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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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anderes Kästchen aus, klappte den Deckel auf und präsentierte ihnen mehrere Ringe. Manche waren mit funkelnden Steinen besetzt, eingefasst in Nester aus feinsten Goldfäden, andere bestanden aus schlichten, geflochtenen Metallbändern und -reifen. Tam wählte eines der einfacheren Modelle aus – es war aus verschiedenfarbigen Goldbändern gefertigt, die sich um einen quadratisch geschliffenen Jaspis wanden.
    »Lös diesen Hebel und drück auf den Stein«, wies sie Liv an. »Er ist bewusst schwer zu entriegeln, um zu verhindern, dass plötzlich die Klinge herausspringt, während man in der Oper nach der Ouvertüre Beifall klatscht. Sean, könntest du es uns demonstrieren?«
    Er wirkte verunsichert. »Ist die Klinge vergiftet?«
    »Wenn ich dich töten wollte, hätte ich es schon vor langer Zeit getan«, fauchte Tam.
    Sean tat wie befohlen. Eine sehr kleine, aber durchaus wirkungsvoll aussehende Klinge, die kaum drei Zentimeter maß und am unteren Ende gezackt war, schnappte hervor.
    »Damit könnte man sich die eigenen Finger abschneiden«, bemerkte Davy.
    »Ja, in der Tat. Es ist eine hübsche, kleine Überraschungswaffe. Und wenn alle Stricke reißen, kann man sie immer noch benutzen, um sich die Pulsadern zu öffnen.«
    Nervöse Stille folgte auf ihre Worte, bevor Sean sie mit einem angewiderten Grunzen unterbrach. »Nur über meine Leiche.«
    »Ganz genau, mein Freund«, erwiderte Tamara sanft. »Ganz genau.«
    Liv erschauderte. Sie blickte in die großen Katzenaugen der Frau und wurde darin gefangen. Tams spöttische Belustigung war einer düsteren Stimmung gewichen – einem stummen Begreifen, das über Worte hinausging. Liv war in dieser Situation gewesen, als T-Rex ihr gestern um ein Haar das Leben genommen hätte. Als der Tod fast eine Gnade gewesen wäre. Sie wusste genau, was sie meinte.
    Ein Teil von ihr war nie mehr ganz zurückgekommen.
    Liv nahm den Ring aus Seans Händen und inspizierte die kurze, scharfe Klinge. Ja, die wäre gestern sehr nützlich gewesen. Sie drückte den Jaspis-Stein mit aller Kraft. Zack , rastete das Messer wieder ein.
    Schade nur, dass sie keine Zehntausende übrig hatte.
    Sie reichte ihn Tamara zurück. »Es ist ein wundervoller Ring«, sagte sie vollkommen aufrichtig. »Ebenso schön wie nützlich. Du bist sehr talentiert.«
    Tamara schob ihn ihr auf den Zeigefinger. Er passte perfekt. »Er gehört dir.«
    Liv schnappte nach Luft, dann zog sie den Ring wieder ab und streckte ihn ihr entgegen. »Oh, nein. Das kann ich nicht annehmen. Er ist viel zu kostbar.«
    »Einer der Vorzüge meines Reichtums ist, dass ich es mir erlauben kann, sentimentalen Impulsen nachzugeben.« Tam streifte den Ring erneut auf Livs Finger. »Ich habe nicht sehr oft sentimentale Impulse, darum nutze die Gunst der Stunde. Außerdem hat dir dein Freund noch keinen besonderen Ring gekauft, oder? Er ist eben ein alter Geizkragen.«
    »Stopp. Dagegen lege ich Widerspruch ein«, protestierte Sean. »Es tut mir echt leid, dass ich zu sehr damit beschäftigt war, mich mit irren Verbrechern zu duellieren und uns in Sicherheit zu bringen, um bei einem beschissenen Juwelier zu halten!«
    »Ausreden, alles Ausreden«, konterte Tam. Sie führte Livs Hand an ihre Lippen und küsste den Rücken. »Es freut mich, dass ich ihm zuvorgekommen bin. Außerdem darfst du dich nie darauf verlassen, von einem Mann Schmuck zu bekommen. In der Regel sind sie zu dämlich, um ihn auszusuchen.«
    Sean knirschte mit den Zähnen. »Du bist wahrhaft eine Teufelin, Tam.«
    »Ach, wie tief meine kleinen Sticheleien in deinem zarten Fleisch sitzen«, neckte sie ihn. »Aber du schlägst dich tapfer, Sean. Das mochte ich immer an dir.«
    Raine räusperte sich. »Äh, Tamara? Warum hast du dich eigentlich nie mit Seth zusammengetan, um eine Schmuckserie mit integrierten Peilsendern zu entwickeln?«
    Tam schüttelte den Kopf. »Das verstößt gegen meine Philosophie. Peilsender setzen voraus, dass es andere Menscheninteressiert, ob man lebt oder stirbt, was nicht meiner Erfahrung entspricht. Abgesehen davon ziehe ich es, genau wie der Großteil meiner Klienten, vor, unauffindbar zu sein. Drittens bringt ein Sender nichts, wenn einem ein Messer an die Kehle gehalten wird. Und das ist es ja gerade, worum es bei tragbarer Bewaffnung geht. Ein kleines Extra, wenn man mit dem Rücken an der Wand steht und auf sich allein gestellt ist.«
    »Du machst mich echt depressiv«, brummte Davy.
    »Wirf eine Pille ein. Heutzutage gibt es großartige

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