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Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case

Titel: Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Patterson
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Browning«, erklärte Warriner. » Er ist der Agent, der die Gruppe im New Yorker Büro in den Jahren ’ 68 bis ’ 74 geleitet hat. Ich habe versucht ihn anzurufen, aber in seinem Haus in Yonkers meldet sich niemand. Ich habe als Anfänger mit Browning an ein paar Fällen gearbeitet. Sarkastisch bis zum Gehtnichtmehr, aber eine Gesinnung wie ein Tellereisen. Wenn er euch nicht sagen kann, wer Schattenbox ist, dann kann es niemand.«

73
    Mit quietschenden Reifen jagten wir im Zickzack den stark befahrenen Saw Mill River Parkway hinauf. Danica Patrick ist als Rennfahrerin im Vergleich zu Emily Parker eine Niete, dachte ich. Meine Knöchel waren weiß, so fest klammerte ich mich an den Türgriff.
    Browning wohnte in einer Sackgasse in der Nähe des Dunwoodie-Golfplatzes. In seiner Einfahrt stand ein Möbelwagen. Bitte, hoffentlich ist er noch nicht fortgezogen, flehte ich, als wir abrupt dahinter zum Stehen kamen.
    Ein drahtiger sechzig- bis siebzigjähriger Mann – vielleicht war er auch älter – mit scharf geschnittenem Gesicht und Sweatshirt der St. John’s University kam aus der Garage, in den Händen eine Schachtel mit Modelleisenbahnen. Auch er trug ein Aschekreuz auf der Stirn.
    » Kann ich helfen?«, fragte er und ließ seinen intelligenten Blick rasch von mir zu Emily gleiten.
    » Das hoffen wir«, antwortete Emily und zeigte ihm ihre Plakette. » Tom Warriner schickt uns. Es geht um Coi…«
    Er unterbrach sie mit erhobenem Zeigefinger, als auf der anderen Straßenseite eine Frau mit einer Steige voller Pflanzen aus dem Haus trat.
    » Es geht um Ihre, äh, frühere Arbeit«, beendete Emily den Satz mit leiserer Stimme.
    » Ich verstehe«, sagte er. » Dann ist’s wohl besser, Sie kommen rein.« Er winkte uns zur offenen Garagentür.
    » Endlich geht’s nach Florida«, erzählte er, nachdem er die Garagentür hinter sich geschlossen hatte. » Hab gerade an ein Yuppie-Pärchen aus Manhattan verkauft. Mietflüchtlinge, die sich die Stadt nicht mehr leisten können. Haben aber behauptet, ihre Yorkshires bräuchten mehr Platz. Ich habe hier vier Töchter großgezogen, dann wird’s denen schon reichen.«
    » Wir brauchen Ihre Hilfe, John«, hielt Emily seinen Redefluss auf. » Wir müssen einen Haufen Bürokratie umgehen, und uns rennt die Zeit davon. Sie hatten ’ 69 einen Informanten namens Schattenbox. Sein Fingerabdruck ist im System aufgetaucht. Wir glauben, er hat was mit den Morden an den Jugendlichen hier in der Stadt zu tun.«
    » Ich verstehe.« Er tippte sich mit dem Finger an die Wange.
    » Wenn Sie wollen, können Sie Tom anrufen, damit er meine Identität bestätigt«, schlug Emily vor.
    » Machen Sie Witze?« Browning verdrehte die Augen. » Ich wusste, dass Sie vom FBI sind, noch bevor Sie mit Ihren schicken Schuhen die Auffahrt betreten haben. Der Name von Schattenbox war Mooney. Francis Xavier Mooney. Blasser Junge auf dem College. Trug eine Brille. Sehr schlaues Kind aus einer Arbeiterfamilie in Inwood. Er ging auf die Columbia, hat sich aber mit ziemlich radikalen Leuten eingelassen. Nachdem er wegen Hasch verhaftet wurde, hat er uns in einem Fall beraten, bei dem es um einen Ableger der Weathermen-Terroristengruppe ging.«
    » Mist«, sagte ich. » Da haben wir wieder dieses T-Wort.«
    Browning nickte.
    » Eines Abends ruft er mich spät an und erzählt von einer Sprengstofffabrik, die seine Jungs in einer Wohnung im Village betreiben. Meinte, sie würden die Grand Central Station in die Luft jagen wollen. Wir stürmen die Wohnung, und bumm! Einer der Esel, der zum rückwärtigen Fenster rennt, wirft etwas um, was nicht hätte passieren dürfen, und das Ganze fliegt in die Luft. Das halbe Gebäude ist platt. Vier von ihnen sterben. Mooney war fix und fertig deswegen. Als hätte er sich selbst die Schuld daran gegeben. Wir haben ihn anschließend aus dem Programm genommen. Das war das Letzte, was ich von ihm gehört habe.«
    » Wann war das?«
    » Oh …« Browning blickte zur Garagendecke hinauf. » Das war 1970 . Wie lange ist das her? Fast vierzig Jahre?«
    Sein Ausdruck änderte sich. Einen Moment lang sah er sogar leicht verwirrt aus.
    » Es war Aschermittwoch 1970 . Wir nannten es die Aschermittwochbombe. Terroristen und Jahrestage. Keine gute Kombination.«
    Ich war beim Wählen auf meinem Mobiltelefon einen halben Daumendruck schneller als Emily.
    » Mach dich bereit«, sagte ich zu Schultz, als er in der Einsatzzentrale das Telefon abhob. » Der Name des Verdächtigen lautet

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