie stand auf, ohne über Cadwallers Befehl auch nur nachzudenken. Dann aber lockerten sich die Fesseln ein wenig. Sie schüttelte den Kopf und wich bis zur Wand zurück. Das war eine klare Ansage: Nein, ich gehe nicht mit.
    Charles wandte sich an Mallory. »Du weißt, was hier läuft?«
    Sie nickte. »Die plastische Operation, die Darwinia hat machen lassen - das war eine Reparatur.«
    Natürlich: Die Geschichte einer misshandelten Frau und die Kamerascheu - das passte gut zusammen. Eine Frau auf der Flucht, die sich vor einem brutalen Ehemann versteckte. »Sie hat also die ganze Zeit in ständiger Angst vor Entdeckung gelebt«, stellte Charles fest.
    »Und jetzt«, ergänzte Riker, »kann sie sich nicht entscheiden, was ihr lieber ist: am Leben zu bleiben oder ihr Kind wiederzufinden.«
    »Könntet ihr beiden Cadwaller nicht dazu bringen, dass er sie in Ruhe lässt?«
    Aber die Frage ging ins Leere.
    Mallory zog sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Riker, um die Show zu verfolgen. Darwinias Entschlossenheit kam ins Wanken und schwand. Zusammen mit dem FBI-Mann ging sie zur Tür. Dann aber entdeckte sie Mallory, die sich für den Boxer eingesetzt hatte, und sah sie bittend an. Es war Riker, der in die Bresche sprang und sich Cadwaller in den Weg stellte. Offenbar war so ein Schritt in Cadwallers Drehbuch für den Tag nicht vorgesehen. Er blieb sehr plötzlich stehen, seine Autorität verpuffte, er sah aus wie ein Schauspieler, der seinen Text vergessen hatte.
    »Sie kann Ihnen nicht helfen, Cadwaller.« Riker deutete auf den Tisch am Fenster. »Aber meine Partnerin und ich können
es. Setzen Sie sich, und wir klären Sie auf.« Und zu Darwinia gewandt: »Alles in Ordnung. Essen Sie in aller Ruhe zu Ende.«
    Der FBI-Agent setzte sich zu Charles und den Detectives aus New York und schlug ein Notizbuch auf, ohne zu begreifen, dass jetzt er verhört werden sollte.
    »Ich habe das Gefühl«, sagte Riker, »dass Sie Ihren Boss nicht allzu gut kennen. Wie lange arbeiten Sie schon in Dales Außenstelle?«
    »Seit einem Vierteljahr.«
    »Aber Sie verbringen nicht viel Zeit mit ihm«, schaltete Mallory sich ein. »Er hält Sie auf Trab, stimmt’s? Und fern von den jüngeren Agenten. Die sind ständig an dem einen oder anderen Tatort, und Sie machen erfundene Botengänge.«
    Cadwaller ging allmählich ein Licht auf. Seine helle Haut färbte sich schamrot. Er holte einen Kugelschreiber heraus und sah auf die leere Seite seines Notizbuches. »Ich höre.«
    »Vor zwölf Jahren ist die Tochter dieser Frau verschwunden«, sagte Riker. »Die Polizei in Wisconsin sah den Vater als Hauptverdächtigen, erwartete

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