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Such mich Thriller

Such mich Thriller

Titel: Such mich Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol O Connell
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… Als ich dir erzählt habe, dass ich Probleme mit dem Fliegen habe, hast du gesagt, Phobien wären behandelbar.«
    »Ja, ich könnte dir zum Beispiel empfehlen …«
    »Und wie ist das bei diesem Serienkiller?«
    »Du meinst, ob man gegen seine Phobie etwas hätte machen können? Vielleicht, wenn die Behandlung früh genug eingesetzt hätte. Mit Medikamenten und einer psychiatrischen Begleitung.«
    »Nehmen wir mal an, er ist behandelt worden, und dieses Schlachtfest ist ein Rückfall. Nehmen wir an, er hat in der Jugend den richtigen Arzt gefunden. Glaubst du, er hätte ein Kind zeugen können?« Riker sah Charles Butler an, dass er blitzschnell kombiniert hatte. Diese Beschreibung passte haargenau auf Cassandras Tochter Mallory - und so ein Szenario war durchaus denkbar.
    Riker sah zu einer der Frauen aus dem Konvoi hinüber, die sich hinter ihrem langen Haar versteckte, um den Kameras zu entgehen, was in dieser Gruppe ungewöhnlich war. Als ein Kameramann direkt auf sie zuging, um eine Aufnahme zu machen - für alle anderen Ziel aller Wünsche -, stand sie auf und ging zur Toilette.
    Riker schlug sein Notizbuch auf und schrieb ein paar Worte neben die Shortlist, auf der er Darwinia Sohlos Namen ausgestrichen und durch den ersetzt hatte, mit dem sie zur Welt gekommen war. Er kennzeichnete den Namen mit einem Stern, seinem ganz persönlichen Rankingsystem für Mordverdächtige.
    »Sag mal, Charles, was hältst du eigentlich von Cadwaller, nachdem du mit ihm gesprochen hast?«

    Charles war sichtlich erleichtert über den Themenwechsel. »Ich bin mir nicht sicher. Für jemanden, der beim FBI im Dezernat für Fallanalysen arbeitet, ist er erstaunlich ahnungslos.«
    Jills Dad kam mit einem Wassernapf vorbei, den er wohl zum Wolf bringen wollte, aber Riker fand, dass dieser lethargische Mann es plötzlich überraschend eilig hatte, und ließ seinen halb gegessenen Pie stehen, um ihm nachzugehen. Agentin Nahlman stand an ihrem Auto. Er gab ihr mit einem hochgereckten Finger zu verstehen, dass etwas im Busch war, und sie nickte ihm zu, während er über den Parkplatz zu dem Pickup ging.
    Das Wasser aus dem Napf war über die Vorderräder geschwappt, als Jills Dad die Beifahrertür aufgemacht und den Wolf an seiner Kette aus der Fahrerkabine gezogen hatte. Zum erstenmal regte sich etwas in Hastings’ sonst so teilnahmslosem Gesicht. Es verriet schuldbewusste Überraschung, als er Riker mit gezogener Waffe vor dem Truck stehen sah. Der Lauf war auf den Wolf gerichtet.
    »Wir hatten eine Abmachung«, sagte Riker. »Kein Auslauf außer zu den vereinbarten Zeiten.«
    »Soll nicht wieder vorkommen.«
    Riker hob den leeren Wassernapf auf. »Der Köter wird Durst haben. Ich hab am Ende der Straße einen Wasserspender gesehen.«
    Der Wolf zog seinen Herrn bergab in Richtung Bisongehege, und Riker ging hinter Jills Dad her und hoffte, dass sich die Sache schnell erledigen ließ. Es war am besten, wenn er es jetzt machte. Alle Antworten, die er vielleicht noch auf seine Fragen bekommen hätte, waren zusätzlicher Aufwand, der nichts brachte. Das größte Risiko bestand darin, den Wolf im Beisein von Hastings zu töten. »Gleich hinter dem Gehege«, sagte Riker, der wusste, dass es da keinen Wasserspender gab.

    Dass der Wolf vor dem Maschengitter stehen bleiben würde, war vorauszusehen. Die kalten blauen Augen fixierten ein Kälbchen. Zwanzig ältere Tiere ließen das Jungtier allein und stellten sich auf der anderen Seite des Geheges in die Sonne. Nur der Wolf liebte das Kalb. Seine Lefzen waren geöffnet, er sabberte vor Liebe, stellte sich auf die Hinterbeine, als könnte er mit den Vorderpfoten den Zaun einreißen. Jills Dad versuchte ihn wegzuzerren. Der Wolf wehrte sich, er keuchte und würgte, dann kehrte er sich gegen seinen Herrn, duckte sich und setzte mit gefletschten Zähnen zum Sprung an.
    Riker schoss einmal. Zwei Schüsse hallten. Der Wolf war tot.
    »Tut mir leid, Kumpel«, sagte der Detective, obgleich er wusste, dass er sich nur den Treffer in die Brust als Verdienst anrechnen konnte. Getötet hatte den Wolf der Schuss in eins seiner blauen Augen. Riker drehte sich zu Agentin Nahlman um, die ihre Pistole einsteckte. Hinter ihr kam im Laufschritt ein ganzes Rudel von FBI-Agenten mit gezogener Waffe angerannt, unter Leitung von Dale Berman - als Nachhut.
    Auch Riker steckte jetzt die Waffe weg und hob beide Hände. »Keine Aufregung. Das Biest ist durchgedreht, mehr ist nicht passiert.« Reporter waren noch

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