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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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bemerkte es und machte sich ihre Gedanken. Sie betrachtete die Gesichter der Mädchen. Manche wirkten recht ängstlich. „Ich hoffe, die Klappermänner lassen uns nicht umsonst warten“, rief sie Hella zu, die an ihrem Tisch saß. „Auf echte Gespenster bin ich schon lange scharf.“ Sie vermutete ganz richtig, dass die Musikmädchen etwas planten und dass sich Hella daran beteiligen würde.
    Doch Hella war schlau. Hanni sollte ihnen den schönen Plan nicht verderben! Sie beobachtete die Zwillinge und ihre Freundinnen den ganzen Tag.
    Abends verkündete Hanni: „Heute gehe ich zeitig schlafen.“
    „Ich auch – ich auch“, riefen Bobby und Carlotta sofort.
    Aha – dachte Hella, die wollen uns kontrollieren. Sie beobachtete, wie Hanni den beiden anderen zuwinkte. Sie bummelten durchs Haus. Hella schlich ihnen nach. Als die drei in einem schmalen Gang stehen blieben, glitt sie geschwind hinter einen Schrank und lauschte.
    „Ich glaube bestimmt, dass sie vom Burghof aus kommen. Passt auf: Wir verstecken uns gegen neun, wenn die Aufsicht an unserem Zimmer vorbei ist, in dem kleinen Gelass neben der Eingangspforte. Das ist freilich nicht abzuschließen, aber wir können beobachten, was auf dem Hof geschieht, und den Gespenstern den Weg abschneiden. Schade, dass wir nicht durchs Fenster steigen und sie von hinten überraschen können.“
    „Warum nicht?“, fragte Carlotta.
    „Weil ein Gitter davor ist.“
    „Gut, also jetzt ab in die Betten!“ Schnell liefen sie zurück, ohne Hella zu bemerken, die fast in ihre Nische hineinkroch.
    Als die drei weg waren, rieb sie sich vergnügt die Hände. Denen wollte sie es zeigen! Nein, verschließen konnte man die Tür nicht – wenigstens nicht mit einem Schlüssel. Aber die Superschlauen hatten den Riegel übersehen, der außen angebracht war. Hella sauste zu den anderen und sagte ihnen Bescheid. Dann holte sie Öl, um den Riegel zu schmieren. Die drei brauchten nicht gleich zu merken, dass sie gefangen waren. Zur Vorsicht schraubte sie auch noch die Fenstergriffe ab. Nun konnten sie die Fenster nicht mal öffnen und vielleicht um Hilfe rufen!
    Hanni, Bobby und Carlotta gingen in die Falle. Sie ahnten nicht, dass fremde Augen sie schon im oberen Flur belauerten, als sie kurz nach neun aus ihrem Zimmer huschten. Eine ... zwei ... zuletzt Hanni ... Ob noch mehr kamen? Hella wartete. Doch es rührte sich nichts mehr. Nach einigen Minuten schlich sie zum Eingang hinunter, leuchtete sorgfältig mit der Taschenlampe, damit sie ja nirgends anstieß, und schob dann vorsichtig und ganz langsam den eisernen Riegel vor die Tür, hinter der sie die drei vermutete. Aufatmend stand sie einen Augenblick davor. Nein, sie hatten nichts gemerkt, sie schienen zu flüstern und zu kichern. Schnell lief Hella hinaus in den Hof, wo die anderen warteten. „Alles okay“, rief sie und nickte.
    Nun ging es los. Zwei trugen große Knüppel, mit denen sie klappern wollten. Die anderen hielten lange Stangen, an deren Spitze Luftballons befestigt waren. Und diese Luftballons trugen nicht nur hohe Kappen, sondern sie waren auch mit hässlichen Fratzen verziert worden. Die Mädchen hatten sich viel Mühe gemacht. Nicht umsonst: Ihre Gespensteraktion wurde ein voller Erfolg.
    Sie warteten, bis der Vollmond über der Burg hochkam und gerade auf die Fenster der Schlafräume im ersten Stock schien. Dann schoben sie die Stangen hoch. Das Mondlicht glänzte fahl durch die blassen Ballongesichter. Unten erhob sich der Lärm, den die zwei mit ihren Knüppeln machten, dazu erklang leises Wehklagen ... Manche Fenster waren geschlossen oder die Vorhänge zugezogen. Doch es standen noch genügend Fenster offen und die unheimlichen Laute verfehlten ihre Wirkung nicht. Die Kinder, die davon aufwachten, sahen draußen die seltsamen Köpfe auf und nieder tanzen. Die meisten erschraken fürchterlich und bekamen eine Heidenangst. Eine Viertelstunde dauerte das unheimliche Spektakel, das sich einmal vor dem einen, dann vor einem anderen Fenster abspielte. Gerade die jüngeren Klassen schliefen zum Hof hinaus. Keinem einzigen Mädchen – auch dem dreistesten nicht – fiel es ein, durchs Fenster in den Hof zu schauen. Damit hatten die Gespenster gerechnet.
    Der Spuk verschwand so plötzlich, wie er gekommen war. Unten im engen Kämmerchen saßen die drei, die ausgezogen waren, Gespenster zu jagen. Sie hatten längst gemerkt, dass sie in eine Falle getappt waren, und grübelten, wie sie da wieder rauskommen

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