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Autoren: Monica Kristensen
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ihm stehen, mit roten Wangen und keuchendem Atem.
    »Aber Ella, mein Mädchen. Du musst dich doch ordentlich anziehen! Es ist kalt draußen. Sonst wirst du noch krank. Wie hast du es denn geschafft, aus dem Kindergarten zu kommen? Hat niemand auf dich aufgepasst? Ist denn die Haustür nicht verschlossen?«
    »Doch, aber ich bin hinten raus gegangen. Und dann übern Zaun geklettert. Der Schnee ist da fest, weil da schon mehr gelaufen sind, das ist ganz einfach. Und dann bin ich so schnell gerannt, wie ich nur konnte. Richtig schnell.« Sie schaute ihren Vater stolz an. »Kann ich mitkommen? Wo willst du denn hin? Willst du einkaufen? Können wir eine Schokolade kaufen?«
    Ihm kam der Gedanke, dass es vielleicht gar nicht so dumm war, sie mitzunehmen. Tone würde einen Riesenschreck kriegen, wenn sie ihre Tochter abholen wollte. »Passt ihr an deinem blöden Arbeitsplatz denn nicht besser auf die Kinder auf?«, würde er sagen. »Und gerade du als ihre Mutter, die du nur ein paar Meter weiter arbeitest. Ich gehe da nichtsahnend den Weg zur Stadt entlang, um mir was zu essen zu kaufen. Und da kommt das Kind angelaufen, weit weg vom Kindergarten. Vielleicht solltest du nicht so schnell mit mangelnder Fürsorge drohen.« Aber er wusste, das war auch nur so ein Tagtraum. Ella hatte immer noch eine gerötete Wange, die alles bewies.
    Sie gingen den Fußweg weiter zum Polarhotel. Es hatte angefangen, leicht zu schneien, kleine silberne Funken im Licht der Straßenlaternen. Es war schneidend kalt, und bald fror Ella an den Füßen. Für einen Moment kam ihm in den Sinn, mit ihr in den Pub zu gehen und Hamburger und Bratkartoffeln zu essen. Er wurde langsam hungrig. Aber er musste einsehen, dass so ein Besuch nur schlecht zu der Krankmeldung passte, die er abgegeben hatte. Deshalb setzten sie sich schließlich ins Auto und fuhren nach Hause. Ella jubelte, als er ihr erlaubte, vorne zu sitzen. Aber als sie die Treppe zur Haustür hochgingen, wurde ihr Gesicht ernst und nachdenklich. Sie gingen in die Küche hinauf.
    »Hier stinkt es aber.«
    »Ja, Papa war krank, weißt du.«
    Sie setzte sich an den Tisch und schaukelte mit den Füßen, vermied, ihn anzusehen. »Mama sagt, du bist ein Alkiker. Und dass sich das nicht ändern wird. Deshalb sollen wir bald wegfahren. Zu Oma, hat sie gesagt.«
    »Kümmere dich nicht um das, was Mama sagt.« Er biss die Zähne zusammen und holte langsam Luft. Sie hatte eine Strafe verdient, diese Hexe. Was wäre, wenn sie nicht zu Hause wären, wenn sie angekeucht kam, ganz hysterisch, weil sie das Kind nicht hatte finden können? Und dann würde er ganz unschuldig mit Ella nach Hause kommen, und sie hätten etwas Schönes unternommen, und Ella war fröhlich und zufrieden.
    »Ich weiß, wo der Weihnachtsmann seine Werkstatt hat, da arbeiten auch ganz viele kleine Weihnachtswichtel. Wollen wir uns ein paar Brote schmieren und dorthin fahren?« Ihm war eine Idee gekommen. Eine Idee, wo sie sich für ein oder zwei Stunden verstecken konnten. Nur, damit Tone Angst bekam und demütig wurde.
    »Oh ja … Gibt es da auch Schokolade?« Ella sprang von ihrem Stuhl. »Beeil dich, Papa, damit wir es schaffen, bevor Mama nach Hause kommt. Aber Basse muss mitkommen. Er hat noch nie Weihnachtswichtel gesehen.«
    Die Drahtseilbahnzentrale des Bergwerks lag wie eine Festung auf Stelzen da. Dunkel und massiv. Er parkte den Wagen hinter einem Lagerhaus.
    »Ist es hier, Papa?« Ella hob den Blick so hoch zur Eisenkonstruktion, dass sie fast hintenüber fiel. »Ist der Weihnachtsmann nicht zu Hause? Da ist ja kein Licht in den Fenstern.« Im letzten Moment fiel ihr noch Basse ein, und sie holte den kleinen gelben Teddy aus dem Wagen.
    Der Weg die glatte, eiskalte Leiter hinauf war lang, und als sie oben in der Zentrale angekommen waren, versuchte Ella die Tränen hinunterzuschlucken. »Papa, ich glaube, ich möchte lieber nach Hause. Ich muss die Wichtel nicht unbedingt sehen. Meine Hände sind kalt.«
    »Dann zieh dir die Handschuhe an.« Er wurde ungeduldig. Hatte sie denn nicht selbst mit ihm kommen wollen? Ella erkannte den schroffen Ton und sah ihn verängstigt an. Aber das ließ ihn nur noch wütender werden. Außerdem hatte er schreckliche Kopfschmerzen. In den Schläfen pochte es schmerzhaft.
    Steinar musste sich selbst eingestehen, dass die Seilbahnzentrale ein erbärmlicher Ort war. Kälte und Dunkelheit hielten sie fest in ihrem Eisengriff. Um sie herum konnte er die Umrisse von Maschinen erkennen, alte

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