Such mich Thriller
über den Tisch. »Das ist Kronewalds Nebenstelle. Sagen Sie ihm, dass die Feds nichts von der fehlenden Batterie im Handy wussten, er hat also eine reelle Chance, sie als Erster zu finden.« Hoffmans Gesicht war ein einziges Fragezeichen. »Der Mann hat vor seinem
Tod noch versucht, seine Handybatterie aufzuladen«, erläuterte sie, »deshalb hat er keine Hilfe geholt, als er einen Platten hatte. Nachdem ich den Kofferraum aufgebrochen hatte, habe ich in seinem Handy nachgesehen. Die Batterie fehlte. Sagen Sie Kronewald, dass dem Reifen bei Lindens letzter Essenspause die Luft rausgelassen wurde.«
»Oder bei einer Tankpause?«
»Nein, das wäre aufgefallen. Auf dem überfüllten Parkplatz eines Restaurants hat ein Killer mehr Schutz. Wenn Sie mit Detective Kronewald sprechen, werden Sie ihm vorschlagen, mit Hilfe der Kreditkarte das betreffende Restaurant ausfindig zu machen und jemanden hinzuschicken, um auf dem Parkplatz nach der weggeworfenen Batterie zu suchen. Vielleicht finden sich darauf Fingerabdrücke. Er würde das auch von sich aus machen, aber Ihre Eigeninitiative wird ihm gefallen, ich kenne ihn. Und Sie werden ihm auch gefallen. Sagen Sie ihm, dass Sie extra nach Chicago gefahren sind, um ihm einen platten Reifen zu bringen. Das Labor müsste Werkzeugspuren am Ventil finden.«
Er sah sie wortlos an.
»Der Killer hat das Ventil gelockert«, fuhr sie fort, »und dann die Kappe wieder aufgesetzt. Er wollte den Wagen fahruntüchtig machen und zwar so, dass Linden auf freier Strecke, außer Sicht von Zeugen, halten musste. Das Opfer fährt mit einem Platten an den Straßenrand und sieht sich mit seiner kleinen Taschenlampe die Bescherung an. Er steht auf einer unbeleuchteten Straße. Im Reifen findet er kein Loch. Wahrscheinlich abgefahren, denkt er, die anderen drei Reifen waren auch nicht mehr taufrisch. Und mit dieser trüben Funzel kann er nicht viel erkennen. Haben Sie die Stärke der kaputten Birne auf Ihrer Liste?«
»Ja, Ma’am. War nicht viel Saft drauf.«
»Das dachte ich mir.«
»Aber müsste Detective Kronewald sich nicht über all das mit dem FBI kurzschließen?«
»Er wird das FBI genüsslich über alle Patzer informieren, die sich Cadwaller heute geleistet hat, und dann wird er wahrscheinlich den Fall für die Feds lösen. Er ist ein guter Mann.« Sie griff nach ihrem Rucksack und stand auf. »Ich muss weiter.«
»Noch eine Frage bitte, Ma’am. Warum hat der Killer nicht einfach Mr. Lindens Handy geklaut?«
»Gute Frage.« Das war ganz ernst gemeint. »Die Tatwaffe ist ein spitzer Gegenstand. Kronewald wäre nicht begeistert, wenn er wüsste, dass ich Ihnen das gesagt habe.«
Der Trooper schüttelte nachdrücklich den Kopf. Er würde Mallory nie verraten.
Die Lektion ging weiter. »Der Mörder hat sich viel Arbeit gemacht, indem er die Batterie herausgenommen hat, es war nicht ungefährlich. Wahrscheinlich hatte er sich irgendwann vorher das Handy von Linden ausgeliehen und ihm dann gesagt, dass es nicht funktioniert. Deshalb hatte Linden es in sein Ladegerät gesteckt. Er hat gedacht, die Batterie hätte schlapp gemacht.«
»Und warum hat er den Reifen nicht einfach zerschnitten? Oder angebohrt? Ein kleines Loch, damit die Luft langsam rausgeht. Warum hat er riskiert, dass man ihn an dem Ventil rumfummeln sieht?«
Mallory wartete. Hoffman sollte selbst auf die Antwort kommen. Der Junge war nicht dumm, er musste nur lernen, sein Hirn zu gebrauchen.
Hoffman nickte. »Der Killer wollte, dass alles normal aussieht, wenn Mr. Linden auf der Straße anhält. Wenn das Handy weg oder der Reifen zerschnitten wäre …«
Mallory nickte anerkennend. »Und vergessen Sie nicht, dass Linden vorhatte, zu dem Konvoi zu stoßen, und das Thema Mord ihn schon in diesem Zusammenhang beschäftigte. Wenn er Verdacht geschöpft, wenn er Angst bekommen hätte …«
»… wäre der Mörder nicht nah genug herangekommen, um ihn umzubringen, er hätte sich gewehrt.«
»Genau.« Mallory atmete auf. Fast geschafft. »Linden steht also mit einem Platten, einer schwachen Taschenlampe und einem toten Handy auf einer dunklen Straße, und siehe da, es geschehen noch Zeichen und Wunder …«
»Der gute Samariter erscheint - und murkst ihn ab.«
Mallory hatte die Wanduhr im Blick und die Hand schon auf der Türklinke. »Linden erkennt den Mann, es ist der Typ, der sich sein Handy geliehen hat. Er geht auf ihn zu und schüttelt ihm die Hand.«
»Warten Sie!« Hoffman stand auf, aber Mallory war schon
Weitere Kostenlose Bücher