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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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Gehirnwäsche unterzogen wurdest. Dass du körperlich und sexuell missbraucht wurdest. Du bist eine Gefahr für dich selbst und für dein Umfeld. Die Formulare sind bereits unterzeichnet. Es ist unvorstellbar schmerzhaft für uns, aber wir müssen tun, was das Beste für dich ist, Schätzchen. Jetzt müssen wir nur noch dieses Tier hinter Gitter bringen, wo es hingehört.«
    »Ihr Idioten«, kreischte sie. »Sean hat mich nicht entführt! Er hat mich gerettet ! Lass mich los!« Sie schlug, trat um sich und versuchte, Blair das Knie in die Weichteile zu rammen.
    Sie fühlte einen Stich im Arm. Dr. Horst drückte gerade den Kolben einer Injektionsspritze herunter. Die Wirkung trat unverzüglich ein und beendete im gleichen Moment ihre wilde Verzweiflung. Sie fühlte sich in einem Schwebezustand, abgenabelt. Sie konnte sich nicht mehr erinnern, warum es so wichtig war, die Knie durchgedrückt zu halten, darum ließ sie sie einknicken. Blair hielt sie mit einiger Kraftanstrengung an seinen Oberkörper gepresst.
    »Setzen Sie sie in diesen Rollstuhl«, wies Dr. Horst ihn an. »Sie kann sich im Untersuchungsraum ausruhen, während ich ein paar Details auf diesen Formularen mit Ihnen durchgehe. Ich möchte sie bis spätestens heute Abend ins Belvedere einweisen.«
    Das Belvedere? Die Nervenheilanstalt für depressive und drogenabhängige Prominente? Die Klapsmühle für reiche Zicken? Ein Teil von ihr wollte brüllen vor Lachen, nur war es kein Teil, den sie steuern konnte.
    Blair verfrachtete sie in den Rollstuhl und richtete ihren schlaff herunterhängenden Kopf auf. Wortlos flehend starrte sie in seine Augen. Er hob ihr künstliches blondes Haar an und musterte T-Rex’ Biss, dann schüttelte er den Kopf und ging.
    Unter der Wirkung der Medikamente beobachtete sie, wie die Wand sich ausdehnte, bis sie so unendlich war wie der Himmel. Sie trieb in seiner blauen Weite dahin und sehnte sich nach jemandem, an dessen Namen sie sich nicht erinnern konnte. Dafür erinnerte sie sich an sein Gesicht. An sein Strahlen.
    Die Tür zum Korridor ging auf, ein Streifen Licht und Geräusche von draußen drangen herein. Dann wurde ein wuchtiger, mit großen Leinensäcken gefüllter Gitterwagen wummernd ins Zimmer gerollt. Liv sah seine breiten Umrisse näherkommen. Sie konnte kaum die Augen offen oder den Mund geschlossen halten, ganz zu schweigen davon, den Kopf zu wenden, um in die Richtung zu sehen.
    Und dann roch sie ihn – T-Rex. Seinen bitteren, abscheulichen Gestank.
    Panische Angst erfasste sie, distanziert, und doch so schrecklich real. Und mit ihr kam die Trauer. Sean. Plötzlich war der Name wieder da. Sie klammerte sich verzweifelt an ihm fest.
    Es war so unendlich traurig, dass jede von Seans heroischen Taten umsonst gewesen sein sollte, weil sie so dumm, so leichtgläubig gewesen war. Das Monster war zurückgekehrt, und sie hatte Sean noch nicht einmal für das gedankt, was er getan hatte. Für seinen Mut, seine Leidenschaft, seine Zärtlichkeit. Für seine strahlende, aufrichtige Präsenz.
    Das in einen Pflegerkittel gekleidete Monster beugte sich nach unten. Sein fauler Atem strich über ihr Gesicht. Er lehnte sich zu ihr und leckte mit seiner fleischigen roten Zunge über ihr Gesicht.
    »Oh, Olivia. Ich bin so froh, dich zu sehen.« Seine Stimme war ein raues Flüstern.
    Er hob sie aus dem Rollstuhl und warf sie kopfüber in den Wäschewagen, der halb voll war mit schmutzigen Laken. Dann drapierte er eines über ihrem Körper.
    Das Knarren und Quietschen der Räder unter ihrem Kopf war das Letzte, was sie hörte, während sie lebendig begraben in der luftlosen Dunkelheit langsam das Bewusstsein verlor.
    Miles’ Receiver zeigte an, dass Livs Handy in der Chamberlain Clinic war. Sean war verwirrt und gleichzeitig erleichtert, dass es sich um ein öffentliches Gebäude handelte, in dem sie relativ sicher sein würde. Zumindest blinkte das Signal nicht irgendwo verloren in einem Straßengraben.
    »Gib mir deine Schlüssel«, forderte er Davy auf.
    Davy schaute zweifelnd drein. »Falls die Dinge so laufen, wie sie es für gewöhnlich tun, wirst du von den Cops festgenommen, und ich muss deinen nutzlosen Arsch auf Kaution freikaufen, bevor ich meine Wagenschlüssel zurückbekomme. Willst du denn die Bänder nicht sehen?«
    »Ich habe fünfzehn Jahre darauf gewartet, sie zu sehen. Da kommt es auf eine halbe Stunde nicht an. Jetzt gib sie mir.« Herrisch streckte er die Hand aus.
    Seufzend warf Davy sie ihm zu. Sean fing sie,

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