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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Socky sagt, ich soll bleiben, sollte ich es wohl tun«, gab sie nach.
    » In diesem Fall«, sagte ich und schenkte Emily ein großes Glas Rotwein ein, » werden Sie das hier brauchen.«

17
    Emily Parker nippte lächelnd an ihrem Wein, während sie versuchte, inmitten des Treibens in der hellen, warmen Wohnung nicht ihr Gleichgewicht zu verlieren. Unglaublich, dachte sie. All diese Kinder. So viele Hautfarben. Sicher waren sie adoptiert. Zumindest einige. Und gab es nun eine Mrs. Bennett? Sie hatte eindeutig den Eindruck gehabt, dass er in keiner Beziehung lebte.
    Mike kniete sich hin, hob den siebenjährigen schwarzen Jungen hoch und warf ihn in Judomanier, wenn auch sanft, über seine Schulter aufs Sofa neben ein asiatisches Mädchen.
    Eine solche Familie hatte sie mit Sicherheit nicht erwartet.
    » Hey!«, rief eins der Kinder. » Guckt mal!«
    Im Fernseher gingen Emily und Mike den Bürgersteig vor dem Gebäude in der Bronx entlang. Die Berichterstattung über die Entführung hatte bereits begonnen.
    Die Kinder applaudierten. Eins der mittleren Mädchen schob die beiden kleinen Finger in den Mund und pfiff wie ein Türsteher, der nach einem Taxi rief. Emily kicherte, als sich Bennett in vollendeter Weise verbeugte.
    » Vielen Dank. Keine Autogramme, bitte. Genug der Lobhudelei, es ist Zeit zum Essen!«
    Und das Abendessen sieht einfach großartig aus, dachte Emily, als sich schließlich alle an den Tisch setzten. An den größten Esstisch, den sie je gesehen hatte, und mit nichts Geringerem gedeckt als mit Porzellan. Wie schaffte die Familie das? Während sie die Gesichter der Kinder betrachtete, die ihre Plätze suchten, dachte sie an sich und Olivia, die sich in ihrer ruhigen Wohnung mit leichter Küche begnügten. Größere Unterschiede zu ihrem Leben hätte es nicht geben können.
    Sie falteten die Hände und schlossen die Augen zum Tischgebet.
    » Segne uns, o Herr, und deine Gaben, die wir dank deiner Barmherzigkeit durch Jesus Christus, unseren Herrn, erhalten haben, Amen«, betete der alte Priester. » Jetzt reicht mir die Bratensoße!«
    Was sie hier sah, konnte keine Einbildung sein. Die Szene wirkte wie ein Titelbild der Saturday Evening Post aus vergangenen Tagen, nur war diese hier echt. Das einzige Mal, dass sie je ein solches selbstgekochtes Mahl bekommen hatte, war zu Hause bei ihrem Vater am Erntedankfest gewesen.
    Das Letzte, was Emily erwartet hatte, als sie zu diesem Sondereinsatz zitiert wurde, war, dass sie mit einer verrückten, riesigen, glücklichen Familie zu Abend essen würde. Sie konnte kaum erwarten, ihre Tochter anzurufen und ihr davon zu erzählen.
    Sie schüttelte den Kopf, als sie Mikes Blick erhaschte, der am Kopfende des Tisches saß.
    » Und eine Katze?«, fragte sie ungläubig.
    » Ach, die ist auch nur ein Herumtreiber«, antwortete Mike. » Wie der Priester.«

18
    Nach dem Essen stellten sich die Kinder in einer Reihe auf, um Emily eine gute Nacht zu wünschen.
    » Es war wirklich eine Freude, Sie kennenzulernen«, sagte Trent, der immer noch den höflichen Kasper spielte. » Und gute Nacht, Vater. Schlaf gut.«
    » Oh«, sagte ich und kitzelte ihn, bis er quiekte. » Auch Euch eine gute Nacht, Sir Hamlet.«
    Als wir endlich allein waren, schenkte ich Emily den restlichen Wein ein und erzählte ihr die Kurzversion meiner Lebensgeschichte – von Maeve, meiner Frau, wie wir unsere Kinder adoptiert hatten, eins nach dem anderen, bis wir uns eines Tages umgewandt und gesehen hatten, dass es zehn waren. Ich erzählte ihr auch, wie meine Frau gestorben war. Wie Mary Catherine, Seamus und ich uns abmühten, das Schiff nicht untergehen zu lassen.
    » Jetzt habe ich genug von mir erzählt«, sagte ich, nachdem ich mir die Seele freigeredet hatte. » Sie sind dran, die wichtigen Stationen im Leben der Emily Parker zu erzählen.«
    » Da gibt’s nicht viel. Ich habe eine Tochter. Olivia.« Sie zog ein Bild aus ihrer Tasche.
    Ich beugte mich nah zu Emily, um das Foto sehen zu können. » Ein hübsches Ding.« Wie ihre Mutter, hätte ich beinahe hinzugefügt. Es war erstaunlich, wie vertraut wir bereits miteinander umgingen.
    » Wie alt ist sie?«, wollte ich wissen.
    » Vier.«
    » Das einzige Alter, das in diesem Haus nicht vertreten ist«, stellte ich fest. » Aber das schadet nichts.«
    Mary Catherine kam mit zwei Tellern herein, als wir herzhaft lachten.
    » Mary, ist es das, wofür ich es halte? Apfelkuchen?«, fragte Emily.
    Mary Catherine stellte die Teller mit einem Knall

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