Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
ich sehr tiefgründig.« Er drückte ihr den schrittlosen Slip in die Hand und schloss ihre Finger darum. »Trage ihn mir zuliebe heute. Jedes Mal wenn ich dich ansehe, werde ich mir vorstellen, wie meine Finger durch diese Öffnung schlüpfen und spüren, dass du feucht bist. Und wenn ich dich dann endlich allein erwische, wirst du bereit sein, sodass ich keine Saltos vollführen muss, um dich zu überzeugen. Ich kann einfach aufsteigen und dich reiten.«
Sie entzog sich ihm. »Ich muss unter die Dusche.«
Er schenkte ihr sein sexy Lächeln eines gefallenen Engels. »Darf ich mitkommen?« Er öffnete den obersten Knopf seiner Jeans. Sie beulte sich über seiner Erektion aus.
»Auf gar keinen Fall.« Liv flüchtete ins Bad, verriegelte die Tür und ließ sich schwer atmend auf den Wannenrand sinken.
Wann würde sie sich endlich an ihn gewöhnen? Es spielte keine Rolle, dass sie traumatisiert, gebissen, geschlagen, um jeden Cent und ihren Job gebracht worden war und noch immer um ihr Leben fürchten musste. Sean brauchte ihr nur ins Ohr zu flüstern, und schon mutierte sie zu einem willenlosen Bündel des Verlangens, das sich in hilfloser Erregung nach ihm verzehrte.
Der pinkfarbene und schwarze Satin lag in ihren Händen. Sie musterte das zerknitterte Baumwollhöschen, das über der Duschkabine hing, und legte zitternd das Gesicht auf die Knie. Womöglich war es ein Segen, dass Sean sie mental so stark vereinnahmte. Er hielt sie so sehr auf Trab, dass ihr keine Zeit blieb, um über ihre heillose Angst nachzudenken.
Nach der Dusche zog sie ihren langweiligen Schlüpfer an und betrachtete sich im Spiegel. Wenn man um sein Leben rennt, ist es umso wichtiger, gut auszusehen.
Sie zog ihn wieder aus und schlüpfte in das pink-schwarze Höschen.
Herrje. Es war … nun ja, verwegen. Liv holte tief Luft, bevor sie an der Tür zögerte. Sie war so sehr an ihre Zurückgezogenheit und Einsamkeit gewöhnt, dass sie schlichtweg nicht wusste, wie sie mit der Intensität seiner Aufmerksamkeit umgehen sollte. Seine sexuelle Energie haute sie um. Der Sean ihrer Träume hatte sie nie in eine stammelnde Idiotin verwandelt. Ihr echter Sean war frech, verrückt und überlebensgroß. Alles machte so viel Spaß mit ihm. Sie musste lernen, sich vor ihm umzuziehen, ohne vor Scham zu zappeln oder zu erröten. Oder flach auf dem Rücken zu landen und das schrittlose Höschen in der Praxis zu erproben.
Mit einem verstohlenen Seitenblick zu ihm, steuerte sie Tamaras Tüten an. Die Eindringlichkeit in seinen zusammengekniffenen Augen bewirkte, dass sie sich auf einen Stuhl sinken ließ. Sie wühlte in der rosafarbenen Tüte, bis sie den BH fand, der ihr Höschen komplettierte. In einer anderen Tüte waren Jeans, in einer dritten verschiedene Oberteile. Sie zog wahllos eines heraus.
»Ist kein Minirock dabei?«, fragte er mit seidiger Stimme.
»Träum weiter, Kumpel. Ich habe keine Minirockbeine. Und selbst wenn ich welche hätte, vergiss es. Als würde ich einen im Schritt offenen Slip unter einem Minirock tragen. Damit würde ich mir nur Schwierigkeiten einhandeln. Und davon habe ich auch so schon genug.«
»Aber Jeans widersprechen doch irgendwie dem Sinn der ganzen Sache, oder?«
»Das ist dein Problem.«
Er lachte verhalten. »Ist das eine Herausforderung?«
»Nein, ist es nicht, du sexbesessener Idiot. Es geht nur um ein Paar Jeans. Hör jetzt auf, schon wieder daran zu denken, und zieh dich an.«
»Aber es fühlt sich so gut an, zwischen deinen Beinen.« Er tätschelte im Vorbeigehen ihr nasses Haar. »Du siehst umwerfend aus, Prinzessin.«
Zu ihrer großen Erleichterung verschwand er im Bad.
Die Jeans saß perfekt, genau wie das rote Wickeltop. Sexy und figurbetont, aber nicht ordinär. Das Preisschild ließ sie fast hyperventilieren.
Liv wühlte in den Tüten, bis sie ein paar Sandalen fand, dann inspizierte sie die Kosmetikartikel. Sie trug so gut wie nie Make-up, aber dies waren extreme Zeiten, und da brauchte ein Mädchen jede Hilfe, die es bekommen konnte. Lass mich in Ruhe, T-Rex. Her mit dem terrakottafarbenen Lidschatten und der duftenden schwarzen Wimperntusche.
Als Sean aus dem Bad kam, war sie fertig.
Er reichte ihr seinen Arm. »Komm. Lass uns meine Familie begrüßen.«
Das Grummeln von Männerstimmen erklang aus der Küche, als sie sich der Tür näherten. Tamaras rauchige Stimme fuhr rasiermesserscharf dazwischen.
»… ein Cop? In meinem Haus? Ihr dämlichen, selbstsüchtigen, arroganten Bastarde!
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