Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
Vom Netzwerk:
Rätsel lag irgendwo in diesem kryptischen Papierwust verborgen.
    Es waren schlichte, anmutige Bleistift- und Tintenskizzen. Ein See, über den Wildgänse flogen, goldene Adler, Eulen, Möwen, Enten auf einem Teich. Mittendrin steckte Kevins Notiz, die er vor fünfzehn Jahren in Livs Beisein geschrieben hatte. Das Papier war zerknittert, weil sie es damals in ihrem BH zu Sean geschmuggelt hatte.
    »Erinnert sich noch jemand an ihre ursprüngliche Anordnung?«, fragte sie.
    Mit einer sanften, kreisenden Handbewegung fächerte Sean die Skizzen auf dem Tisch auf und brachte sie in die richtige Reihenfolge, dann schob er Liv den sortierten Papierstoß zu. »Es tut mir leid, dich noch mal darum bitten zu müssen, aber bitte erzähl uns ein letztes Mal, was Kev gesagt hat, als du ihn an jenem Tag gesehen hast.«
    Liv seufzte leise, während sie auf die Notiz starrte. »Ich kam gerade aus der Bibliothek, als ich hörte, wie er aus den Rhododendronsträuchern nach mir rief«, begann sie pflichtschuldig. »Zuerst dachte ich mir nichts dabei. Wir liefen uns ständig über den Weg, aber als ich näher kam, bemerkte ich, dass er … «
    »Warte eine Sekunde«, fiel Sean ihr ins Wort. »Warum seid ihr euch ständig über den Weg gelaufen?«
    »Ich half jeden Nachmittag zwei Stunden ehrenamtlich in der Bibliothek aus«, antwortete sie. »Erinnerst du dich nicht?«
    »Natürlich erinnere ich mich, aber Kev hat nicht in der Bibliothek ausgeholfen.«
    »Ich traf ihn oft, wenn er auf dem Weg zur Arbeit war. Er war immer zur selben Zeit unterwegs wie ich. Unsere Zeiten überschnitten sich.«
    Die Stille war derart elektrisch aufgeladen, dass Liv aufhörte zu atmen. Sie ließ den Blick durch die Runde schweifen. »Was ist? Was habe ich gesagt?«
    »Arbeit?«, fragte Davy sanft. »Was meinst du mit Arbeit?«
    »Diese … experimentelle Sache«, erklärte sie zögerlich. »Wisst ihr nicht mehr?« Die Brüder wechselten grimmige Blicke.
    »Kev recherchierte in jenem Sommer für seine Diplomarbeit«, sagte Sean. »Unseres Wissens nach hatte er keinen anderen Job. Es sei denn, du sprichst von den Unterrichtsstunden in Chemie, die er während des Sommersemesters gehalten hat.«
    Liv schüttelte den Kopf. »Nein, es war etwas anderes. Er nahm an Experimenten teil. Er wurde für jede einzelne Sitzung bezahlt. Er hat mir einmal davon erzählt. Es ging um Gehirnfunktionen, menschliche Wahrnehmung, solches Zeug.«
    »Wo?«, fragte Connor.
    Sie schluckte nervös. »Im Colfax-Gebäude. Über der öffentlichen Bibliothek.«
    »Ich kenne das Colfax«, warf Connor ein. »Dort ist der musikalische Fachbereich untergebracht. Erin und ich haben dort schon öfter Cindys Konzerte besucht.«
    »Fällt dir sonst noch etwas ein?«, hakte Davy nach. »Irgendetwas?«
    Liv kniff die Augen zusammen und zermarterte sich das Gehirn. Zögernd schüttelte sie den Kopf. »Es ist mir nie in den Sinn gekommen, dass ihr davon nichts wusstet, sonst hätte ich es schon früher erwähnt«, flüsterte sie. »Es tut mir unendlich leid.«
    »Mach dir nichts daraus«, tröstete Sean sie. »Es ist mehr, als wir zuvor hatten.
    Schließlich brach Davy das lange nachdenkliche Schweigen. »Vielleicht ist das die Tür.«
    Liv sah ihn verwirrt an. »Was für eine Tür?«
    »Wir haben ein ganzes Jahr damit verbracht, mit dem Kopf durch die Wand zu rennen. Das ist die Tür. Sie ist verschlossen, und möglicherweise ist nichts dahinter, trotzdem ist es eine Tür.«
    »Dann lasst uns das verdammte Ding mit Dynamit aufsprengen«, schlug Sean vor.
    »Ich empfehle eine subtilere Taktik«, erwiderte Davy trocken. »Miles ist bereits oben in Endicott Falls. Er kann sich für uns umhören … «
    »Nein«, unterbrach Sean ihn. »Ich will nicht, dass Miles in die Sache reingezogen wird.«
    Connor grunzte. »Der Junge hat inzwischen einige Erfahrung gesammelt. Er ist clever, begierig und zufällig gerade vor Ort. Soweit ich weiß, hat er sogar verschiedene Kurse bei diesem Chemieprofessor besucht. Wie war gleich noch mal sein Name? Beck?«
    »Nein«, beharrte Sean. »Er kann die Computerrecherchen übernehmen. Mehr nicht. Ich will nicht, dass er dabei gesehen wird, wie er Fragen stellt. T-Rex würde Miles ohne zu zögern umlegen.«
    »Da wir gerade beim Thema sind. Wir haben den Waffentresor in deiner Wohnung aufgebrochen und dir ein paar Knarren aus deinem Arsenal mitgebracht«, informierte Connor ihn.
    »Das sind mal gute Nachrichten«, stellte Sean fest. »Ach, Nick, könntest du ein paar

Weitere Kostenlose Bücher