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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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Männer.«
    »Eine Frau? Das kaufe ich dir einfach nicht ab, Charles«, sagte Riker.
    »Weil die Opfer Kinder sind? Nehmen wir an, dass Mr. Linden das erste erwachsene Opfer war. Ein Kind kann durch List bezwungen und mit minimalem Kraftaufwand beherrscht werden. Ein Erwachsener ist da ein ganz anderes Kaliber. Das würde die sorgfältige Planung des Mordes an Linden erklären - im Gegensatz zu anderen riskanteren Verhaltensweisen, dem Transport der Leiche und ihrer Platzierung an einer so öffentlichen Stelle. Ich sehe darin eine Dreistigkeit, die sich aus Erfahrung und Selbstvertrauen speist.«
    Kronewald schien skeptisch. »Glauben Sie denn, dass das nächste Opfer wieder ein Erwachsener sein wird?«

    »Da Mr. Linden der Vater eines vermissten und vermutlich ermordeten Kindes war, könnte der Killer sich jetzt auf die Eltern konzentrieren.«
    »Und das bringt uns wieder zu Dr. Magrittes Konvoi«, sagte Riker.
    Kronewald tat, als hätte er ihn nicht gehört - vielleicht weil der Konvoi inzwischen schon im Nachbarstaat war, so dass der Detective aus Chicago buchstäblich das Nachsehen hatte. Er nahm sich wieder die Karte vor und markierte weitere Gräber zwischen Chicago und der südwestlichen Grenze des Bundesstaates.
    »Ich habe noch einen weiteren Einwand gegen die Theorie eures Psychologen.« Charles warf kaum einen Blick auf die Karte, auf der Riker in Rot die unterschiedlichen Namen für die alte zerstückelte Route 66 und die Städte eingetragen hatte, durch die sie führte. »Lindens Killer ging es nicht um Kicks. Er brauchte nur eine weitere Leiche, um seine Straße zu dekorieren.«
    »Seine … Straße?« Kronewald ließ seinen Stift in der Schwebe.
    Riker beugte sich zu ihm hinüber. »Verdammt! Fünf Gräber allein auf dieser Strecke, und du bist noch nicht mal fertig! Also jetzt mal Klartext: wie viele Leichen bis jetzt?«
    »Nur fünf bestätigte Gräber, die wir zuverlässig mit dem Team der Feds in Verbindung bringen können. Ehrenwort.« Widerwillig zeichnete der Bleistift weitere Kreuze ein. Jetzt waren es zehn. Kronewald tippte mit einem Finger auf die Karte. »An diesen drei Stellen ist angeblich ein FBI-Hubschrauber gelandet, es gab Anzeichen für Grabungen, aber ob die Feds die Leiche gestohlen haben, ist nicht bestätigt.«
    »Und die letzten beiden?«, drängte Riker. »Los, spuck’s aus!«
    »Hier haben vor fünfzehn Jahren Kids ein Grab gefunden.
Das heißt, sie haben einen Steinhaufen gefunden, der viel zu ordentlich aufgeschichtet war, so, als ob jemand was darunter versteckt hätte. Also fingen sie an zu buddeln.« Der Bleistift wanderte weiter. »Und dieses wurde beim Umsetzen von einem Telefonmast gefunden. Vor etwa zehn Jahren.«
    Riker machte die Augen zu, als hätte er für einen Tag genug gesehen. »Ich frag dich nur einmal. Das mit den Strichen und dem Kreis auf Lindens Gesicht weiß ich, und ich weiß auch, dass du das nicht rauslassen wolltest. Also erzähl mir jetzt keine Märchen, sondern sag mir klipp und klar, ob die Striche und der Kreis nach einer Zahl aussehen. Hunderteins? Hundertzehn?«
    Ehe Kronewald antworten konnte, schaltete Charles sich ein. »Ich tippe auf hundertzehn Morde. Das passt gut zu einer unvermittelten drastischen Änderung des Opferprofils - Erwachsene statt Kinder. Korrekt?«
    Kronewald nickte.
    »Dann hatte Ihr Psychologe offenbar recht mit dem, was er über ein begrenztes Revier gesagt hat. Pech nur, dass es sich zweitausend Meilen über Illinois hinaus erstreckt. Er ist auf die Route 66 fixiert.«
    Riker hatte die Augen wieder aufgemacht. Er beugte sich weit zu Kronewald hinüber, als wollte er ihm etwas ins Ohr flüstern, und dann brüllte er los: »Aber das hast du Bastard natürlich schon gewusst!«
     
    Mallory war dreißig Meilen hinter der Grenze von Missouri gerade noch zur letzten Höhlenführung zurechtgekommen, aber die war bisher enttäuschend gewesen. Hinter einer kleinen Gruppe deutscher Touristen hörte sie sich in mehr als dreihundert Meter Tiefe an, was der Führer über die Sehenswürdigkeiten zu erzählen wusste: drei Fledermausarten, die noch nie jemand gesehen hatte, und ein Fluss voll blinder Höhlenfische,
die trotz ihrer Blindheit das Licht scheuten und deshalb auch nicht zu sehen waren. Hin und wieder blieb der Führer stehen und knipste einen Schalter an, so dass Stalaktiten und Stalagmiten in dramatisches Licht getaucht wurden.
    Mallory ließ alles geduldig über sich ergehen.
    Wenn sie dem Mann glauben durfte, der die

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