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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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die Uhr«, sagte Annika Carlsson. »Wir haben es mit zwei Doppelmorden zu tun, die offenbar mit dem Raubüberfall in Bromma zusammenhängen. Wir sind personell außerordentlich unterbesetzt. Mit sechs Kollegen sollen wir zwei Mordfälle lösen.«
    Aber hallo, dachte Bäckström, sie wird sich doch wohl nicht in mich verliebt haben?
    »Ja, das ist schrecklich«, pflichtete ihr der Polizeidirektor bei und schüttelte seinen ergrauten Kopf. »Wir gehen im Augenblick alle auf dem Zahnfleisch.« Farshad Ibrahim hatte einen Nachschlüssel zu Bäckströms Wohnung besessen. Ob Bäckström eine Vorstellung habe, wie er in den Besitz dieses Nachschlüssels gelangt sei? »Er hat ihn jedenfalls nicht von mir bekommen«, antwortete Bäckström. »Ich war diesem Ibrahim noch nie begegnet, bevor er mich in meiner Wohnung angriff. Ich habe zwei Schlüssel, einer liegt in meinem Schreibtisch in meinem Büro, und den anderen habe ich an meinem Schlüsselbund. Vermutlich verfügt auch der Hausmeister über einen Schlüssel.«
    »Du hast also keinerlei Vorstellung davon, wie Ibrahim in den Besitz deines Schlüssels gekommen sein kann?«
    »Nein«, log Bäckström, der sich bereits ausgerechnet hatte, wie die Sache zusammenhing. Er hatte jedoch vor, das mit GeGurra und Tatiana Thoren selbst zu klären. »Ich habe nie einen Schlüssel verloren, falls du das wissen willst. Wäre mir so etwas passiert, hätte ich umgehend das Schloss austauschen lassen.« »Und der Hausmeister?«, schlug der Polizeidirektor vor. »Mit dem habe ich bislang kaum ein Wort gewechselt«, meinte Bäckström.
    »Und der Schlüssel, der in deinem Schreibtisch im Büro liegt. Schließt du die Schreibtischschublade ab?« »Augenblick mal«, sagte Bäckström. »Du glaubst doch wohl nicht im Ernst, dass einer meiner Kollegen solchen Leuten wie Ibrahim und Jalib meinen Wohnungsschlüssel geben würde?« »Es gibt schließlich auch eine Putzfirma«, beharrte der Polizeidirektor. »Ich glaube nicht, dass wir hier sonderlich weiter kommen«, meinte Annika Carlsson. »Außerdem ist das doch wohl nicht unsere Angelegenheit, um es einmal so auszudrücken.« »Wirklich nicht«, pflichtete ihr der Polizeidirektor bei.
    Ich muss dafür sorgen, dass auch tatsächlich ein Schlüssel in der Schreibtischschublade liegt, dachte Bäckström. Für den Fall der Fälle. Wo bekomme ich nur einen her, der genauso aussieht und trotzdem nicht passt? Bäckström hatte in seiner Wohnung Alkohol getrunken. Weshalb? »Ich habe mir einen Whisky genehmigt«, meinte Bäckström. »Ich hatte einen Puls von zweihundert, und da dachte ich, dass ich wirklich einen gebrauchen könnte. Mit Arbeit würde es in dieser Nacht ohnehin nichts mehr werden, so viel war mir klar, und meine eigene Waffe händigte ich Niemi aus, sobald er auftauchte.«
    Der Polizeidirektor verstand auch das. Er hätte es vermutlich genauso gemacht. Was du nicht sagst!, dachte Bäckström. Bäckström hatte insgesamt sechs Schüsse abgefeuert. Einer davon hatte Farshad Ibrahim getroffen. Ob er eine Vorstellung davon habe, welcher dieser Schüsse das gewesen sei?
    »Der letzte«, antwortete Bäckström. »Wenn ich in aller Ruhe darüber nachdenke, dann bin ich mir sogar ziemlich sicher.«
    Erst hatte sich dieser Riese Jalib mit gezogener Pistole auf ihn geworfen. Bäckström hatte versucht, sich zu wehren, es war ihm gelungen, seine eigene Waffe zu ziehen, und mehrere Schüsse waren abgefeuert worden, während er mit Jalib gerungen hatte. Dann war es ihm gelungen, ihn zu Fall zu bringen und ihm die Waffe abzunehmen.
    »Da kam der andere mit erhobenem Messer auf mich zu«, sagte Bäckström. »Ich zielte und schoss ihn in den linken Unterschenkel. «
    »Ja.« Der Polizeidirektor seufzte. »Das war alles. Manchmal scheinen wir Polizeibeamten wirklich einen Schutzengel zu besitzen.« »Was willst du jetzt machen, Bäckström?«, fragte Annika Carlsson. »Willst du nach Hause fahren und dich ein paar Stunden ausruhen? Eigentlich müsstest du auch mal was essen?«
    »Dienststelle. Und ein Hamburger auf dem Weg«, erwiderte Bäckström. »Wir müssen uns schließlich um unsere Ermittlung kümmern.« »Du bist der Chef«, erwiderte Carlsson.
     

72
    Nadja umarmte ihn und flüsterte ihm ins Ohr: »Ich habe die Tüte in deine Schreibtischschublade gelegt.«
    Bäckström war fast gerührt. Wie immer, wenn ihn jemand im Herzen berührte.
    »Danke, Nadja«, sagte Bäckström. Russen, sentimentale Schwachköpfe, dachte er. Der junge Stigson

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