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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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nicht.« Sie klappte ihren Laptop auf und tippte, bis eine Karte der Vereinigten Staaten auf dem Bildschirm erschien. Eine Straße war dick in Rot eingezeichnet.
    Riker hörte, dass Kronewald angefangen hatte zu schreien, als wüsste er, dass sie wieder einmal umstandslos das Gespräch beenden würde.
    Charles Butler war von Cadwallers Tisch geflüchtet und hatte sich zu den beiden Detectives gesetzt. Er sah auf den Bildschirm und machte große Augen. »Die sieht anders aus als die üblichen Karten der Route 66. Wo ist Santa Fé geblieben?«
    »Es ist eine Karte aus den sechziger Jahren«, erläuterte Riker, »nachdem man eine Verbindung zwischen den beiden Enden des Santa-Fe-Loop hergestellt hatte.« Er bedachte Mallory mit einem falschen Lächeln. »Jetzt brauchst du dir nicht mehr zu überlegen, ob du mir das verraten sollst.« Und wieder an Charles gewandt: »Es ist eine Fernfahrerroute von Chicago nach Los Angeles.«
    »Du glaubst also, dass der Killer Lastwagenfahrer ist?«
    »Nein, aber sein Vater war einer. Das wolltest du mir doch schon längst erzählen, Mallory …« Und dann berichtete er von
dem Trucker und seiner Frau, die nach dem Verschwinden der fünfjährigen Mary Egram ihren Sohn sich selbst überlassen hatten. »Ja, Charles, so ist es: Unser Mann hat nicht mit kleinen Pelztierchen angefangen, er hat die eigene Schwester umgebracht. Und früher oder später hätte Mallory auch das ausgespuckt.«
    Mallory drehte ihren Stuhl von Riker weg und sprach nur zu Charles. »Ich hoffe, du hast von dem Agenten etwas Brauchbares erfahren.«
    »Soll das ein Witz sein?« Riker rückte seinen Stuhl herum, bis er sie wieder im Blick hatte. »Cadwaller hat den armen Charles mit seiner Sachkenntnis über Serienkiller wahrscheinlich tödlich gelangweilt. Aber immerhin versucht er, mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren.«
    »Cadwaller hat keine Sachkenntnis«, sagte Charles. »Er ist ein Schwindler.«
    Riker gab das Spiel mit Mallory auf und bedeutete Charles mit einer Handbewegung, diesen Gedanken weiterzuführen.
    »Vielleicht habe ich mich zu hart ausgedrückt«, sagte der. »Er versteht allenfalls etwas von schlechten Psychologiebüchern, die unfähige Schreiberlinge für den Massenbedarf verbrochen haben. Aber ein Profiler ist er nicht.«
    »Kronewald hat recherchiert«, wandte Riker ein. »Cadwaller war tatsächlich mal beim Dezernat für Fallanalysen.«
    »Muss schon lange hergewesen sein«, sagte Charles trocken. »Ich kann euch nur sagen, dass er nicht das ist, was er vorgibt zu sein.«
    Mallory schien das nicht zu überraschen, und Riker fragte sich wieder einmal, was sie vergessen hatte, an ihn weiterzugeben.
    »Zumindest habt ihr jetzt einen Namen für den Mörder«, sagte Charles.

    Riker nickte. »Aber das hilft uns nicht weiter. Keine Fotos, keine Fingerabdrücke, keine Ahnung, wie er sich jetzt nennt. Er ist ein gewiefter Autodieb, das ist alles, was wir wissen.« Und mit einem Seitenblick auf Mallory: »Das ist alles, was ich weiß.«
    Dr. Magritte ging dicht an ihrem Tisch vorbei. Mallory wandte sich an Riker. »Warum ist der Mann nicht in Haft?«
    »Hey, was hat denn Magritte damit zu tun? Was hat er verbrochen? Und was zum Teufel hab ich falsch gemacht?«
    Mallory sah ihn ungläubig an. »Erzählt Christine Nahlman dir denn gar nichts?«

16
    S ie hatten sich zufällig getroffen - so wollte Riker es später erzählen. Er probte die Geschichte, während er auf einer Nebenstraße, die weit südlich von der Route 66 verlief, Agentin Nahlmans Auto folgte. In dieser Gegend dachten die Menschen sich nichts dabei, fünfzig oder hundert Meilen zu fahren, um etwas zu besorgen. In der Dunkelheit hätte es jede beliebige amerikanische Kleinstadt sein können, durch die sie fuhren, eine Stadt mit Häusern, in denen nur die Fernseher leuchteten.
    Die schwarze Limousine der FBI-Agentin hielt vor einem Saloon, in dem, wie die Autokennzeichen verrieten, nur Einheimische verkehrten. Riker schaltete die Scheinwerfer aus. Hinter Christine Nahlman schloss sich die Tür. Er stellte den Mercedes hinter ihren Wagen und wartete geduldig zwanzig Minuten, ehe er ihr in den Saloon folgte.
    Als er eintrat, empfing ihn ein Gemisch aus Rauch und Lärm. Die Countrysongs aus der Jukebox erzählten von toten Hunden und treulosen Frauen, aber das war keine Überraschung für Riker. Ebenso wenig, dass Nahlman allein an der Bar saß und trank. Ein kleines, aber dankbares Publikum, bestehend aus unrasierten Männern mit

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