Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
Vom Netzwerk:
trauen. »Was? Spinnt ihr?«
    »Befehl von Dale Berman, Sir. Keine eingehenden oder ausgehenden Gespräche.«
    Riker streckte die Hand aus. »Geben Sie mir Ihr Mobiltelefon.«
    Der Anfänger, an die fraglose Befolgung von Befehlen gewöhnt, gehorchte sofort. Riker schaltete es ein, tippte auf die Menütasten, hielt es ans Ohr, lauschte. »Die ganze Mailbox ist voll mit Nachrichten von Harry Mars.« Er drückte dem bestürzten FBI-Mann das Telefon wieder in die Hand. »Macht dich das nervös, mein Junge? Hoffentlich.« Jetzt schalteten sie alle ihre Handys ein und hörten die Piepser ihrer eingehenden Gespräche.
    Riker brauchte drei Sekunden, um zu schalten - Dale, dieses Arschloch! -, dann hetzte er zu dem wartenden Mercedes. »Rück rüber, Charles«, sagte er. »Nichts für ungut, aber jetzt brauche ich Tempo.« Die Sirene heulte, die Räder wirbelten Staub auf - und die Jagd begann.
     
    Nahlman versuchte, einen Überblick zu bekommen, während Allen auf dem Fußweg hielt und den Motor abschaltete. Sie standen auf dem langgezogenen Parkplatz einer Ausweichraststätte der Interstate. In zwei kleinen Gebäuden aus Hohlblocksteinen
waren die Toiletten untergebracht, in der Mitte war eine offene Einkaufszeile mit einem Angebot an Straßenkarten und Warenautomaten, die jetzt, mitten in der Nacht, abgeschlossen waren. In einem getrennten Bereich für Trucks und Wohnmobile standen drei große Laster. Die Fahrer waren nicht zu sehen, wahrscheinlich dösten sie in ihren Kabinen. An den Stellplätzen für kleinere Fahrzeuge stand ein Abschleppwagen neben einem SUV. Hinter den Picknicktischen war ein weiterer Parkplatz für Pkws. Ein Mann in Overall und orangefarbener Weste zog Säcke aus den großen Mülltonnen.
    Die FBI-Fahrzeuge setzten sich auf die Stellplätze rechts und links von Nahlmans Wagen. Türen schlugen, Taschenlampen wurden eingeschaltet, obgleich der Parkplatz gut beleuchtet war.
    Peter war hellwach und zappelig, er brauchte wieder eine Toilettenpause. Joe Finn weckte seine Tochter und fragte, ob sie auch mal musste. Für Nahlman war es wie eine Offenbarung, als das Kind auf die Frage des Vaters nickte. Die Lider hoben sich flatternd, der Blick ging nicht mehr ins Leere. In diesem Augenblick schien sie völlig normal und ihrer Umgebung voll bewusst. War sie wirklich verrückt, oder versteckte sie sich bei vollem Verstand vor der großen weiten Welt? Du bist einfach müde, rief Christine Nahlman sich zur Ordnung, du liest viel zu viel in das einfache Nicken eines kleinen Mädchens hinein. Aber der Verdacht ließ sich nicht so leicht abschütteln. Argwohn, auf die Spitze getrieben - das war wohl etwas, womit Dodie sich noch besser auskannte als ihr Vater.
    »Warten Sie, bis einer der Kollegen die Herrentoilette überprüft hat. Und jemand soll Sie decken, wenn Sie selbst hineingehen«, sagte sie zu Barry Allen, eine Hand schon auf dem Türgriff ihres Wagens.

    Allen nickte. Er nahm es nicht übel, dass sie ihm diese einfachen Regeln zum zweiten Mal in einer Nacht einbleute. Aufmerksam sah er sich um und dachte an das, was sie ihn gelehrt hatte - dass man sich sein Umfeld einprägen musste, bis es sich ins Hirn gebrannt hatte. Jetzt war sie sicher, dass er sich nicht überrumpeln lassen würde. Nicht in dieser Nacht.
     
    »Ach, da sind Sie«, sagte Dale Berman, als er sah, wie eine der FBI-Agentinnen die Damentoilette betrat. »Nehmen Sie sich schon mal die Laster auf dem Parkplatz vor.«
    »Ich habe die Toilette noch nicht freigegeben, Sir.«
    »Das übernehme ich.« Er lächelte seiner hübschesten und unerfahrensten Mitarbeiterin zu, betrat mit gezogener Waffe die Damentoilette und überprüfte alle Kabinen. Als er wieder herauskam, begegnete er einem Parkwächter in Overall und orangefarbener Weste, der eine grüne Plastikmülltonne auf der Schulter trug.
    »Etwas Beeilung bitte«, sagte Dale Berman und trat beiseite, um ihm Platz zu machen. Da stand, die Hände in den Taschen, noch so ein Greenhorn herum. Wie zum Teufel hieß dieser Trottel? Richtig, jetzt fiel es ihm wieder ein. Er schlug dem jungen Mann auf die Schulter. »Hey, Bobby, Sie helfen dem Trooper« - er deutete auf den Parkplatz - »und gehen mit ihm Streife ums Gelände.«
     
    »Wer zum Henker ist Agent Cadwaller?« Harry Mars unterbrach das Gespräch mit einem der FBI-Agenten, die in der Zeltstadt zurückgeblieben waren, und beobachtete dabei, was sich hinter der Schlange der wartenden Taxis tat. Er erkannte Riker, konnte sich aber nicht

Weitere Kostenlose Bücher