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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Maschinen waren an den massiven Arbeitsplatten festgeschraubt. Seltsame, verdrehte Metallobjekte, die an misshandelte Mobiles aus einem bizarren Koboldtraum erinnerten, schwangen träge in der Brise, die durch das Fenster hereinwehte, hin und her. Mit den Bäumen, die aus dem Nebel herausragten, dem Geruch nach Metall und Chemikalien sowie der im Hintergrund rauschenden Brandung vom Strand wirkte der Raum wie die Werkstatt eines Alchimisten.
    »Die fertigen Stücke sind hier.« Tamara führte sie zu einem mit schwarzem Samt überzogenen Tisch, der von einem Lichtfluter angestrahlt wurde. Mehrere Kistchen aus poliertem Holz standen darauf. Tam öffnete eines und präsentierte es Erin.
    Liv stockte der Atem. Das Stück war absolut hinreißend, obwohl das Design auf den zweiten Blick eher schlicht anmutete. Es war ein Torques, ein Halsreif aus verdrilltem Weißgold, in das schmalere Fäden dezent farbigen Goldes eingeflochten waren. Die Endstücke bestanden aus einem komplizierten Gewirr goldener Knoten, in das rote Steine eingefasst waren.
    »Er ähnelt Novaks Torques«, sinnierte Erin. »Und trotzdem ist er anders. Oh, Tam. Er ist wunderschön.«
    Tamara wirkte geschmeichelt. Mit einem Schnippen des Daumens öffnete sie den Torques und legte ihn um Erins Hals. »Sieh genau hin. Solltest du je in eine brenzlige Situation geraten, drücke auf den Granat, dann betätige den winzigen Hebel hier, und voilà!« Das Endstück löste sich ab und entpuppte sich als verzierter Griff eines kleinen, gebogenen Messers.
    »Wow.« Erin betrachtete die gefährlich aussehende Klinge. »Ich fühle mich geehrt.«
    »Das solltest du auch«, erwiderte Tam. »Meine Preisvorstellung liegt bei zweihunderttausend.«
    Liv klappte der Unterkiefer runter. »Es gibt Leute, die so viel Geld bezahlen würden?«
    »Darauf kannst du wetten.« Tam griff in ihre Tasche und teilte ihre Visitenkarten aus. Tödliche Schönheit: Tragbare Bewaffnung. Tamara Steele . »Die meisten Menschen, die bereit sind, eine solche Summe für ein neuartiges Schmuckstück hinzublättern, sind sehr unsicher. Nimm zum Beispiel die Geliebte eines Mafioso, deren Herzblatt von einem Tag auf den anderen von einem rivalisierenden Paten niedergemetzelt werden könnte. Ein Objekt wie dieses verleiht ihr das Gefühl von mehr Sicherheit. Selbst wenn diese Sicherheit rein fiktiv ist.«
    »Gibt es hier in der Gegend viele Geliebte von Mafiabossen?«, fragte Liv.
    »Jede Menge. Und natürlich auch deren Ehefrauen. In der Unterwelt regieren das Geld und die Angst. Der perfekte Markt für ›Tödliche Schönheit‹. Ich nenne diese Serie ›Margot‹. Dein Einverständnis vorausgesetzt, natürlich.«
    Staunend bewunderten sie ihre Haarschmuck-Kollektion. In den Stücken schien das eingefangene Licht zu pulsieren. Die Designs waren unwahrscheinlich sinnlich, mit weiblichen Kurven und schnittigen Winkeln. Schlichtheit im Kontrast mit raffinierter Komplexität.
    »Wo hast du das gelernt?«, wollte Raine wissen.
    »Mein Vater war Goldschmied. Ich ging bis zu meinem fünfzehnten Lebensjahr bei ihm in die Lehre.«
    Es trat eine verwunderte Stille ein. Liv bemerkte die Blicke, die zwischen den anderen Frauen hin- und herflogen, und begriff, dass Tams freiwillig erteilte Auskunft über ihre mysteriöse Vergangenheit für sie alle ein Novum war.
    »Was ist passiert, als du fünfzehn warst?«, erkundigte Erin sich.
    Tamara machte eine wegwerfende Handbewegung, als wollte sie die Vergangenheit wie einen schlechten Geruch vertreiben. »Er ist gestorben«, sagte sie knapp. »Ich schloss meine Lehrjahre bei jemand anderem ab. Seht euch diese hier an.« Sie hielt eine Haarnadel hoch. »Basierend auf dem Spray-Modell, das ihr alle kennt und liebt, aber wenn man auf diesen Topas drückt … « Eine funkelnde Nadel, haarfein bis zur Unsichtbarkeit, kam zum Vorschein. »Füllt sie mit Gift oder einem Beruhigungsmittel, je nachdem, was ihr gerade braucht. Und hier noch der alte Klassiker.« Sie griff nach einer hornförmigen Spange, drehte einen winzigen Knopf und zog ein Messer heraus. »Man kann die Klinge mit Gift präparieren, falls man sich nicht zutraut, mit dem ersten Stich ein lebenswichtiges Organ oder eine Arterie zu treffen.«
    »Ist diese grässliche Demonstration wirklich nötig?« Sean warf Liv einen beunruhigten Blick zu. »Mir wird ganz schlecht.«
    »Geh raus, wenn du einen schwachen Magen hast«, spottete Tam.
    »Ist diese Klinge länger als zehn Zentimeter?«, ertönte Connors Stimme aus

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