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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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Hilfe. Von jetzt an kommen wir allein zurecht.«
    Der Trooper rührte sich nicht von der Stelle.
    »Jetzt hören Sie mal zu, mein Junge. Wir werden an dem Wagen die Fingerabdrücke sichern, vielleicht ein bisschen an der Polsterung herumschneiden, aber dass wir den Wagen, so wie er ist, in den Helikopter laden, so weit werden wir wohl nicht gehen. Sie können also getrost abschwirren. Ich rufe an, wenn wir fertig sind, dann können Sie die Kiste bringen lassen, wohin Sie wollen.«
    »No, Sir«, sagte Hoffman. »Befehl vom Captain: Ich soll vor Ort bleiben, und er braucht eine Liste von allem, was Sie mitnehmen.« Er warf Mallory einen hilfesuchenden Blick zu.
    Die seufzte leise. Wenn das so weiterging, dauerte es womöglich noch Stunden, bis sie weiterfahren konnte. Dass sich die Kollegen in Chicago nicht mit Anstand ergeben hatten,
war jetzt klar. Und das bestätigte ihre Vermutung, dass es für Kronewald um mehr ging als um nur einen Toten in seiner Stadt.
    »Der Trooper bleibt«, entschied Mallory. »Sie sind zahlenmäßig unterlegen, also verhalten Sie sich entsprechend.«
    »Mathematik ist nicht gerade meine Stärke«, sagte der Fed und lächelte den Leuten von der Spurensicherung zu. Die lächelten nicht zurück. »Aber ich zähle hier …«
    »Zivilisten«, stellte Mallory fest. »Unbewaffnet. Sie warten am Helikopter«, befahl sie den Technikern.
    Die vier machten kehrt und waren schon fast am Ende des Parkplatzes angelangt, als der verblüffte Fed seine Stimme wiederfand. »Hey, ihr bleibt sofort stehen!« Und gepresst, aber ruhiger sagte er zu Mallory: »Zeigen Sie mir Ihren Dienstausweis, ich weiß gern, mit wem ich es zu tun habe.«
    Mallory holte eine schwarze Brieftasche heraus und hob die goldene Dienstmarke hoch wie einen Talisman zum Schutz vor Tölpeln. Cops waren nur Dreck für diesen Mann, das wusste sie, und der Fed hatte schon das leise Lächeln auf den Lippen, mit dem er kleine Revierkämpfe mit der örtlichen Polizei auszufechten pflegte. Er beugte sich tiefer über ihren Dienstausweis, um ihren Namen zu erkennen. Den würde er später in einen Satz einflechten, um damit ihr Herz zu gewinnen - sie kannte die Tricks.
    »New York?« Er zückte seinen Ausweis - Special Agent Bradley Cadwaller, Federal Bureau of Investigation. »Meine Karte sticht, Detective Mallory.«
    »Nicht in der wirklichen Welt. Sie sind bei der Freak-Brigade, stimmt’s?« Nur so war es zu erklären, dass ein nicht mehr ganz so junger FBI-Agent Anfängerfehler machte. Noch ehe er seine Zugehörigkeit zum Profilerteam bestätigen oder dementieren konnte, fuhr sie ihm in die Parade. »Sie schieben nicht
oft Außendienst, was? Eure Leute interessieren sich doch nur für die Fotos vom Tatort.« Sie deutete auf den grünen Ford. »Aber es geht nichts über die Realität. Zu dumm, dass Sie offenbar vergessen haben, wie man sich an einem Tatort verhält. Dass Sie den Hubschrauber auf dem Parkplatz haben landen lassen, ist geradezu unglaublich. Wenn Hoffman Sie nicht rausgerissen hätte, wäre durch Ihre Schuld das ganze Beweismaterial über den Jordan gegangen.«
    Die Techniker hatten ihren Spaß an der Sache. Wie lange arbeiteten sie wohl schon mit diesem Cadwaller zusammen? Es dauerte seine Zeit - auch bei Zivilisten -, bis die strikte FBI-Disziplin ins Wanken geriet. Das würde Kronewald interessieren.
    Sie drehte sich um. »Ihr könnt zurückkommen«, rief sie den Technikern zu. Einer salutierte. Dem FBI-Agenten hatte es die Sprache verschlagen. Was soll einer auch sagen, der nichts mehr zu sagen hat?
    Mallory wandte sich an den Dienstältesten von der Spurensicherung und gab ihren letzten Tagesbefehl aus. »Der Trooper wird Ihre Arbeit beobachten und sich Notizen machen. Er erwartet eine vollständige Liste von allem, was Sie mitnehmen.« Dann ging sie zurück in den Diner. Sie wusste, dass der FBI-Mann ihr folgen würde.
     
    Eine gefaltete Zeitung klatschte wie eine Kartätsche an die Tür der Tankstelle, und der Radler strampelte weiter zum nächsten Kunden. Der Autoschlosser schlug seine Chicago Tribune auf und schüttelte den Kopf. »Komisch, da steht nichts von der Sache.«
    »Wirklich komisch«, bestätigte Riker. »Und jetzt erzählen Sie mal, wie viel Sie sich zusammengereimt haben.«
    »Sie machen in Schadensbegrenzung, stimmt’s?«

    »Ja, das ist heute mein Job.« Und das war nicht mal gelogen. »Babyknochen also …«
    »Ja, also der Dispatcher fragt den Jungen: ›Haben Sie auch ein Baby dazu gefunden?‹, und

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