Sühnetag - Patterson, J: Sühnetag - Worst Case
Francis Xavier Mooney. Adresse höchstwahrscheinlich in Manhattan. Er könnte Sprengstoff dabeihaben. Sorg dafür, dass die Sicherheit am Grand Central erhöht wird. Der Bahnhof könnte ein mögliches Ziel sein. Ruf mich zurück, sobald du seine Adresse hast.«
» Wie viele hat er umgebracht?«, fragte Browning, während wir warteten, dass das Garagentor nach oben ratterte.
» Zwei, vielleicht drei Jugendliche«, antwortete ich.
Er schüttelte den Kopf.
» Das überrascht mich nicht. Ein verdammter Spinner. Selbst nachdem wir seine Freunde aus dem Schutt gespritzt hatten, wollte er mit dem konsumkritischen › Rettet den Wald‹-Scheiß nicht aufhören. Seid vorsichtig. Mooney ist ein Idealist. Eine Sache, die ich in meiner illustren Karriere gelernt habe, ist, dass man auf solche Jungs besonders gut aufpassen muss.«
74
Der Himmel öffnete sich, als wir vom ehemaligen FBI-Agenten losfuhren und wieder auf den Highway bogen. Die Scheibenwischer schlugen fast im selben Takt wie mein rasendes Herz. Mein Adrenalinspiegel hatte ungeahnte Höhen erreicht. Mooney auf die Pelle zu rücken war besser als eine Kiste Red Bull zu trinken.
Mein Telefon klingelte, als wir über die regennasse Schnellstraße schlitterten.
» Mike«, meldete sich Chief Fleming. » Wir haben gerade Mooneys Adresse bekommen. Er wohnt in Chelsea. 448 West 25 th Street. Liegt zwischen der Ninth und Tenth Avenue etwa drei Blocks vom Fashion Institute of Technology entfernt.«
» Endlich!«, rief ich und wiederholte die Adresse für Emily. Nach den vielen Sackgassen und dem Frust waren wir zum ersten Mal in unserem Fall auf der Jagd.
» Da Mooney immer noch Dan Hastings gefangen halten könnte, hat der stellvertretende Direktor des New Yorker FBI-Büros gerade das Geiselbefreiungsteam beauftragt, den Zugriff durchzuführen«, fuhr mein Chef fort. » Sie sind zusammen mit unseren Jungs vom Sprengstoffteam auf dem Weg nach Chelsea.
Wir warten immer noch auf den Durchsuchungsbefehl. Harry Dobbins von der Abteilung für Tötungsdelikte bei der Staatsanwaltschaft hat ihn selbst ausgestellt und wird mich aus der Centre Street anrufen, sobald er einen Richter findet, der ihn unterzeichnet. Wo stecken Sie?«
» Etwa eine halbe Stunde entfernt. Woher haben Sie Mooneys Adresse? Aus einem Vorstrafenregister?«
» Nein, viel interessanter«, antwortete der Chef. » Sein Name tauchte in einer Datenbank des städtischen Sozialdiensts auf. Ich habe gerade mit ihnen telefoniert. Er arbeitet gelegentlich für sie, er ist Anwalt bei Ericsson, Weymouth und Roth auf der Lexington Avenue. Ich habe von ihnen gehört. Eine Spitzenkanzlei. Die Spezialeinheit ist schon auf dem Weg.«
» Haben Sie die Nummer der Kanzlei?«, fragte ich.
Als ich die Nummer wählte, erblickte ich durch eine Lücke zwischen den Bäumen die beängstigend weit entfernte Silhouette von Manhattan. Verdammt. Wir mussten so schnell wie möglich dorthin. Hatte Mooney bereits zugeschlagen? Würde er sein Büro als Ziel auswählen? Waren wir zu spät?
» Ericsson, Weymouth und Roth. Könnten Sie bitte noch einen Moment warten?«, meldete sich eine freundliche weibliche Stimme.
» He, nein!«, rief ich. » Hier ist Detective Mike Bennett vom NYPD. Es ist äußerst dringend. Ich muss wissen, ob Francis X. Mooney heute zur Arbeit gekommen ist.«
» Mr. Mooney? Er ist einer unserer Seniorpartner. Ich kann Sie zu seinem AB durchstellen, wenn Sie eine Nachricht hinterlassen möchten«, schlug die Dame vor.
» Warten Sie, hören Sie mir zu!«, rief ich. » Wir haben Grund zu der Annahme, dass Mr. Mooney bewaffnet und äußerst gefährlich ist. Er könnte Mord und Selbstmord begehen. Ist er ins Büro gekommen? Ja oder nein?«
» O mein Gott!«, stöhnte die Frau. » Ich bin mir nicht sicher.«
» Schauen Sie sofort nach!«, schrie ich.
Ihr Telefonhörer polterte auf den Schreibtisch.
» Ich habe gerade mit seiner Sekretärin gesprochen«, meldete sich die Empfangsdame zurück. » Er ist nicht hier. Aber der Büroleiter steht neben mir.«
» Ich bin Ted Provencal«, sagte ein Mann kurz darauf.
» Mike Bennett vom NYPD. Wir haben Grund zu der Annahme, dass Ihr Kollege Francis Mooney für die in letzter Zeit begangenen Morde an Jugendlichen verantwortlich ist.«
Der Mann am anderen Ende atmete schwer.
» Francis?«, vergewisserte er sich. » Unser Francis?«
» Ich weiß, es ist ein Schock. Aber ich brauche so viele Informationen wie möglich. Wo ist er im Moment?«
» Ich weiß nicht. In
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