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Suehne

Suehne

Titel: Suehne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Leif GW Persson
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Motoele, dreißig, während er mit dem Objektiv seiner Kamera auf die Gruppe zielte.
    »Frank hat Probleme mit Moslems«, erklärte Sandra Kovac, siebenundzwanzig, Magda Hernandez, fünfundzwanzig, die den Beifahrersitz ergattert hatte, da sie sich sofort mit Linda Martinez verstanden und diese sie vom normalen Streifendienst der Überwachungstruppe zugeordnet hatte.
    »Frank ist so ein richtig rassistischer Nigger«, meinte Kovac und nickte Magda zu. »Ein großer schwarzer Mann, der alle hasst, falls du dir überlegt haben solltest, warum er so finster aussieht.«
    »Dich hasse ich nicht, Magda«, sagte Frank und lächelte. »Wenn du dir dieses rote Top ausziehst, dann beweise ich dir auch, wie sehr ich dich mag.«
    »Ein Machoschwein ist er auch noch«, sagte Kovac. »Hatte ich das erwähnt? Außerdem hat er nur einen winzigen, den kleinsten von ganz Afrika.«
    »Wenn du jetzt im Auto bleibst, Sandra, und aufhörst, Scheiße zu erzählen, dann hängen Magda und ich uns an ihre Fersen«, entschied Motoele, der gar nicht recht hinhörte, da die Kollegin Kovac seit einer Betriebsweihnachtsfeier vor anderhalb Jahren recht genau wusste, wie es sich wirklich verhielt.
    In der Welt, in der Linda Martinez lebte, gab es keine Kollegen, die sich zu Promilokalen Zutritt verschafften, indem sie den Türstehern ihre Dienstmarken zeigten. Dieses Problem hätte sie auf andere Art gelöst, aber Magda Hernandez musste nicht einmal auf ihre Dienste zurückgreifen. Sie lächelte nur ihr blendendes Lächeln und eilte in ihrem roten Top und ihrem kurzen Rock an der Schlange vorbei.
    Frank Motoele hingegen wurde von den Türstehern aufgehalten, und es war alles wie immer.
    »Tut mir leid«, sagte der Türsteher und schüttelte den Kopf. »Um diese Tageszeit lassen wir nur noch Mitglieder rein.« Hundertneunzig Zentimeter groß, hundert Kilo Muskeln und Augen, in die man nicht unbedingt gerne blickte. Wird das jetzt wieder so wie meistens, wenn ich versuche, nur meine Arbeit zu machen?, dachte der Türsteher. Für die Muskeln dieses Niggers würde ich eine Million geben. Ich würde hier in Bademantel und Schlappen stehen, während mir das Pack zujubelt, dachte er.
    »Gästeliste«, sagte Motoele und nickte in Richtung eines Papiers, das der andere Türsteher in der Hand hielt. An einem richtig kalten und ekelhaften Tag, wenn der Regen die Fensterscheiben runterläuft, sehen wir uns sicher im Untersuchungsgefängnis Kronoberg wieder, dachte er, da er trotz seines Äußeren den größten Teil seiner freien Zeit damit verbrachte, Gedichte zu schreiben.
    »Kein Problem«, stellte der andere Türsteher fest, nachdem er einen raschen Blick auf seine Liste geworfen hatte.
    »Ich fand irgendwie auch, dass wir uns schon mal gesehen haben«, meinte der erste Türsteher, zwang sich zu einem Lächeln und trat beiseite.
    »Einmal ist keinmal«, erwiderte Motoele und sah ihn an, während er den Blick nach innen richtete und sinnierte. Irgendwann sehen wir uns wieder, dachte er. Aber vorher treffe ich noch viele, die genauso sind wie du. Der war ja richtig unheimlich, dachte der Türsteher und sah Motoele hinterher, wie er im Lokal verschwand. »Hast du die Muskeln von diesem Nigger gesehen?«
    »Ich bin mir sicher, das ist so einer, der seine Opfer bei lebendigem Leib auffrisst«, bestätigte sein Kollege und schüttelte den Kopf. Es war kein größeres Problem gewesen, die Brüder Ibrahim und ihren Cousin zu finden. Der rasierte Schädel des baumlangen Jalib leuchtete wie ein Leuchtturm in dem übervollen Lokal.
    »Wir trennen uns«, meinte Frank und lächelte, als hätte er etwas ganz anderes gesagt.
    Magda Hernandez lächelte ebenfalls. Sie deutete mit seitlich geneigtem Kopf einen Knicks an und streckte ihm spöttisch die Zunge heraus.
    Dich könnte ich wirklich lebendig verschlingen, dachte Motoele und sah ihr hinterher. Will das kleine Fräulein Magda nicht ein Kind von mir? Fünf Minuten später war sie zurück. Obwohl es im Lokal sehr dunkel war, trug sie ihre riesige Sonnenbrille.
    »Hallo, Frank«, sagte sie und strich diesem über den Arm, während die Blicke aller Männer zwischen ihrem roten Top, ihrem roten Mund und ihren weißen Zähnen hin- und herwanderten.
    »Ich glaube, es gibt ein Problem«, sagte Magda und legte ihm einen Arm um den Hals. Dann flüsterte sie etwas in sein Ohr.
    »Okay«, sagte Frank. »Tausche mit Sandra, sprich mit Linda und frage, ob wir nicht einen guten Fotografen hier einschleusen können.«
    »Dann bis

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