Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit
der offenen Tür. »Falls ja, macht man sich des verdeckten Tragens einer Waffe schuldig.«
»Natürlich ist sie länger. Was für eine dumme Frage. Zehn Zentimeter plus einen Millimeter«, erklärte Tamara selbstgefällig. »Das ist eine Frage des Prinzips.«
Die übrigen Männer drängten sich an Connor vorbei in Tams Atelier und blickten sich mit argwöhnischer Faszination um.
»Ihr Frauen solltet doch auf der Insel bleiben«, schimpfte Seth.
Raine entschuldigte sich mit einem gut gelaunten Achselzucken.
»Eigentlich bin ich gekommen, um dich abzuholen«, sagte Erin zu Connor. »Cindy hat angerufen, um uns zu ihrem Auftritt im Paramount einzuladen. Ich möchte sie im Auge behalten, wenn sie auf der Bühne steht, solange dieser Psychopath noch immer frei herumläuft. Sie bleibt anschließend bei uns. Ich will nicht, dass sie ganz allein in Mutters Haus wohnt, solange die im Urlaub ist.«
Connor stöhnte. »Konntest du ihr nicht einfach sagen, dass sie den Auftritt abblasen soll?«
»Das habe ich versucht. Sie hat mich für verrückt erklärt.«
»Aber ich habe schon Miles eingeladen, heute bei uns zu übernachten«, wandte Connor ein. »Er wird stinkwütend auf mich sein, wenn Cindy auch da ist.«
Erin verdrehte die Augen. »Er wird es überleben.«
Tam räusperte sich. »Habt ihr uns jetzt lange genug mit euren unwichtigen persönlichen Angelegenheiten aufgehalten? Gut. Da bin ich erleichtert. Das hier ist die ›Raine‹-Serie.«
Tamara öffnete die entsprechende Schatulle. Die Frauen seufzten wie aus einer Kehle. Der Anhänger war schlichtweg atemberaubend. Ein Oval, groß wie ein Hühnerei, in dessen Mitte, umgeben von einem Flechtwerk goldener Fäden, ein satter blaugrüner Opal funkelte.
Er wurde von einem Paar Ohrringe komplettiert; kleinere Anhänger, die an einem grazilen, geflochtenen Goldstrang hingen, der in einen Wirbel farbigen Goldes am Ohrläppchen mündete.
»Wie der Traumfänger«, bemerkte Raine. »Außer … «
»Ja«, bestätigte Tam. Sie drehte die Öse, durch die die Kette gefädelt war. Der Anhänger sprang in ihrer Hand auf und offenbarte ein dichtes Gewirr von Drähten und Kreisläufen, dazu einen Klumpen von etwas, das wie grauer Lehm aussah.
Sean schnappte hörbar nach Luft. »Ist es das, was ich glaube, das es ist?«
»Eine Bombe«, bestätigte Tam stolz. »Sie hat nur eine begrenzte Sprengwirkung, dennoch ist sie sehr effektiv. Platziere sie neben dem Kissen der Zielperson, während diese in postkoitaler Selbstvergessenheit schnarcht, verzieh dich ins Nebenzimmer, nimm den Ohrring ab, dreh daran … «, erläuterte sie, während sie den juwelenbesetzten Stecker herauszog, » … und voilà!« Sie deutete auf einen winzigen Knopf. »Hier ist der Sprengzünder. Kawumm . Und schon ist dein Leben weniger kompliziert.«
Seth stieß ein unwirsches Geräusch aus. »Ist dir dabei in den Sinn gekommen, dass manche Frauen das Bett mit Männern teilen, die sie nicht notwendigerweise umbringen wollen?«
Tam zuckte die Achseln. »Dinge ändern sich. Männer werden irgendwann lästig.«
Seth murmelte etwas auf Spanisch, das beleidigend klang.
»Es wäre eine Verschwendung, etwas so Wunderschönes in die Luft zu sprengen«, kommentierte Liv.
»Ja, das muss man natürlich bedenken«, stimmte Tamara zu. »Aus diesem Grund habe ich noch eine einfachere Version mit vergifteten Perlen. Sie sind geschmacks- und geruchsneutral und werden mit einer hilfreichen Anleitung geliefert, wie man als unerfahrener Giftmischer die Dosis entsprechend dem Körpergewicht und der Zeitvorgaben richtig bemisst. Es gibt zwei weitere Versionen: eine mit einem Inhalationsmittel und eine andere mit einer hauchdünnen Injektionsnadel. Aber ich denke, meine Bombe wird einige Interessenten finden. Es gab Momente in meinem Leben, in denen ich im Austausch gegen den plötzlichenTod eines Mannes Schmuck im Wert von Millionen geopfert hätte.«
T-Rex’ blutrünstiges Grinsen blitzte in Livs Kopf auf und bewirkte, dass ihr eiskalt und kotzübel wurde. »Amen«, murmelte sie.
Erin, Margot und Raine nickten zustimmend.
Tam sah Liv aus schmalen goldbraunen Augen an. »Ich frage mich gerade, welches Stück die perfekte ›Olivia‹ wäre?«
Liv senkte den Blick auf die verschorften Wunden an ihren Handgelenken. »Etwas, womit man ein Seil oder Plastik durchschneiden kann, auch wenn die Hände aneinandergefesselt sind.«
Tamaras Augen begannen zu leuchten. »Da habe ich genau das Richtige.« Sie wählte ein
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