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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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und das Beweismaterial«, blaffte er. »Sagen Sie denen da draußen, dass wir den verdammten Reifen nicht mit an Bord nehmen.«
    Hoffman würdigte ihn keines Blickes. Die einzige Autorität für ihn war Mallory. »Haben Sie den Eindruck, dass Trooper Hoffman sich für Ihren Laufburschen hält?«, fragte sie ätzend.
    Endlich begriff der Mann vom FBI, dass das heute offensichtlich nicht sein Tag werden würde, und bequemte sich nach draußen. Hoffman wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte, und setzte sich dann zu Mallory. »Die Techniker glauben, dass der Reifen wichtig sein könnte.«
    »Stimmt auffallend. Haben sie das Handy aufgemacht, das sie im Auto gefunden haben?«
    »Nein, Ma’am. Es funktioniert nicht, und sie hatten es eilig. Cadwaller lässt ihnen nie genug Zeit für gründliches Arbeiten, haben sie mir erzählt, deshalb haben sie das Mobiltelefon nur eingepackt, ohne es sich näher anzusehen.«
    »Und was schließen Sie daraus?«
    Er überlegte einen Augenblick. An einem einzigen Vormittag hatte sie ihm mit ihrem beißenden Sarkasmus beigebracht, dass ein Kopf zum Denken da war. Er hob ein wenig hilflos die Hände. »Ich weiß nur soviel, dass sie mit Cadwaller schon
lange unterwegs sind und dass sie ihn hassen wie die Pest. Und wenn’s ans Graben geht, müssen sie das allein bewerkstelligen, Agent Cadwaller steht nur herum und drängt sie, schneller zu machen. Wie das alles zusammenhängt, weiß ich nicht. Sie graben Leichen aus, nicht?«
    Mallory nickte. »Sie arbeiten also seit Monaten an dem Fall. Das heißt, dass sie der Polizei vor Ort zuvorkommen. Notieren sie das.«
    Sie hatten jetzt einen gemeinsamen Feind. Hoffman holte widerspruchslos einen kleinen linierten Notizblock heraus und kritzelte eifrig. Dann sah er mit gezücktem Bleistift auf und wartete auf die nächste Anweisung. Aber Mallory war jetzt mit dem beschäftigt, was sich draußen tat.
    Etwas an Cadwaller ließ ihr keine Ruhe. »Sie werden Hintergrundmaterial über den Mann brauchen.« Und ehe der Trooper nach dem Grund fragen konnte, fuhr sie fort: »Das FBI gibt Profilern nie Techniker mit. Manchmal nehmen sie einen Fallanalytiker als Beobachter ins Team, aber eher selten. Und wissen Sie warum?« Sie deutete auf den Rothaarigen mit Schlips und Anzug. »Keiner dieser Typen hat je einen Fall gelöst. Das machen die Agenten im Außendienst. Die Profiler sitzen im Keller und schauen sich Bilder an. Schreiben Sie das auf. Und wenn Sie Ihren Bericht abliefern, denken Sie daran: Das war Ihre I dee. Die Leichen, die sie ausgraben, liegen alle an der Route 66.«
    Er sah zu Mallory hoch. »Und wie bin ich darauf gekommen?«
    »Die Eltern aus dem Konvoi, die Poster von den vermissten Kindern …« Neben Mallory auf der Sitzbank lag ein Stapel der Flugblätter, die sie gemeinsam mit Sally von den Fenstern abgehängt hatte und die sie jetzt auf dem Tisch ausbreitete. »Unser Opfer, Gerald Linden, sollte in Chicago dazustoßen. Detective
Kronewald weiß das bereits, ich habe ihn angerufen. Und vielleicht hat er sich das Übrige auch schon zusammengereimt, aber Ihr Bericht wird ihm gefallen.« Und sie konnte guten Gewissens weiterfahren.
    »Kronewald?« Der Trooper legte seinen Stift hin. »Sie meinen wohl meinen Captain.«
    Mallory schüttelte den Kopf. »Sie liefern heute Abend einen schriftlichen Bericht in Chicago ab, ich kläre das mit Ihrem Boss.«
    Während Hoffman unter vielem Streichen und Radieren sein Protokoll verfertigte, behielt Mallory den Parkplatz im Auge. Der Fed stand vor dem Sack mit dem umstrittenen platten Reifen und stauchte seine Techniker zusammen. Die Körpersprache des Teamleiters sprach Bände. Mit einer wütenden Bewegung riss er sich die Latexhandschuhe herunter, ihm war offenbar jetzt alles egal. Der Reifen würde also hierbleiben, das Handy des Mordopfers in absehbarer Zeit nicht untersucht werden. Mit wem Gerald C. Linden sein letztes Telefongespräch geführt hatte, würde man den Unterlagen der Telefongesellschaft entnehmen können, aber ob das etwas mit dem Fall zu tun hatte, erschien Mallory mehr als fraglich.
    Agent Cadwaller fuchtelte mit den Armen und blökte so laut, dass man es bis in den Diner hören konnte: »Beeilung jetzt! Los, Leute, nicht so lahm.« Nacheinander wurden die restlichen Säcke über den Parkplatz geschleift und an Bord des Hubschraubers genommen. Der Reifen blieb zurück.
    Mallory schrieb eine Telefonnummer auf eines der Suchplakate und reichte Hoffman den ganzen Stapel

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