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Titel: suchen Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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reingelegt. Aber meine Frau hat die Probe glänzend bestanden“, setzte er stolz hinzu, „und deshalb sei euch verziehen.“

    „Ich verstehe Vati nicht“, sagte Mucki später zu Nanni, die er für Hanni – also für seine Vertraute – hielt: „Er sieht die Zwillinge doch jeden Tag. So schwer kann es doch wirklich nicht sein, sie auseinanderzuhalten.“
    „Sei nicht zu sicher“, warnte Nanni.
    „Mir könnte das nicht passieren.“ Und dann zog er sie beiseite: „Ob du manchmal nach meinen Raupen sehen kannst?“
    Nanni stutzte – aha, das war also das Geheimnis, über das Mucki vorhin mit ihrer Schwester geredet hatte! „Wir bleiben ja nur kurze Zeit hier“, sagte sie ausweichend. „Da hat es wohl keinen Zweck.“
    „Aber solange ihr hier seid ...“, fing er wieder an.
    Da rief Margit: „Nanni, komm doch endlich! Hanni und ich wollen schnell in die Burg und den anderen Kuchen bringen.“
    „Ich komme schon“, rief Nanni zurück und sagte dann zu dem verdutzten Buben: „Du hast mich nämlich mit Hanni verwechselt.“ Draußen war sie.
    Mucki sah zu den kleinen Schwestern hin und kratzte sich am Kopf. Junge, Junge, das konnte ja eine schöne Geschichte werden, wenn die erst älter waren und genauso durchtrieben wie die anderen beiden Zwillinge!

Die Klappermänner erscheinen
     
    Bei solchen Ereignissen geriet die Gespensterei fast in Vergessenheit. Doch Hella und ihre Verbündeten waren eifrig am Werk. Eines Abends sollte die Sache steigen.
    „Heute ist Vollmond“, sagte eine von den Großen aus der sechsten Klasse, und ihre Nachbarin im Speisesaal – auch eine Musikschülerin – fügte prompt hinzu: „Zeit für die Klappermänner.“
    Klappermänner?
    Ein Mädchen aus der zweiten Klasse rief zum Tisch der Großen hinüber: „Wer sind die Klappermänner?“
    „Nur so eine Sage“, war die Antwort, „ob wirklich etwas dran ist, kann man nicht wissen.“
    „Ach, erzähl doch mal!“
    Das Mädchen aus der Sechsten sah sich um. Die Direktorin war nicht im Raum, von den Lehrerinnen nur Frau Roberts, die sie anschmunzelte, und Mamsell, deren Miene Neugier und Ängstlichkeit verriet.
    Die Mädchen an den anderen Tischen schwiegen und sahen gespannt zu ihr hinüber. Manche Gesichter zeigten deutlich, dass ihnen dieses Gespensterschloss nicht ganz geheuer erschien, selbst wenn sie mit den anderen über jede Art von Aberglauben lachten.
    Frau Hofmann, die Hausmeistersfrau, trug die Speisen auf und rief: „Übertreibe es nicht, Elsa!“
    Elsa winkte ihr zu und berichtete ungerührt: „Die Klappermänner sind die Geister von jungen Bauern, die der Raubritter Hans von Funkelstein foltern und einkerkern ließ. Sie hatten sich zur Wehr gesetzt, als er mit seinen Jägern wie schon oft über ihre Felder ritt, dabei das Getreide niedertrampelte und sogar kleine Kinder und alte Leute achtlos über den Haufen stieß. Da waren die Bauern eines Tages mit ihren Dreschflegeln auf die Pferde losgegangen und hatten die Tiere scheu gemacht. Der Ritter ließ die Männer von seinen Leuten zusammentreiben und auf die Burg bringen. Mit ihren eigenen Dreschflegeln schlugen die Burgleute auf sie ein. Das Klappern dieser Dreschflegel und das Gestöhne der Menschen muss sich schauerlich angehört haben. Aber der Ritter mit seinen Leuten amüsierte sich darüber und ließ die Bauern ins Verlies werfen, mitsamt den Dreschflegeln. Nun heißt es, dass sie sich schließlich selber mit ihren Dreschflegeln erschlagen haben – aus Hunger und Verzweiflung. Sie sollen in Vollmondnächten immer wieder aus dem Verlies steigen und nach dem Ritter suchen. Dabei klappert es, als ob Dreschflegel gegeneinanderschlügen.“
    „Und ihr habt die Klappermänner natürlich schon oft bei Vollmond klappern hören, nicht wahr, Elsa?“, fragte Frau Roberts laut und lachte. „Eigentlich sollten wir für Lindenhof auch längst solche Gespenster erfunden haben, damit wir euch Konkurrenz machen können.“
    Elsa lachte ebenfalls und meinte: „Es gibt wirklich Leute, die sie gehört haben wollen.“
    „Sogar gesehen“, rief eine andere Burgschülerin. „Sie haben kleine blasse Gesichter und tragen komische Zipfelmützen.“
    „Na, dann passt heute nur gut auf“, meinte Frau Roberts, „und erzählt mir morgen, was los war. Schade, dass ich für diesen Abend Kinokarten in der Stadt bestellt habe. Eine Vorstellung der Klappermänner hätte mich schon gereizt.“
    Sie sah nicht, wie Elsa ihren Mitschülerinnen erleichtert zunickte. Doch Hanni

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