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suchen Gespenster

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Titel: suchen Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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ein so trauriges Zuhause und vielleicht hatte sie gehofft, im Internat Freundinnen zu finden, mit denen sie wenigstens mal lachen konnte. Stattdessen stieß sie auf Ablehnung, wo sie es gut meinte, und auf Neid, weil sie sich in den Stunden anstrengte. Das musste anders werden!
    Hanni sprach erst mit ihrer Schwester und danach mit ihren Freundinnen. Das Ergebnis war ein Fest, das sie im Garten von Karolins Haus gaben. Karolin hatte bei ihrer Mutter sehr gebettelt, dass sie die Mädchen einladen durfte: die Zwillinge, Bobby und Hilda, dazu Erna, Margit und Tilly aus dem Dorf und schließlich vier Mädchen aus der zweiten Klasse: Ursel Hoschke mit ihren beiden Zimmergenossinnen und Dorle Schmidt.
    Die Zwillinge hatten Frau Buchner von Ursel und ihrem Kummer erzählt. Frau Buchner hatte den Kopf geschüttelt: Das arme Mädchen! Nun war sie auch zum Einzelkind geworden wie ihre Karolin. Doch wie viel besser erging es ihrer Tochter!
    Hanni hatte auch mit Dorle Schmidt geredet. Sehr betroffen hatte Dorle zugehört und fest versprochen, in Zukunft Ursel gegenüber netter zu sein.
    Frau Theobald erlaubte gern, dass alle eingeladenen Mädchen an einem Mittwochnachmittag zu Buchners gingen. Ihr hatte zwar niemand gesagt, was Hanni und Nanni bezweckten. Doch sie ahnte das Richtige und versprach sogar, gegen Abend selber zu Buchners zu kommen.
    Den ganzen Nachmittag wurde gespielt: Federball, Verstecken, Boccia und Pfänderspiele. Frau Buchner hatte das Fest liebevoll vorbereitet und selber den größten Spaß dabei gehabt. Es gab eine Festtafel mit Kakao und Kuchen und gegen Abend noch einmal belegte Brote mit Limonade.
    Frau Theobald kam wirklich. Sie waren gerade dabei, sich am verlockend hergerichteten Büfett zu bedienen, das im Garten neben der Laube aufgebaut war. Zufrieden beobachtete die Direktorin, wie vergnügt Ursel Hoschke zwischen den anderen umherlief.
    „Ich glaube, Sie haben heute ein gutes Werk getan“, sagte sie lächelnd zu Frau Buchner und deutete mit den Augen auf eine lustige Gruppe: Ursel und Dorle mit Bobby und Tilly, die sich lachend gegenseitig die besten Bissen vom Teller stibitzten.
    Von diesem Tag an war Ursel nie mehr einsam in ihrer Klasse. Und wehe, wenn jemand wagte, ihr ein böses Wort zu sagen: Dorle Schmidt geigte derjenigen gründlich die Meinung!

Wer seufzt da?
     
    „Meine schönen Ketten!“, stöhnte Bobby eines Abends. „Im Schweiße meines Angesichts habe ich sie hergeschleppt und vor dem leeren Turmzimmer deponiert ...“
    „... und ich auch“, sagte Jenny. „Als ob ich mich weniger geplagt hätte!“
    „Schon recht!“ Bobby nickte. „Aber eine vernünftige Idee, wie wir sie benutzen können, hast du auch nicht gehabt. Ich finde überhaupt, dass wir die Gespensterei recht lahm betreiben.“
    „Ja“, rief Carlotta, „was ist mit euch los, Hanni und Nanni? Ihr wolltet doch so viel unternehmen.“
    Die Zwillinge sahen sich an. „Wollten wir“, meinte Nanni, „aber jetzt sind andere Gespenster am Werk, und die machen den Kleinen und ein paar anderen Angsthasen viel zu schaffen. Deshalb haben wir bisher nichts weiter angestellt.“
    „Meint ihr die Musikmädchen?“, fragte Hilda. „Aber die haben bisher doch nur einmal die Klappermänner gespielt. Seitdem verhalten sie sich ruhig.“
    „Ich weiß nicht, ob wir dem Frieden trauen sollen“, antwortete Hanni. „Sie brüten bestimmt noch andere Sachen aus. Und da müssen wir aufpassen. Es ist doch viel lustiger, wenn wir sie erwischen und ihnen das Handwerk legen.“
    „Ja“, rief Nanni, „die meisten von ihnen sind schrecklich hochnäsig. Sie behandeln uns wie mühsam geduldete Gäste. Denen schadet eine Abreibung nichts.“
    Sie hatten Pech: Ausgerechnet in der Nähe des offenen Fensters saßen zwei von den Musikmädchen und hörten das Gespräch mit an. Sie rührten sich nicht von der Stelle und sahen sich bloß erstaunt an. Aber sie lachten übers ganze Gesicht. Ketten vor dem Turmzimmer ... was Besseres konnten sie sich gar nicht wünschen! Noch am gleichen Abend verschwanden diese Ketten hinter einer Falltür, von der die Mädchen aus Lindenhof nichts ahnten.
    Wenige Tage danach gab es am Spätnachmittag ein Gewitter. Das Schloss stand in einer weiten Ebene, an einer Stelle, wo der Sturm sich so richtig austoben konnte. Überall klapperte es: Fensterläden schlugen zu und wieder auf, durch die Kamine pfiff der Wind, die alte rostige Wetterfahne auf dem Schloss knarrte und aufgeregt sausten ein paar Dohlen in die

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