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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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passiert?« fragte Adam sanft und trat schnell zu ihr.
    »Nichts … es geht mir gut…« Sie schluckte, weinte und schluchzte wie ein kleines Kind in ihrem übergroßen Hemd, die Füße nackt, die Zehen im Teppich vergraben.
    Sie schmiegte sich in seine Arme, und er drückte sie fest an sich. »Ich hätte nicht weggehen dürfen«, flüsterte er. »Sag mir, was passiert ist.«
    Sein Mitgefühl und seine Sanftheit ließen sie nur noch mehr weinen. Verunsichert sah er sie an, aber sie sagte nur erstickt: »Es ist nichts passiert«, obwohl sie wußte, daß das nicht stimmte.
    Er überlegte, wie er sie trösten konnte, trug sie zur Couch, setzte sich und nahm sie auf seinen Schoß. »Erzähl mir alles«, sagte er freundlich. Er hob ihr Kinn hoch, so daß sie sich in die Augen sahen. »Vielleicht kann ich dir helfen.«
    »Ich … bin … albern«, stammelte sie und schluckte noch einmal, um die Tränen zu unterdrücken. »Wahrscheinlich bin ich einfach müde.«
    »War jemand während meiner Abwesenheit hier?« Adam trocknete vorsichtig und zärtlich die Tränen auf ihrem Gesicht.
    Sie schüttelte den Kopf und schluckte den Kloß im Hals hinunter, da ihr schon wieder Tränen in die Augen getreten waren.
    »Du hast dich doch nicht etwa verletzt?«
    Flora verneinte abermals und schüttelte erneut den Kopf, wobei ihre Locken sein Kinn streichelten.
    »Möchtest du lieber schlafen? Ich hätte dich mehr schlafen lassen sollen.«
    »Es ist nicht dein Fehler«, sagte sie ruhig. Ihre Tränen waren fast versiegt. »Und ich möchte wirklich nicht schlafen.«
    »Was möchtest du dann tun? Sag es mir, und wir werden es tun.«
    »Nach Paris gehen«, antwortete sie, und ein kurzes, neckendes Lächeln glitt über ihr Gesicht.
    »Ich werde packen«, antwortete er sanft und berührte ihren Mundwinkel mit der Fingerspitze. »Wir werden mit dem Kaiser zu Abend essen.«
    »Du wirst mich zu den Pferderennen mitnehmen.«
    »Ich werde dich zu den Pferderennen mitnehmen, und jeder Mann wird mich um dich beneiden«, sagte er mit beruhigender Stimme.
    »Ich werde in deinem Haus wohnen.«
    »Ich werde dich nicht aus den Augen lassen«, versprach er und hielt sie ganz fest.
    »Wir werden in den Tuilerien tanzen.«
    »Oder in St. Cloud.«
    »Und jede Frau wird mich beneiden«, flüsterte sie.
    »Das Leben wird nur aus Feiertagen bestehen.«
    »Für immer«, sagte sie sehr, sehr sanft. »Und nun küß mich, Adam, bevor ich wieder zu weinen anfange.«
    Da küßte er sie so zärtlich, als wäre sie zerbrechlich. Er küßte die feuchten Spuren ihrer Tränen von ihren rosigen Wangen, er küßte ihre süßen Ohrläppchen und Wimpern, er küßte ihre warmen, sinnlichen Lippen.
    Seine Küsse gaben ihr wieder Kraft, und ihr Schmerz verflog in seinen Armen. »Du bist ein ungewöhnlicher Mann«, murmelte sie und ließ ihre Finger durch seine Haare gleiten. Es ging ihr wieder gut, und sie lächelte wieder wie vorher. »Erzähl mir, wie du das machst.«
    Neckend sagte er: »Nun, um mit dem Wichtigsten anzufangen: Ich frühstücke ausgiebig, schlafe viel und …«
    »Du schläfst nie.«
    »Doch, manchmal schon. Im Moment gibt es allerdings kaum Zeit zum Schlafen.«
    »Wegen der wenigen Stunden, die uns bleiben.«
    Bevor er antwortete, musterte er sie, um festzustellen, in welcher Stimmung sie war. »Ja«, sagte er und seufzte. Sie bekam eine Gänsehaut.
    »Jetzt, da Meagher tot ist, sollte ich nach Norden reiten«, fügte er ruhig hinzu.
    »Wann wirst du aufbrechen?« Der Stolz ließ ihre Stimme ruhig klingen.
    »Gleich nach dir. Die Neuigkeiten werden jetzt das Lager erreicht haben, aber die Miliz muß noch für einige Zeit beobachtet werden. Und dann, wenn alles gutgeht und die Freiwilligenarmee sich auflöst, möchte ich meine Pferde nach Saratoga zu den Augustrennen bringen.«
    »Lucie hat mir erzählt, daß sie diesmal mitkommt«, sagte Flora und überspielte mit ihrer Höflichkeit ihre wahren Gefühle – daß sie Adam am liebsten nie mehr gehen lassen würde.
    »Ja, das wird sie. Sie will Magnus rennen sehen.«
    »Du wirst mit ihm gewinnen.« Erstaunlich, dachte sie, daß sie trotz ihrer tiefen und traurigen Gefühle lächeln konnte.
    »Ich rechne damit.«
    »Wenn du früher ins Lager mußt …«
    »Nein«, unterbrach er schnell.
    »Bist du sicher? Ich möchte mich nicht schuldig fühlen, nur wegen einer albernen Wette.«
    »Ich würde gerne länger bleiben, wenn ich könnte«, sagte er mit weicher Stimme.
    Sie lächelte mit der alten Sicherheit. »Wir haben

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