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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Millionen Dollar in Hundert-Dollar-Scheinen. Sie haben drei Stunden Zeit. Je schneller wir die Sache hinter uns bringen, desto eher können Sie sich wieder Ihrem gierigen, dekadenten Leben widmen.
    Ich glaube nicht, dass ich Sie daran erinnern muss, wozu ich imstande bin.
    Hastings kam aus seinen Privaträumen zurück. » Was ist das?«, fragte er und stieß mit dem Schienbein gegen ein Sofa. Alle im Raum zuckten zusammen, als er wie ein Wilder stöhnte.
    » Oh, Danny! Mein Sohn!« Eine Lampe segelte vom Schreibtisch, als er die Arme Richtung Bildschirm ausstreckte. Diesen verfehlte er zum Glück, landete jedoch mit einem schmerzhaft klingenden Aufprall auf dem Orientteppich neben der Lampe.
    Kapitän McKnight half Hastings wieder auf die Beine, als hätte er dies schon öfter tun müssen. Er redete beschwichtigend auf ihn ein, während er ihn zurück in den hinteren Bereich der Yacht führte.
    Deutliche Bilder von Jacob Dunning und Chelsea Skinner blitzten in meinem Kopf auf, als ich den letzten Teil der E-Mai l noch einmal las.
    » Ich glaube nicht, dass ich Sie daran erinnern muss, wozu ich imstande bin.«
    Er hat vollkommen recht. Das ist wirklich nicht nötig, dachte ich.

44
    Während die Jungs von der Technik die E-Mail zurückverfolgten, bat ich Emily, mit mir an Deck zu kommen. Auf dem Weg nach draußen sah ich durch eine offene Tür ein Esszimmer, dessen Tisch mit Kristallgläsern und Silberbesteck für zwanzig Personen gedeckt war. Das Ganze strahlte etwas Einsames aus.
    Kein Wunder, dass Hastings den Verstand verloren hatte. Trotz seiner achthundert Millionen Dollar hatte ihn das Leben ordentlich in die Mangel genommen. Und trotz seiner melodramatischen Darbietung eines Betrunkenen tat er mir wahrhaft leid.
    » Das gefällt mir nicht, Parker«, begann ich draußen. Auf dem zweckentfremdeten Dock neben uns schlugen Yuppies ihre Golfbälle. » An der Sache ist was faul. Einerseits passt die E-Mail dazu, dass unser Entführer seine Methoden wechselt. Andererseits ist unser Kerl viel zu sehr in seine eigene Stimme verliebt, um eine Mail zu schicken. Er liebt es, mit mir zu sprechen, sich an meiner Schulter auszuheulen. Ich bin nicht überzeugt, dass wir es mit demselben Kerl zu tun haben.«
    Plötzlich schob Ramirez seinen Kopf nach draußen.
    » Mike, komm schnell rein. Ich dachte, die Uni hätte schon dämlich reagiert. Jetzt wird’s echt wahnsinnig.«
    Im Büro nahm ein großer, glatzköpfiger Herr die Laptops von den Schreibtischen.
    » Fass, Vin«, rief Hastings lachend vom Sofa aus und zündete sich eine Zigarre an. » Sag ihnen, ihre Dienste sind nicht mehr erwünscht.«
    » Vinny Carbone«, stellte sich der Neuankömmling vor und reichte uns die Hand. » Ich bin Mr. Hastings’ Anwalt und werde seine Interessen vertreten.«
    Verblüfft starrte ich Parker an.
    » Mir war nicht klar, dass dies hier eine Gerichtsverhandlung ist«, sagte ich.
    » Worauf es mir ankommt, ist, dass Sie keinerlei Software zum Aufspüren oder Zurückverfolgen von Mails und Anrufen oder irgendetwas anderem auf Mr. Hastings’ Rechner installieren«, fuhr der Anwalt fort. » Er hatte mit Ihnen, das heißt besonders mit der Finanzbehörde, einige Probleme, und, nun ja, es tut uns leid, aber wir können nicht kooperieren. Sie werden also auch die Verbindung zu seinen Telefonen kappen. Er möchte ab jetzt die Sache selbst in die Hand nehmen. Und wenn Sie irgendwo Wanzen eingebaut haben, sollten Sie diese ebenfalls mitnehmen. Wir werden das gesamte Schiff durchsuchen, sobald Sie fort sind.«
    Spyware und Wanzen? Diese Leute waren wirklich schlimmer als die Idioten an der Columbia University.
    Ich hob meine Hände. » Mr. Carbone. Wir haben es mit einer Entführung zu tun. Dan Hastings ist US-Staatsbürger. Wir können nicht einfach verschwinden.«
    » Sag ihnen, sie sollen mein Schiff verlassen, Vinny«, rief Mr. Hastings, der zur Unterstützung seiner Worte mit der Zigarre auf uns zeigte. » Sag ihnen, wir machen das schon richtig. Und zwar selbst. Wenn ich diese Arschlöcher an die Sache ranlasse, kommt Dan in einer Plastiktüte zurück.«
    » Junge, Sie haben’s aus erster Hand gehört«, bestätigte der Anwalt in breitem Brooklyn-Akzent. » Sie müssen gehen.«
    Was ich gehört hatte, war aber trotzdem das Letzte, dachte ich.
    » Ja, gleich, Paps«, antwortete ich und ging an ihm vorbei.
    » Es kann sein, dass es sich nicht um denselben Entführer handelt«, sagte ich zu Mr. Hastings in dem Versuch, Ruhe zu bewahren.
    Emily,

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