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Sünden der Leidenschaft

Sünden der Leidenschaft

Titel: Sünden der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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ans Ende der Welt gefolgt.«
    »Papa hatte mir damals nicht gesagt, daß sie tot war … mehrere Tage lang nicht. Ich dachte, sie wäre nur zu krank, um mich zu sehen.«
    »Dein Vater konnte ihren Tod selbst nicht akzeptieren. Sie war eine so dynamische Frau. Sogar in ihrer letzten Stunde bestand Susannah noch darauf, die Welt nach ihren Vorstellungen zu ordnen, als ob sie das Gespenst des Todes aufhalten könnte, bis all ihre Wünsche erfüllt waren.«
    »Sie würde mein ewiges Nörgeln sicher nicht billigen.«
    »Sie erklärte immer, daß sie keine Zeit habe, sich zu beklagen.«
    »Und ich bemitleide mich wie ein Kind, obwohl ich in jeder Hinsicht glücklich und zufrieden sein kann. Verzeih mir meine andauernden Klagen, Sarah. Ich freue mich, heute abend mit dir zum Abendessen zu Charlotte zu gehen. Ich bin um acht Uhr fertig.«
    »Das ist schön, mein Schatz.« Ihre Tante war zufrieden, daß ihre Pläne langsam in Gang kamen. »Alle werden sich sehr über deinen Besuch freuen. Aber nun muß ich mich an meine elenden Briefe setzen.«
    »Das wird dir gefallen, Susannah«, murmelte Sarah Gibbon und lächelte gen Himmel, als sie kurze Zeit später an ihrem Tisch saß und Charlotte Brewster eine Nachricht schrieb. »Hast du nicht immer gesagt: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt? Hilf mir jetzt bitte beim Schreiben«, sagte sie halblaut. Sie fragte ihre Schwester gern um Rat, wenn es nötig war.
    In ihrem schnell geschriebenen Brief an ihre Freundin Charlotte erwähnte sie zunächst, daß Adam Serre auf ihre Einladung hin irgendwann am Abend auf der Party erscheinen werde, vielleicht sogar schon zum Essen. Dann bat sie um eine bestimmte Sitzordnung am Tisch, besonders, was ihre Nichte und den jungen Lord Randall betraf, der in Saratoga war und seine Tante Charlotte besuchte. Man war sich allgemein darin einig, daß Lord Randall sehr gut aussah und charmant wie sein Vater war, der in seiner Jugend nur seinem Vergnügen gefrönt und sich dann eine reiche Frau gesucht hatte. Auf Adam würde es, dachte Sarah intrigant, sicher einen gewissen Druck ausüben, wenn er Flora beim Abendessen neben Charlottes gutaussehendem Neffen sehen würde.
    Dann versiegelte sie ihr Schreiben mit Wachs.
    Wenige Minuten später lief ihr Bote bereits zu Charlottes Haus, das ein kleines Stück entfernt lag. Sarah überlegte schon, welches Kleid für ihre Nichte am heutigen Abend geeignet wäre. Sie wollte, daß Flora einen bestimmten Eindruck erweckte. Flora hatte am Vorabend gesagt, daß der Schneider nicht mehr benötigt werde, da sie ihre Verführungspläne verworfen habe und in ein paar Tagen nach Montana zurückkehren werde. Ja, sie sei sicher, hatte Flora entschlossen erklärt, als ihre Tante ihre Motive in Frage gestellt hatte.
    Wie zauberhaft naiv, hatte Sarah gedacht – die Liebe zugunsten von Prinzipien aufzugeben.
    Da Adam Serre wahrscheinlich nicht so prinzipientreu war, überlegte sie als erfahrene Frau, wollte sie heute abend Floras Reizen einen gewissen Schwung verleihen. Eine schlichte Reinheit wäre wirkungsvoll, sie würde ihre unnahbare Schönheit unterstreichen. Vielleicht ein Kleid aus weißem Leinen oder ein Sommerkleid aus hellem Musselin. Keine Diamanten. Sie sollte auf jegliche Raffinesse verzichten. Perlen würden perfekt passen, besonders bei dieser Hitze, und ein paar pastellfarbene Bänder in Floras Haaren.
    Sarah lächelte. Sie saß vor ihrem Boudoir-Fenster, das auf die Ulmenallee hinausging. Seit sie ihre beiden Töchter mit den am besten geeigneten Junggesellen der Ostküste verheiratet hatte, hatte sie nicht mehr so viel Spaß gehabt.
    Wenn sie Flora ab halb sieben helfen würde, sich anzuziehen, überlegte sie, wäre das Zeit genug, um alles perfekt zu machen. Wenn das liebe Mädchen nur mitmachen würde. Sie besaß den starken Willen ihrer Mutter, aber auch einige leichtfertige Neigungen. Die Frage war: Wie deutlich sollten ihre Absichten zu erkennen sein?
    Aber es stellte sich heraus, daß Flora mit einem einfachen Kleid einverstanden war und die starke Hitze als Erklärung völlig ausreichte. »Natürlich, Tantchen«, stimmte sie zu. »Weißes Leinen wäre sehr günstig. Und nur ein Petticoat, wenn du das nicht zu gewagt findest. Ich hasse es, unter einer Menge von unnützen Kleidungsstücken zu schwitzen. Es ist viel zu heiß, um nutzloses Zeug zu tragen.«
    »Welch ein vernünftiges Mädchen!« rief ihre Tante und gab ihrer Bediensteten ein Zeichen, daß sie das weiße Leinen noch einmal bügeln

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