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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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Wichtiges gestoßen war. Der Agent vertiefte sich in die Speisekarte. Ob er sich von Sallys Angebot des Tages eine Eingebung erhoffte?
    »Ja, New York hat Interesse«, fuhr sie fort. »Und jetzt nennen Sie mir den Namen des zuständigen Special Agent.«
    »Das FBI hat den Fall offiziell übernommen. Mehr brauchen Sie nicht zu wissen, Mallory.«
    »Da merkt man, dass Sie nicht oft aus Ihrem Büro herauskommen. So funktionieren diese Dinge nur auf dem Papier.« Die suchenden Eltern, der alte Highway, auf dem sie unterwegs
waren, Cadwallers Sonnenbrand - all das nutzte sie für ihren nächsten Bluff. »Sie sind schon eine Weile auf Achse. Auf der Route 66, also in acht Bundesstaaten.« Sie hatte ins Schwarze getroffen, das sah sie an Cadwallers bestürztem Gesicht. »Da haben Sie mit vielen Cops zu tun.« Sie sah aus dem Fenster und stellte fest, dass die Spurensicherer lebhaft auf Hoffman einredeten und der nichts weiter zu tun brauchte, als mitfühlend zu nicken.
    Der Agent hatte eine Redepause eingelegt, er sammelte wohl Kräfte für die nächste Runde und versuchte, sich an ein paar brauchbare Tipps aus seinem Psychologieunterricht zu erinnern. Aber nein - jetzt stand er auf und wollte offenbar der Sache ein Ende bereiten.
    Mallory brach das Schweigen nur, um ihn von seinem Team fernzuhalten. »Darf ich davon ausgehen, dass das FBI Personenschutz für den Konvoi stellen wird?«
    Der Agent setzte sich wieder.
    Mallory deutete mit einer Kopfbewegung auf den grünen Ford. »Gerald Linden war einer von denen, aber das wussten Sie sicher schon.«
    Cadwaller fuhr zusammen. Es wäre ihm offenbar lieber gewesen, wenn sie die Verbindung zwischen Linden und dem Konvoi nicht hergestellt hätte. Er sagte nicht ja und nicht nein, sondern sah sie nur abwartend an.
    »Der Konvoi ist inzwischen in Missouri«, fuhr Mallory fort. »Es ist Ihr Fall, ich nehme an, dass Sie die Polizei in Missouri bitten werden, für den Schutz dieser Menschen zu sorgen. Vorher aber sollten Sie versuchen, das Schlamassel in Ordnung zu bringen, das Sie hier angerichtet haben. Zum Beispiel, indem Sie Trooper Hoffman eine große Portion Honig ums Maul schmieren.«
    Detective Riker hielt das Handy ans Ohr, während er zum Mercedes zurückging. »Ja, Boss, was gibt’s? Okay, ich kontaktiere Kronewald … Ja, sobald ich da bin.« Die Verabredung mit Kronewald war längst getroffen. »Ich kann Charles Butler haben? Bestens … Nein, ist okay, ich rede mit ihm. Kein Problem. Das wird sich sicher regeln lassen, dass er noch heute in Chicago ankommt.«
    Riker machte die Wagentür auf und betrachtete seinen verschlafenen Mitfahrer, einen Mann, der fünfzehn Jahre jünger war als er und in Strümpfen einen Meter neunzig maß. Er war während der Fahrt durch Indiana aufgewacht.
    »Hey, Charles, du wirst für die kleine Spritztour bezahlt.«
    »Spritztour …« Charles Butler starrte erstaunt in die Tüte, die auf seinem Schoß lag, als wären die fettigen Fleischklopse darin keine Cheeseburger, sondern kostbares Mondgestein. Aber er sah immer so aus, als sei direkt vor ihm gerade ein Ballon geplatzt. Das lag an seinen Augen, der winzigen blauen Iris, die unter schweren Lidern in einem Meer von Weiß schwamm. Die imposante Hakennase wollte nicht so recht zu diesem überraschten Kinderblick passen und verstärkte den ungewollt komischen Effekt. Von den Schultern abwärts aber hätte man den Vierzigjährigen für ein wenn auch etwas ramponiertes Model aus einer Werbung für englischen Tweed und Oxfordhemden halten können.
    Riker nahm seinem Freund die Tüte ab. »Ich sorge dafür, dass du noch was Vernünftiges zu essen kriegst. So einen Roadtrip kann man nicht auf leeren Magen antreten.«
     
    Der Trooper ging auf die Nische zu, in der Mallory mit dem FBI-Agenten saß. Dort blieb er zögernd stehen - er spürte wohl die vergiftete Atmosphäre - und sah rasch über die Schulter, um sicherzugehen, dass Sally außer Hörweite war.

    »Was gibt’s?«, fragte Agent Cadwaller.
    Trooper Hoffman wandte sich ausschließlich an Mallory. »Ich hab die Liste. Die Techniker sind fertig, sie müssen nur noch einen Reifen einpacken.«
    »Reifen?« Der Fed schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Wenn er gedacht hatte, damit Hoffmans Aufmerksamkeit wieder auf sich zu lenken, hatte er sich getäuscht. »Den Platten aus dem Kofferraum«, erläuterte Hoffman, an Mallory gewandt.
    Der FBI-Mann stöhnte vernehmlich. Alles Idioten, sollte das wohl heißen. »Ich brauche nur die Fotos

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