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Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit

Titel: Sünden der Vergangenheit - McKenna, S: Sünden der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon McKenna
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unübertrefflichen Eleganz. Sie ließ sich von niemandem etwas gefallen. Er fühlte sich wie ein Hund, der unerlaubt aufs Sofa gesprungen war – unwürdig, ihre zierlichen, wohlgeformten Füße zu lecken, und sich dennoch danach verzehrend. Ein Welpe, der sie mit heraushängender Zunge anbettelte. Er würde alles tun, um sie zum Lächeln zu bringen. Oder, besser noch, ihr dieses unterdrückte Schnauben zu entlocken. Wenn er es schaffte, fühlte es sich wie ein Lottogewinn an. Heute war es ihm mehrere Male gelungen. Der Triumph machte ihn noch immer ganz hibbelig.
    Also konnte er mit seinem Süßholzgeraspel auch heute noch ihre Wangen zum Erröten und sie selbst zum Leuchten bringen. Diese hüpfenden, von süßen Himbeeren gekrönten Brüste. Was für ein berauschendes Gefühl, die Prinzessin durch nichts als Worte in heiße Erregung versetzen zu können.
    Allerdings galt das auch umgekehrt. Er hatte weder Mantel noch Tasche, um seinen wollüstigen Ständer zu kaschieren. Dasselbe Problem hatte er gehabt, als sie sich zum ersten Mal begegnet waren. Er hatte damals am Bau gearbeitet, und sein gesamtes Team war in der Bewegung erstarrt, als die Tochter des Chefs vorbeigegangen war. Ein durchscheinender Rock, Brüste, die unter ihrer sittsamen Bluse wippten, eine Mähne dunkler Locken, der Blick gesenkt. Ihr roséfarbener Porzellanteint. Kein Make-up – nicht nötig.
    Alles an ihr hatte »Jungfrau« geschrien. Köstliche, unschuldige, appetitliche Jungfrau. Sich ihrer Macht über Männer nicht bewusst, hatte sie noch nicht einmal bemerkt, wie sich seine Kollegen den Sabber vom Kinn gewischt hatten. Sie war einfach an ihnen vorbeigeschwebt, als käme sie von einem anderen Planeten.
    Er war von der Taille aufwärts nackt gewesen. Seine einzige Bekleidung waren Stiefel, zerrissene Jeans und ein Schutzhelm gewesen. Er hatte vor Schweiß getrieft und gestunken wie ein Ziegenbock. Nicht den Hauch einer Chance, seine Latte zu verbergen. Nicht dass es eine Rolle gespielt hätte. Sie hatte ihn keines Blickes gewürdigt.
    Ihre Sandalen hatten kleine, anmutige Abdrücke im Zementstaub hinterlassen.
    Anfangs war es nur ein Spiel für ihn gewesen, diesen verträumten, eleganten Engel dazu zu kriegen, seiner abgerissenen Erscheinung Aufmerksamkeit zu schenken. Nur war daraus schnell etwas Heißeres, Wilderes erwachsen. Er wollte, dass sie ihn wollte. Er träumte davon, sie in den Wald zu locken, sie auf einen Teppich aus Kiefernnadeln zu betten, ihr das Höschen auszuziehen und ihren köstlichen, zuckersüßen Mädchenkörper mit der Zunge zu verwöhnen, bis sie ihn anflehte, sie zu entjungfern.
    Und er hätte ihr diesen Wunsch erfüllt. Oh ja. Er hatte sich danach verzehrt.
    Sein Plan war nach hinten losgegangen, als er sich Hals über Kopf in sie verliebt hatte.
    Kevin war stinksauer auf ihn gewesen, weil er einem Mädchen wie Liv nachstellte. Sie ist kein Betthäschen , hatte er ihm vorgehalten. Du wirst ihr das Herz brechen .
    Das werde ich nicht , hatte er seinem besorgten Zwillingsbruder versichert. Liv das Herz zu brechen, war das Letzte, das er je tun würde. Er vergötterte sie. Er sparte auf einen Diamantring.
    Der Gedanke an Kevin rief ihm seinen Traum von heute Morgen wieder in Erinnerung. Du musst etwas wegen Livs Auto unternehmen , hatte Kevin gesagt.
    Seltsam. Er wusste noch nicht einmal, was für einen Wagen sie fuhr.
    Es war ein Schock gewesen, als sie sich nach Kevin erkundigt hatte. Für einen Sekundenbruchteil war es ihm vorgekommen, als wäre sein Bruder gar nicht gestorben, als wäre die Tragödie nie passiert.
    Kev hätte seinen Doktor gemacht und wäre ein berühmter Wissenschaftler geworden. Er hätte Artikel veröffentlicht, Preise gewonnen, sich erstaunliche Erfindungen patentieren lassen, sich verliebt, geheiratet und Kinder gezeugt. Diese ganze Sequenz von Kevins hypothetischem Leben lief wie ein Film in seinem Kopf ab.
    Gott, tat das weh, als ihn die Realität mit der Wucht eines Erdrutsches überrollte.
    Das Loch in seiner Seele weitete sich zu einem Krater. Er musste von hier verschwinden. Mitten in Endicott Falls in Tränen auszubrechen, war seine Vision der Hölle.
    Es war ihm noch nie gelungen, seine Gefühle zu verhehlen. Den stoischen Macho zu geben, war Davys Spezialität. Auch Kev hatte das beherrscht, wenn auch nicht so verbissen. Davys Stoizismus haftete etwas Unerbittliches an, das hatte er von ihrem Vater. Kevin hatte eher den Gleichmut eines Zen-Mönchs ausgestrahlt. Er war

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