Suche Weihnachtsmann biete Hund
Gefühl, das ihn bei ihrem Anblick beschlich, würde er später bei Gelegenheit nachdenken müssen.
»Na, so ein Zufall«, rief er jedoch betont fröhlich und trat an ihren Tisch. »Ich wusste gar nicht, dass Sie auch zum Basar kommen wollten.«
Julia lachte. »Ich ebenfalls nicht. Die Einladung kam ganz überraschend.«
Daniel musterte den Mann an Julias Seite eingehend, dann nickte er ihm zu. »Gregor, nicht wahr?«
»Kennen wir uns?«, fragte dieser überrascht.
Julia warf Daniel einen strafenden Blick zu und dieser wehrte auch sofort ab. »Nein, entschuldigen Sie. Ich habe Sie nur aufgrund Ihres Fotos erkannt.«
»Herr Rosenbaum hat wegen eines Computerfehlers fälschlicherweise meine Zuschriften auf die Anzeige erhalten«, beeilte sich Julia die Sache zu erklären, ab sie Gregors irritierte Miene sah. »Zum Glück konnten wir den Irrtum schnell aufklären, aber da hatten wir die Briefe des jeweils anderen schon geöffnet.«
»Ach so.« Gregor blickte aufmerksam und auch etwas argwöhnisch zwischen Daniel und Julia hin und her. »Wie ärgerlich.«
»Halb so wild.« Daniel winkte lachend ab. »Ich will Sie auch gar nicht länger stören.« Er wandte sich an Julia. »Zwei Zuschriften sind noch bei mir angekommen. Ich könnte sie Ihnen die nächsten Tage vorbeibringen.« Er zögerte mit einem Blick auf Gregor, der ihn noch immer wachsam musterte. »Oder ich schicke sie Ihnen per Post; Ihre Adresse kenne ich ja jetzt.«
Julia nickte. Die überraschend aufgekommene Spannung zwischen den beiden Männern war ihr nicht entgangen.
»Das wäre sehr nett von Ihnen.«
Daniel l ächelte verbindlich und wandte sich zum Gehen.
»Ach, warten Sie!«, hielt Julia ihn aus einem plötzlichen Impuls zurück. »Ich habe ja auch noch zwei Briefe für Sie.
Vielleicht kommen Sie doch bei Gelegenheit kurz vorbei, dann kann ich Sie Ihnen gleich mitgeben. «
Überrascht sah Daniel sie an. »Also gut, wie Sie meinen. Bis dann also.« Eilig zog er sich zurück, denn Gregors Miene hatte sich zusehends verfinstert, und er hatte nun ganz deutlich das Gefühl, einen Platzhirsch in seinem Revier gestört zu haben. Er konnte Gregors Blicke in seinem Rücken geradezu spüren und war froh, als er zwischen den Verkaufsständen des Basars aus dessen Sichtfeld verschwunden war.
Die kurze Begegnung mit Daniel hatte Julia mehr aufg e w ühlt, als sie erwartet hatte. Dennoch ließ sie sich nichts weiter anmerken und verbannte alle Gedanken daran, so gut es ging. Sie verlebte mit Gregor einen recht vergnügli-chen Abend, der ihren ersten Eindruck von ihm vollkommen bestätigte. Er war charmant, zuvorkommend und ein guter Gesprächspartner. Mehr als Sympathie empfand sie jedoch nach wie vor nicht für ihn, weshalb sie es, nachdem er sie nach Hause gebracht hatte, bei einem flüchtigen Gutenachtkuss beließ, obwohl sie annahm, dass er gerne noch mit hineingekommen wäre. Doch sie wollte auf keinen Fall etwas überstürzen, und so sagte sie ihm lediglich ein weiteres Treffen für den kommenden Samstag zu.
Nachdem das Motorenger äusch seines Sportwagens verklungen war, lehnte sich Julia gegen die Innenseite der Haustür und schloss die Augen. Was hatte sie nur geritten, Daniel zu bitten, noch einmal zu ihr zu kommen? Sie hatte überhaupt keine Zuschriften mehr für ihn erhalten. Was um alles in der Welt sollte sie ihm bloß sagen?
Seufzend stie ß sie sich von der Tür ab und zuckte zusammen, als im selben Moment ihr Telefon klingelte. Mit einem Blick auf die Uhr - es war bereits weit nach Mitternacht -
nahm sie den H örer. »Ja, Chrissi, was willst du? Hast du mal auf die Uhr...?«
»Sag schon, wie war es? Was habt ihr gemacht? Du musst mir alles erzählen - ich will Details hören!«, schallte es fröhlich in ihr Ohr.
Julia verdrehte die Augen. »Wann schläfst du eigentlich?«
Christine lachte. »Nicht, solange mein Sohn mich jede Nacht viermal weckt. Also los, rede schon! Wie war das Date mit Gregor?«
9. Kapitel
»Braver Hund.« Elf-Siebzehn, der sonst für die Pflege der Rentiere zuständig war, tätschelte Nick liebevoll den Kopf.
»Hast du verstanden, was Santa Claus vorhat?«
Nick schleckte sich über die Schnauze, an der noch Krü mel eines gro ßen Leckerlis klebten, und nickte dann.
»Glaubst du, du schaffst das, Nick?«
Der Hund nickte erneut und leckte dem Elf freundlich über den Handrücken. Elf-Siebzehn lachte. »Also gut, dann muss ich jetzt wieder los. Und denk daran, Santa Claus verlässt sich auf
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