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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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die plötzlich genauso schwarz wurden wie eine Winternacht in der Savanne.
    »Na, bei dem kleinen Fettsack«, führte Honkamäki weiter aus.
    »Wähle deine Worte mit Bedacht«, meinte Motoele reserviert. »Du sprichst schließlich von einem Helden.«
     

71
    Bäckström und Annika Carlsson verließen das Haus diskret über den Hinterhof. Vor der Haustür auf der Straße herrschte das reinste Volks treiben, und die Ordnungspolizei hatte alle Hände voll zu tun, Journalisten und andere Schaulustige in Schach zu halten. Etliche versuchten, ins Haus vorzudringen, einige nur, um sich zu versichern, dass er wirklich noch lebte. Briefe, Blumen und Pakete wurden abgegeben, Kerzen und Partyfackeln wurden angezündet und bedeckten eine mehrere Quadratmeter große Fläche, obwohl es Hochsommer war.
    »Zwei Dinge«, sagte Annika, als sie im Auto saßen. »Du musst zum Debriefing und außerdem mit den Kollegen von der internen Ermittlung reden.« »Warum das?«, fragte Bäckström bockig.
    »Je früher, desto besser. Dann hast du es hinter dir«, meinte Annika Carlsson. »Womit willst du anfangen?« »Am besten, du entscheidest auch das«, meinte Bäckström. »Sehr klug«, sagte Annika Carlsson, tätschelte ihm den Arm und lächelte. Das Debriefing war rasch erledigt. Bäckström sprach mit einem ehemaligen Kollegen vom Reichskriminalamt, der an einem Burn-out-Syndrom gelitten, die Krise überwunden, sich wieder gefunden und dann eine neue Aufgabe innerhalb
    einer Polizeibehörde gefunden hatte, die sich in ständiger Veränderung befand. »Wie geht es dir, Bäckström?«, sagte der ehemalige Kollege und neigte sicherheitshalber den Kopf ein wenig zur Seite. »Prima«, erwiderte Bäckström. Es ist mir noch nie besser gegangen. Und selbst? Ich habe mir sagen lassen, du hättest das Ende der Fahnenstange erreicht. Versager, dachte er. Fünf Minuten später ging Bäckström bereits wieder.
    »Was soll ich in meinen Bericht schreiben?«, fragte sein Debriefer. »Lass deiner Fantasie freien Lauf«, erwiderte Bäckström. Der Besuch bei der internen Ermittlung der Polizei Stockholm nahm eine ganze Stunde in Anspruch. Hier hatte Bäckström schon häufiger gesessen und auch schon bedeutend länger, während man sich offenherzig und kollegial angebrüllt hatte. Dieses Mal hatten sie ihm erst mal einen Kaffee angeboten, und der Polizeidirektor, der Chef des Rattendezernats war, hatte ihn persönlich willkommen geheißen und ihm versichert, dass er keinesfalls irgend welcher Unregelmäßigkeiten verdächtigt würde. Bäckström warf Annika Carlsson, die er mitgebracht hatte, falls eine Zeugin benötigt würde, einen Blick zu. Außerdem war Annika Carlsson Vertrauensfrau der Gewerkschaft bei der Polizeidirektion West.
    Soweit man bislang wusste, sprach alles dafür, dass Bäckström die Wahrheit sagte. Die Kollegen von der Spurensicherung, Peter Niemi und Jorge Hernandez, hatten etliche Spuren gesichert, die Bäckströms Version untermauerten. Die Kollegen, die als Erste eingetroffen waren, Sandra Kovac, Frank Motoele, Magda Hernandez, Tomas Singh und
    Gustav Hallberg, hatten wie ein Mann zu Bäckströms Gunsten ausgesagt.
    »Wir haben Motoele erst vor einer Stunde vernommen. Offenbar hat er die Wohnung als Erster betreten. Seine Beschreibung hat uns sehr erschüttert. Das reinste Schlachtfeld, offenbar grenzt es an ein Wunder, dass du noch lebst, Bäckström. Du hast vielleicht gehört, dass ein weiterer Täter versucht hat, Motoele auf der Straße zu erstechen, nur wenige Minuten bevor sie dir in deiner Wohnung zu Hilfe eilen konnten.«
    »Fürchterliche Geschichte«, meinte Bäckström. »Wie geht es ihm denn?« Wie bitte? Mir helfen? Rotznasen, dachte er.
    »Den Umständen entsprechend gut«, meinte der Polizeidirektor, ohne sich weiter über irgendwelche Details auszulassen. »Eigentlich haben wir nur vier Fragen«, meinte er dann. »Ich bin ganz Ohr«, sagte Bäckström, und Annika Carlsson war bereits deutlich anzusehen, dass mit ihr nicht zu spaßen war. Bäckström hatte seine Dienstwaffe getragen, als er um halb zwölf Uhr nachts seine Wohnung betreten hatte. Warum? »Ich war im Dienst«, antwortete Bäckström. »In Anbetracht der augenblicklichen Situation trage ich wie alle meine Kollegen eine Dienstwaffe, wenn ich das Haus verlasse. Ich kam nach Hause, um das Hemd zu wechseln und eine Kleinigkeit zu essen, bevor ich mich wieder zur Dienststelle Sol-na begeben wollte.«
    »Wir arbeiten im Moment mehr oder weniger rund um

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