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Titel: Suche: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monica Kristensen
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Blicken geschützt war. Aber wo?
    Als Trulte auf der Kuppe von Blåmyra ausstieg, stellte sie sofort fest, dass etwas Merkwürdiges in dem Haus direkt gegenüber ihrem vor sich ging. Ein Polizeiwagen stand mit laufendem Motor davor. Aus dem Auspuff quollen weiße Wolken heraus; was war da los?
    Der Polizeibeamte Hanseid stand an der Treppe zur Haustür von Steinar und Tone Olsen. Trulte wagte sich noch ein paar Schritte näher. Und da entdeckte sie Steinar Olsen, der mitten auf der Treppe saß. Auf seinen Knien lag ein Gewehr. Tone und die Tochter waren nirgends zu sehen.
    Trulte fragte sich, ob der Polizist wohl bewaffnet war, hoffte es jedoch nicht. Das konnte sonst böse enden. Sie ging noch einige Meter näher heran, so nah, dass sie hören konnte, was gesprochen wurde.
    »… einer der Nachbarn hat angerufen. Seit Stunden ist schon Lärm aus dem Haus zu hören. Der Nachbar hat gesagt, es hörte sich so an, als würdest du deine Frau schlagen. Stimmt das?«
    Von der Treppe war nur ein Brummen zu hören, eine Mischung aus trunkenem Gemurmel und Fluchen.
    »Das ist jetzt das dritte Mal in diesem Monat, dass bei uns Beschwerden über dein Benehmen eingehen. Du verstehst doch sicher, dass das mit diesem Lärm und dieser Sauferei nicht mehr so weiter geht, auch wenn deine Familie es anscheinend noch erträgt.«
    Trulte schüttelte den Kopf. So ging man nicht mit einem besoffenen Mann um. Zumindest nicht, wenn er mit einer Mauser auf dem Schoß dasaß. Der neue Beamte schien Angst zu haben. Trulte, die als Köchin bei Svea gearbeitet hatte, einem Betrieb, der fast ausschließlich Männer beschäftigte, hatte mehr Reibereien geschlichtet, als sie zählen konnte.
    »Lege die Waffe weg, sonst muss ich dich mit ins Büro nehmen«, sagte Hanseid und ging einen Schritt näher zur Treppe.
    Steinar Olsen nuschelte etwas und hob das Gewehr, so dass es auf den Polizisten gerichtet war.
    »Was sagst du? Du kannst doch nicht mit einer geladenen Waffe auf einen Beamten zielen!«
    »Das war bestimmt diese Scheißalte, die gequatscht hat, stimmt’s? Diese alte Fotze, die da unten wohnt.« Steinar Olsen sprach plötzlich ganz deutlich. Er war aufgestanden und wedelte mit dem Gewehr in Richtung des Hauses, in dem das Ehepaar Bergerud wohnte. »Und dann kommst du natürlich gleich angekrochen, du beschissener Bergen-Schwanz. Die ganze Stadt weiß doch, was ihr da treibt.«
    Hanseid bekam vor Wut einen roten Kopf, wollte noch näher treten. Doch er rutschte auf den vereisten Treppenstufen aus, fiel hin und blieb für einen Moment im Schnee liegen. Dann kam er auf ein Knie hoch und griff nach der Waffe.
    Aber Trulte war schneller. Sie eilte mit festen Schritten an dem Beamten vorbei, auf die Treppe. »Steinar, was machst du da, du Dummkopf. Denk lieber an deine Frau, die bestimmt vollkommen verängstigt in der Wohnung hockt. Und was ist mit deiner Tochter?« Sie redete in einem fort, laut und wütend.
    Steinar blieb der Mund offen stehen. Er hatte Trulte vorher gar nicht gesehen. Doch statt nach dem Gewehr zu greifen, packte sie ihn bei den Haaren und gab ihm ein paar feste Schläge in den Nacken. Der Angriff kam so unerwartet, dass Steinar Olsen das Gewehr fallen ließ und sich an den Kopf fasste, um die Schläge abzuwehren. »Was habe ich dir denn getan? Hör auf damit!«
    Trulte schob das Gewehr mit dem Fuß die Treppe hinunter. Es landete im Schnee direkt neben dem Beamten Hanseid. »So macht man das«, sagte sie mit einem Hauch von Triumph in der Stimme.

KAPITEL 6
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    Donnerstag, 22. Februar, 19.30 Uhr
    »Oh, Entschuldigung«, sagte Erik Hanseid und schaute auf. »Wir wollten euch nicht außen vor lassen. Anne Lise und ich haben nur überlegt, was zu tun ist. Wir sind uns doch wohl alle einig, dass wir so schnell wie möglich in Gang kommen müssen, nicht wahr?« Er stand über die Regierungsbevollmächtigte gebeugt, die an ihrem Schreibtisch saß und in Knuts eilig verfassten Notizen blätterte. Sie hatten so leise miteinander gesprochen, dass weder Tom Andreassen noch Knut etwas hatten verstehen können.
    Anne Lise und ich , dachte Knut. Doch er versuchte sich seine Verärgerung nicht anmerken zu lassen. Laut sagte er nur, dass es wichtig sei, die richtigen Dinge in der richtigen Reihenfolge zu tun. Gerade weil es so eilte. »Und ich bin ja wohl derjenige, der die Ermittlungen führt, da ich der Wachhabende bin und bei mir die Suchmeldung eingegangen ist, oder?«
    Tom Andreassen, der amtierende Leiter des Polizeireviers, war

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