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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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Fahrerkabine ein.
    Riker steckte seine Waffe ins Holster, sah aber noch eine Weile zu Hastings hinüber. Der Mann schien den Wolf nicht zu lieben - und der Wolf liebte niemanden. Er war kein Haustier, er war auch nicht zum Schutz mitgenommen worden, er bellte nie. Und der Mann? Er hatte keine Plakate seiner vermissten Tochter dabei, die Reporter waren ihm einerlei - und die FBI-Agenten interessierten ihn schon gar nicht.
    Was für teilnahmslose, leblose Augen! Aber auch Augen, die blitzschnell jeden Neuankömmling erfassten und sich gleich darauf enttäuscht abwandten. Der Mann wartete auf jemanden, den er auf den ersten Blick erkennen würde.
    Riker wusste, dass er eigentlich den Wolf erschießen müsste - hier und jetzt. Dann aber würde sich Jills Dad vielleicht eine Waffe kaufen, und den Mann wollte Riker nicht töten.
    Er trank seinen Morgenkaffee, zündete sich eine Zigarette an und warf das Streichholz auf die Erde. Wann hatte er zum letzten Mal ein Auto mit Aschenbecher oder Zigarettenanzünder gesehen? Jetzt gab es nur noch den Anschluss fürs Autoladegerät. Er schaltete den tragbaren Fernseher ein, den er in einem Übertragungswagen beschlagnahmt hatte. Der Bildschirm
war winzig, er musste die Augen zusammenkneifen, um überhaupt etwas erkennen zu können, aber der Ton funktionierte. Sie sendeten die Wiederholung eines Interviews mit Melissa Hardys Mutter. Danach brachte die Moderatorin ihre Zuschauer landesweit auf den neuesten Stand: Die sechsjährige Melissa würde nie mehr Klavier spielen.
    Riker ging zu einem Streifenwagen hinüber, der dicht am Kreis der Konvoifahrzeuge parkte. Zwei Zivilisten, die auf der Rückbank gesessen hatten, stiegen aus und stellten sich als die Hardys aus Oregon vor. Eine gewisse Mallory habe angerufen, sie gebeten, ihre Cousine abzuholen, und sie hätten den nächsten verfügbaren Flug gebucht.
    Wie viele Hardys hatte Mallory angerufen, ehe sie jemanden gefunden hatte, der Melissas Mutter heimbringen würde? Sprach das nicht für ein fühlendes Herz? Aber es war auch gängige Praxis bei der Polizei, und deshalb hatte Riker immer noch keinen Beweis, der Mallory entlastet hätte.
    Jetzt fuhr sie wieder weg. Auch Peter hatte es gesehen, aber diesmal schien ihn das nicht zu beunruhigen. Dass sie gestern Abend zurückgekommen war, bewies ihm, dass Riker ihn nicht angelogen und Mallory ihn nicht im Stich gelassen hatte. Noch nicht.
    Gemeinsam blickten sie dem rasch davonbrausenden silberfarbenen Wagen nach. Riker legte Peter eine Hand auf die Schulter. »Soll ich mal raten, was du dir gerade überlegst? Ob Mallorys Augen im Dunkeln leuchten.« Er zog an seiner Zigarette, und mit dem Rauch, den er ausstieß, kam die Antwort. »Ja, das tun sie.«
     
    Die Sonne war schon halb aufgegangen, und Mallory war zu ihrem Rendezvous mit der Route 66 spät dran. Nachdem sie auf den Seitenstreifen gefahren war und den Motor abgestellt
hatte, öffnete sie einen Brief, den Peyton geschrieben hatte, als er zum letzten Mal durch Oklahoma gekommen war. Er hatte genau festgelegt, wie man sich einen Sonnenaufgang anzuschauen hatte: indem man nicht auf den Horizont sah, sondern um sich blickte, wo das Land erwachte, die Farbe von Grau zu Grün wechselte, die Stille leisen Geräuschen und Vogelgesang wich.
    Aber der Morgen war ihr verdorben, denn das Ende des Briefes verunstaltete ein Lippenstiftfleck, der nur von Savannah Sirus stammen konnte. Mit einem langen roten Fingernagel kratzte sie ihn weg.
    Aber nicht ganz.
    Das Bild der Frau wollte nicht weichen. Savannah, auf den Knien liegend, verlaufene Wimperntusche - das Weinen hatte tagelang gedauert -, Savannah, die nach den Briefen griff, ein Augenblick des Schreckens: Die Briefe gehörten jetzt Mallory, Savannahs Hand griff ins Leere.
    Mallory konnte sich nicht erinnern, dass sie die Augen geschlossen hatte, aber erst nach einer Stunde wachte sie wieder auf. Sie wollte die letzte Station abhaken, konnte aber ihren goldenen Kugelschreiber nicht finden, ein Geburtstagsgeschenk von Charles Butler.
    Ein Bleistift tat es auch.
    Im Weiterfahren erinnerte sie sich, dass sie den Kugelschreiber im Restaurant auf eine Serviette gelegt hatte. Die Serviette war nicht mehr da gewesen, als sie sie hatte benutzen wollen, und ihren Lieblingskugelschreiber hatte sie vergessen. Wie war das möglich? Sie hatte ihn doch sonst immer bei sich. Mir fehlt der Schlaf, dachte Mallory, das ist die einzig mögliche Erklärung.
    Da sie sich weder für Camping begeisterte noch

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