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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Feinden zu zeigen, daß er sie verachtete und sie aufforderte, auf ihn zu schießen, und ritt durch ihre Stellung und einen Kugelhagel hindurch. Seine wundervolle bestickte Kleidung leuchtete in der Sonne, die Adlerfedern wehten hinter ihm, sein Pony ritt leichtfüßig und schnell über das Weideland. Seine »Medizin« schützte ihn, er wurde nicht getroffen.
    Er hörte, wie Ned seinen Männern die Befehle zum Feuern zurief. Er hörte, wie sie die Gewehre nachluden, und das Heulen der Kugeln um sich herum. Er hörte die Schreie von Neds Männern, die sich selbst zu Zielen für die Absarokees gemacht hatten.
    Dann wurde plötzlich von den Felsen auf der anderen Seite des Wagens geschossen. Adam unterschied eine lang andauernde Salve aus Schnellfeuergewehren.
    Er wendete sein Pferd und galoppierte noch einmal hinter die Wagen. Seine dunklen Haar wehten im Wind, die Lederfransen und Hermelinschwänze an seinen Ärmeln baumelten hin und her, die blaue Figur auf seinem Schild leuchtete wie ein verächtlich dargebotenes Ziel für seine Feinde. Wieder traf ihn keine Kugel, als wäre er ein Gespenst. Er ritt den Hügel hinauf, sein Kriegspony sprang über die Brustwehr und stoppte abrupt.
    Adam ließ sich zwischen Standing Lance und James fallen und blickte von ihrem Versteck aus zu den Wagen hinüber. »Woher kommen die Repetiergewehre?« fragte er.
    James deutete auf die Anhöhe südlich von Neds Barrieren, von wo aus die Angreifer von der Seite her ständig beschossen wurden. »Da, von der linken Seite, auf halber Höhe der Felsen. Sie schießen sie wie die Fliegen ab.«
    »Verdammt«, sagte Adam und blinzelte in die Sonne. »Sie ist doch gekommen.« Er lächelte.
    »Ich würde sagen, Flora hat ein bißchen Hilfe mitgebracht. Sieh nur, was Neds Leute machen. Sie sind in Panik.«
    Neds Männer lagen völlig schutzlos im Feuer. Während das tödliche Gewehrfeuer auf sie niederprasselte, zählte Adam die Anzahl der Schüsse, die heulend durch das Tal hallten. Bei fünfzig zog er sein perlenbesticktes Hemd aus und fragte mit einem kleinen Lächeln: »Sind wir bereit, aufzusitzen und die Sache zu beenden?«
    Jetzt kamen die Absarokees den Hügel hinuntergeritten, und die Angreifer mußten sich völlig zurückziehen. Sie flohen vor dem tödlichen Gewehrfeuer, strömten nach Osten in Richtung des sicheren Fort Ellis. Adam führte die Verfolger, hielt aber einen kurzen Augenblick bei den Wagen an, um die blutige Szenerie zu betrachten und nach Ned Storham Ausschau zu halten. Ein kurzer Blick auf die Toten und Sterbenden genügte ihm. Sein Feind war noch am Leben. Adam trieb sein Pferd zum Galopp an und ritt hinter den Männern her, deren unersättliche Habgier dieses Blutvergießen heraufbeschwor.
    Es waren vierzig Meilen bis Fort Ellis. Bis dahin mußte er Ned überholen und ihn töten. Er blickte automatisch zur Sonne und schätzte die Zeit ein. Es blieben noch etwa vier Stunden, bis es dunkel wurde. Er hob seinen Arm, um Flora zu grüßen, und ritt mit donnernden Hufen davon.
    Flora hatte von oben beobachtet, daß die Absarokees die Verfolgung über die weite Ebene aufgenommen hatten. Adam, der nach Westen galoppierte, trieb sein Pony an, noch schneller zu laufen.
    Die späte Nachmittagssonne tauchte die Ebene in ein warmes Licht. Es war eine idyllische, goldene Landschaft, strahlend und lieblich. Es schien, als hingen Girlanden über dem blutigen Schlachtfeld.
    Dann nahm Flora entsetzt die Hand vor den Mund, als sie den Kopf und die Schultern eines Mannes sah, der langsam aus einem Graben vor Adam aufstand. Er legte das Gewehr auf sein Ziel an. »Adam!« schrie sie warnend. »Adam!«
    Adam hörte ihren Schrei nicht, aber er hatte aus den Augenwinkeln das Gewehr blitzen sehen, bevor die Gewehrladung losging.
    Er drückte sein Pony scharf nach links, um den Schüssen auszuweichen, spürte, wie sein Pferd schwankte, dann fiel es, als die Kugel sich in seine Brust bohrte. Er stürzte hart auf die Erde und rollte sich weg, wobei die Kugeln um ihn herum den Boden aufrissen. Er robbte vorwärts, um hinter seinem toten Pony Schutz zu finden, legte sich flach auf den Boden und griff nach seinem Revolver. Als er auf die Erde gefallen war, hatte er sein Gewehr verloren, so daß er nur noch auf kurze Distanz schießen konnte.
    Er lag bewegungslos da und wartete.
    Nur einen Moment später, nachdem sie gesehen hatte, daß Adam am Boden war, saß Flora im Sattel. Sie hielt die Zügel des Pferdes von ihrem Vater straff, und noch bevor irgend

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