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Sünden der Nacht

Sünden der Nacht

Titel: Sünden der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tami Hoag
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mal anders, Mrs. Black«, sagte sie ruhig. »Erinnern Sie sich daran, ob der Van hell oder dunkel lackiert war?«
    »Äh – er war hell. Beige oder hellgrau. Vielleicht war es ein schmutziges Weiß. Wissen Sie, die Beleuchtung um den
    Parkplatz herum ist so gelblich. Sie verfälscht die Farben.«
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    »Gut«, sagte Megan und notierte Farbe: hell auf ihrem Notizblock.
    »Hatte er Fenster – wie die Minivans oder wie diese Shuttles?«
    »Nein. Keine großen Fenster. Vielleicht waren es die kleinen an der Hintertür, ich bin mir nicht sicher.«
    »Ist schon in Ordnung. Eine Menge Leute wissen nicht mal, ob ihr eigener Van hinten Fenster hat, ganz zu schweigen von der Machart und dem Modell des Nachbarn.«
    Helen gelang ein schiefes Lächeln. »Mein Ex war ein
    Autofreak«, beichtete sie mit einem Blick von Frau zu Frau. »Er konnte sich an den Tag erinnern, an dem sein Kilometerzähler in seinem Geländewagen auf 100000 gesprungen ist. An unseren Hochzeitstag konnte er sich nicht erinnern, aber er wußte auf die Minute genau, wann seine kostbare Corvette ihren letzten Ölwechsel gehabt hatte. Ich will bloß wissen, wird mich die Karre dahinbringen, wo ich hin muß.«
    »Und ob sie eine Heizung hat«, sagte Megan, was ihr ein weiteres wäßriges Lächeln einbrachte.
    Helen strich sich die Ponys aus den Augen, sichtlich
    entspannter. »Es war keiner von den Vans, mit denen man in der Stadt rumfahren mag. Eher so einer, wie ihn ein Installateur benutzt.«
    Steiger runzelte die Stirn. »Was soll denn das nun heißen?«
    »Ich weiß genau, was das heißen soll«, sagte Megan und notierte Panel Van. »Ein schmieriger Installateur oder ein ordentlicher?«
    »Schmierig. Er sah älter aus. Dreckig oder vielleicht auch voller Rostflecken.« Sie zögerte, überlegte. »Installateur«, dachte sie laut. »Wissen Sie, ich war mir nicht sicher, warum ich das gesagt habe; aber wenn ich jetzt so drüber nachdenke, er hatte dieselbe Form wie der von Dean Eberheardt. Er hat meine Dusche repariert und im ganzen Haus Schlammspuren hinter-210
    lassen, ich erinnere mich, wie ich ihm nachgeschaut habe: Mein Gott, was wird der erst für einen Saustall in seinem Van haben.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß Dean Eberheardt der Kidnapper ist?« fragte Steiger ungläubig.
    »Nein«, Helen war entsetzt über diese Folgerung.
    Megan biß die Zähne zusammen und sah zu Mitch.
    »Ford Econoline, Baujahr Anfang der Achtziger«, sagte er, ohne den Sheriff eines Blickes zu würdigen. »Dean hat meine Küchenspüle repariert. Ich habe eine ganze Flasche Meister Proper gebraucht, um den Boden wieder sauberzukriegen.«
    »Verwandter von Ihnen, Sheriff?« murmelte Megan und erhob sich mit dem Notizbuch in der Hand. Sie sah Steiger
    herausfordernd an und dirigierte dann seinen Blick zu der Pfütze, die sein Stiefel auf dem Stuhl hinterlassen hatte.
    »Ist dir sonst noch etwas aufgefallen, Helen?« fragte Mitch.
    »Irgend etwas, was dir komisch vorkam, oder dir sonst
    irgendwie im Gedächtnis geblieben ist?«
    »Das Nummernschild zum Beispiel«, grummelte der Sheriff.
    Helen warf ihm einen giftigen Blick zu. »Dazu hätte ich ein Fernglas gebraucht. Ich weiß nicht, wie das bei Ihnen ist, Sheriff, aber ich hab im Wohnzimmer keins griffbereit.«
    »Ich werde das sofort über Funk durchgeben«, sagte Megan zu Mitch. »Vielen Dank, Mrs. Black. Sie waren eine große Hilfe.«
    Frische Tränen quollen aus Helens Augen. »Ich wünschte nur, ich hätte früher helfen können. Hoffentlich ist es nicht zu spät.«
    Das hoffen wir alle, dachte Megan, als sie auf den Korridor hinausging und weiter zu ihrem Büro. Die Nachricht mußte sofort per Fax ins BCA-Hauptquartier. Vom Hauptquartier würde die Meldung augenblicklich zu jeder Agentur in
    Minnesota und den umliegenden Staaten weitergeleitet werden.
    »Was werden Sie denn in die Meldung schreiben?« fragte Steiger, der sie eingeholt hatte. »Jemand hat den Jungen in einen 211
    Van steigen sehen, den vielleicht ein Installateur fährt?«
    »Es ist mehr, als wir vor einer Stunde hatten.«
    »Es ist Scheiße.«
    Megan wurde sauer. »Finden Sie, ja? Ich habe bereits einen PC-Auszug kürzlicher Vorfälle im Umkreis von hundert Meilen, an denen mögliche und bekannte Kinderschänder beteiligt sind.
    Wenn einer von ihnen einen hellen, älteren, großen Van gefahren hat, haben wir einen Verdächtigen. Und was haben Sie, Sheriff?«
    Verdauungsstörungen, seinem Gesichtsausdruck nach zu
    schließen.
    Er starrte sie finster

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