Such mich Thriller
umgebracht?«
»Vielleicht setzt der Killer jetzt eher auf Mallory. Und jetzt hat sie das Handy.«
Er solle sich anschnallen, sagte Mallory, und Riker machte sich auf einen Höllenritt gefasst. »Verrätst du mir, wohin es geht?«
»In die Painted Desert. Sag den Rangern Bescheid, sie sollen das Tor aufmachen, ich habe keine Lust, mir an der Schranke den Wagen zu ruinieren.«
»Moment mal. Hat dir der Killer gesagt, dass er im Nationalpark ist?«
»Nein. Nur, dass er mich an einem dunklen Ort erwartet. Er kennt meinen Wagen. Wenn ich richtig getippt habe, blinkt er zweimal. Sobald er Cops oder Feds sichtet, bringt er Dodie Finn um und lässt sie auf der Straße liegen.«
»Bist du sicher, dass die Kleine noch lebt?«
»Ich hab sie summen hören.«
»Die Wüste ist groß, Mallory.«
»Aber nur ein paar Abschnitte der alten Route 66 führen durch dieses Gebiet. Sie tauchen auf Karten oder in Reiseführern nicht auf. Er dürfte sie kennen, aber nicht mal die Fans
der Route 66 wüssten, wo sie im Internet danach suchen sollten. Eine ideale Stelle.«
»Tut mir leid«, sagte Charles. »An Mallorys Tempo komme ich nicht heran.«
Zu spät hatte er begriffen, dass er nicht hier war, um bei der Jagd auf einen Serienkiller zu helfen. Er sah auf ein Autobahnschild, und dann zog die seltsame dunkle Landschaft, die an seinem Fenster vorbeizog, ihn wieder in ihren Bann. Wunderschön war sie, die Prärie, wenn auch nicht gastfreundlich, nicht einladend oder verzeihend Menschen gegenüber, ohne jedes Gefühl für die Lebenden oder die Toten. Das war sein einziger Blick in Mallorys Seele. An so einem Ort konnte man sich leicht verlieren.
»Geben Sie mir irgendetwas an die Hand«, sagte Kronewald. »Egal was.«
»Es scheint, dass der Killer sich auf irgendeine Weise mit Mallory verbunden fühlt, da er sie zu dieser nächtlichen Jagd eingeladen hat.«
»Weiter«, forderte Kronewald streng wie bei einem Verhör.
»Ich kann Ihnen eine logische Gedankenkette bieten, aber auch die basiert nur auf Vermutungen.«
»Schießen Sie los.«
»Er will das Kind umbringen - das steht fest. Nach einem ausgeklügelten Plan. Dodie Finn soll der Schlussstein für sein Denkmal werden, und er hat sich etwas Spektakuläres ausgedacht. Das ist die logischste Erklärung für die Tatsache, dass die Kleine noch am Leben ist.«
»Sie meinen, er steht auf Mallory?«
»Wahrscheinlich fasziniert sie ihn, aber nicht sexuell. Der Gedanke an körperliche Kontakte mit lebenden Menschen stößt ihn ab.«
»Aber es ist ein großes Risiko für ihn. Hat er keine Angst, erwischt zu werden, wenn er das Kind umgebracht hat?«
»Ich würde eher sagen, dass er darauf setzt. Mallory glaubt, er habe bei dem Mord an Dr. Magritte geschlampt, als er dessen blutbeschmiertes Messer am Tatort zurückließ. Es war das Blut des Killers, seine DNA. Was, wenn das Absicht gewesen wäre?«
»Er giert nach Anerkennung«, bestätigte Kronewald.
»Eben. Wenn er Wert darauf legt, dass wir erfahren, wer er ist, wird er sein persönliches Risiko bis zum großen Finale stetig steigern. Ob er diese Nacht überlebt, ist ihm dabei einerlei.«
»In Chicago sprechen wir in solchen Fällen von der Polizei als Selbstmordhelfer. Und die Kleine will er mitnehmen?«
Charles nickte. »Aber nicht Mallory.« Er hielt nach dem vertrauten Hecklichterpaar Ausschau. »Er hat sie herausgelockt, weil er heute Nacht Publikum braucht - jemanden, der seine Arbeit zu würdigen weiß.«
Und wie würde Mallory darauf reagieren, die Fehlschläge nur schlecht verkraftete?
Viele Menschen hatten regelmäßig Träume vom Fliegen. Charles träumte vom Stürzen. Irgendetwas drohte jeden Moment zu fallen, erschrocken griff er danach und wachte davon auf. Neuerdings träumte er nicht von fallenden Gegenständen, sondern von einer stürzenden Frau, und es war immer Mallory, nach der er griff. Jetzt erst wurde ihm klar, warum Riker ihn mitgenommen hatte. Die Polizei brauchte seine Hilfe nicht, um den Serienmörder zu fangen. Seine Aufgabe war es, Mallory zu fangen, wenn sie fiel.
Sie fanden das erste aufgelassene Teilstück der Route 66 im Nationalpark gleich hinter der Rangerstation. Es war hoffnungslos verfallen, unergiebig und enttäuschend.
Jetzt erlebte Riker die Fahrt seines Lebens, eine schwindelerregende Folge von Kurven und Serpentinen über Meilen dunkler Straße.
»Schau nach den Schildern«, sagte Mallory. »Wir suchen Lacy Point.«
»Da«, rief er.
Sie hielten auf der
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