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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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der Star meines Lieblingswesterns. Aber an diesem Abend hatten sie nur noch das William-Bendix-Zimmer frei.«
    An diesen Besuch erinnerte nur noch der Blick aus dem Fenster auf eine Nebenstraße in Gallup, New Mexico. Mallory saß auf dem Bett, umgeben von den Briefen ihres Vaters, und war weiter auf Spurensuche. Gefunden hatte sie nur die alte Liebe zu einer Straße. Die zerknitterten Blätter fielen ihr aus der Hand, als sie wie trostsuchend die Arme um den eigenen Körper schlang.
    Die Zeit verging - und plötzlich merkte sie, dass sie sich hin und her wiegte, genau wie Dodie Finn.
    Dodie, die den Verstand verloren hatte …
    Wird es so enden?
    Mallory saß ganz still - wachsam bis in die Fingerspitzen. Dr. Magrittes Handy hatte sich gemeldet. Sie holte das Telefon aus dem Rucksack und fuhr die Antenne aus. »Da sind Sie ja«, sagte sie.
     
    »Bist du sicher?«, fragte Riker.
    »Ganz sicher«, bekräftigte Charles. »Das El Rancho Hotel stand auf ihrer Liste.« Er hatte über einen Auskunftsdienst die Verbindung hergestellt und sprach mit dem Nachtportier. »Sie ist da und inzwischen schon ziemlich bekannt im Haus. Aber sie nimmt keine Gespräche an.«
    »Ist ja nichts Neues«, bemerkte Kronewald.
    »Und sie sind auch nicht bereit, ihr eine Nachricht unter der Tür durchzuschieben.«

    »Für Dodie wird es knapp«, sagte Riker.
    »Was redest du da?« Kronewald packte über die Lehne des Vordersitzes hinweg Rikers Schulter. »Du weißt doch, dass die Kleine tot ist. Genau das ist die Handschrift des Killers: Er tötet sie schnell.«
     
    Ein klappriger alter Pickup fuhr in westlicher Richtung über die Interstate auf die Grenze von Arizona zu. Der Fahrer hielt sich strikt an die vorgeschriebene Geschwindigkeit.
    Auf der Ladefläche stand eine große grüne Mülltonne, deren Deckel mit Stricken festgebunden war. Sie wiegte sich hin und her. Sie summte.
     
    »Stimmt genau«, sagte Kronewald bedrückt, als er übers Handy mit dem Verbindungsmann der örtlichen Polizei sprach. »Ein erfahrener Autoknacker.«
    »Er nimmt nur alte Kisten«, warf Riker ein. »Sag ihnen das. Ohne Diebstahlsicherung, ohne LoJack-Alarmsystem.«
    Kronewald gab die Info weiter. »Das grenzt die Suche ein.« Er hielt die Hand über sein Mobiltelefon und rief Riker zu: »Du bist sicher, dass die Richtung stimmt?« Der nickte, und Kronewald setzte das Gespräch fort. »Wir nehmen an, dass der Täter ein in Arizona zugelassenes Auto gestohlen hat, damit er in die Landschaft passt, wenn er über die Grenze geht.« Er steckte das Handy ein. »Sie überprüfen Berichte über gestohlene Autos aus Arizona.«
    Auf dem Parkplatz des El Rancho Hotels trat Riker so plötzlich auf die Bremse, dass es seine Mitfahrer nach vorn schleuderte. »Da ist sie.« Er stieg aus und lief auf Mallory zu.
    Durchs Beifahrerfenster sah Charles, wie Mallory eine Reisetasche auf den Rücksitz ihres Cabrios warf. Der silberfarbene Wagen fuhr an, ehe Riker ihn erreichen konnte. Er packte
einen Türgriff, lief neben ihm her und hechtete auf den Beifahrersitz. Sein rechtes Bein hing noch in der Luft, während Mallory mit ihrem ungebetenen Gast davonfuhr.
     
    Click.
    Er band die grüne Mülltonne los und hob sie von der Ladefläche. Als sie auf dem Boden stand, legte er sie auf die Seite, nahm den Deckel ab und trat rasch zurück. Das Kind, das sich darin zusammengekauert hatte, machte keine Anstalten herauszukommen. Es schwieg. Kein Summen, kein Wiegen, leerer Blick.
    »Raus mit dir«, sagte er. Als sie nicht reagierte, hob er die Mülltonne leicht an und kippte das Kind heraus. Es blieb regungslos liegen. »Aufstehen!«
    Ihre Blicke trafen sich sekundenlang, dann sah sie weg. Wusste sie etwa, dass er es nicht über sich bringen würde, sie zu berühren? Vielleicht hatte sie es erraten, als er sie mit Hilfe des Deckels in die Mülltonne geschoben hatte. Einen Augenblick hatte sie ihn dabei gestreift, und er war angeekelt zurückgewichen. Und die Angst - hatte sie auch die gesehen?
    Begriff sie, welche Macht sie über ihn hatte?
    In dieser Nacht empfand er fast so etwas wie Hochachtung vor Dodie Finn. Nichts würde ihn bewegen, sie auch nur mit dem Finger anzutippen. Eher würde er in einen Haufen krabbelnder Kakerlaken springen.
    Er pflegte stets sorgfältig alle Möglichkeiten auszuloten, und Kinder, besonders kleine Mädchen, waren nicht zu unterschätzen. Seine Schwester Mary hatte ihn täglich bis zum Ende ihres sehr kurzen Lebens terrorisiert, nur mit einer

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