Suenden der Vergangenheit
sich.
Was machen die beiden bloß da drinnen?, fragte sich Xander zum millionsten Mal. Natürlich gab es eine Antwort, die sich immer wieder in seine Gedanken stahl, aber auch immer wieder von ihm verdrängt wurde. Es schien ihm einfach undenkbar. Nicht die scharfe, rothaarige Vertretungslehrerin und der Rattenmann.
Natürlich, sie war mit Giles zusammen, also... aber nein, auf einer Skala von eins bis zehn war Snyder einfach nur Snyder, während Giles trotz des aufregenden Lebens, das er als Bibliothekar nicht führte, zumindest einen Platz auf der Skala hatte.
Schließlich konnte es Xander keine Sekunde länger ertragen. Sein Körper schrie geradezu nach dem erleichternden Gang zur Toilette. Und gerade, als er sich entschloss, nun endlich zu gehen, öffnete sich am anderen Ende des Korridors eine Tür und die Cheerleadertruppe ergoss sich auf den Gang.
»Das ist die Hölle«, flüsterte er und wich zurück, während die Cheerleaderinnen mit wippenden Troddeln an ihm vorbeistürmten.
Mehrere der Mädchen sahen ihn an und verdrehten die Augen. Was in gewisser Hinsicht besser war als das Verhalten der restlichen, die ihn keines Blickes würdigten. Aber auch sie schienen sich nicht darüber zu wundern, dass er noch nach siebzehn Uhr auf dem Schulkorridor herumhing.
»Dabei könnte ich ein Triebtäter sein«, murmelte er verbittert.
Dann entdeckte er Cordelia, und ihm kam eine Idee. Sie bildete zusammen mit zwei anderen Mädchen das Schlusslicht der Truppe, und er warf ihr einen, wie er hoffte, flehenden Blick zu, als sie an ihm vorbeistöckelte.
»Äh, Cordy, hast du vielleicht einen Moment Zeit?«, fragte er hoffnungsvoll.
Cordelia verzog halb amüsiert, halb angewidert den Mund. Diesen Ausdruck beherrschte sie perfekt. Schließlich hatte sie jede Menge Übung dann.
»Also wirklich«, sagte sie empört.
Dann ging sie mit den anderen weiter und verschwand durch die Tür am anderen Ende des Ganges. Xander biss sich auf die Lippe und blickte nervös zur Tür von Snyders Büro hinüber. Aber er hatte keine andere Wahl. Er musste gehen, Punkt.
In diesem Moment kam Cordelia wieder durch die Tür, durch die sie verschwunden war, und eilte leise durch den Korridor auf ihn zu, wütend und wunderschön zugleich.
»Was ist los mit dir?«, zischte sie. »Ich gebe mir alle Mühe, meinen ramponierten Ruf aufzupolieren, und du hast nichts anderes im Sinn, als ihn erneut zu ruinieren. Ich habe ihnen gesagt, dass ich zur Toilette muss. Also, was willst du?«
»Äh, zur Toilette gehen?«
Hätte Cordelia über die Fähigkeit des Hitzeblicks verfügt, sie hätte ihn auf der Stelle eingeäschert.
»Nein, hör zu, ich helfe Buffy. Ich beobachte Miss Blaisdell. Ich spioniere ihr nach, wenn du so willst.«
»Oh, das schon wieder«, stöhnte Cordelia.
»Nun ja, sie ist jetzt schon seit fast zwei Stunden bei Snyder, und ich muss dringend aufs Klo. Könntest du dich für schlappe zwei Minuten hier hinstellen? Das ist alles, ehrlich. Ich bin sofort wieder zurück.«
Cordelia sah ihn skeptisch an.
»Bitte, Cor«, flehte Xander. Er war zu verzweifelt, um sie zu beleidigen. »Irgendetwas stimmt mit Giles nicht, und ich weiß, dass du wenigstens gegen ihn nichts hast, richtig?«
Sie verdrehte die Augen. »Beeil dich«, sagte sie.
»Gott segne dich«, stieß Xander hervor und rannte dann so schnell er konnte den Korridor hinunter zur Toilette.
»Nun, Pike, wie lange bist du schon in der Stadt?«
Bei der Frage ihrer Mutter blickte Buffy von der Pfanne mit der Lasagne auf, die sie zusammen mit ihrer Mutter zubereitete. Die Antwort auf diese Frage interessierte sie selbst schon seit einiger Zeit, aber sie hätte sie nie von sich aus gestellt. Wenn es um Gefühle ging, versagten ihre Instinkte auf grandiose Weise, aber noch mehr versagte sie, wenn es darum ging, das zu fragen, was sie wissen wollte. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie niemals sicher war, ob sie es wirklich wissen wollte.
So wie jetzt.
»Ich weiß es nicht genau, ehrlich«, erwiderte Pike, ohne Buffy anzuschauen. »Im Moment bin ich...« Er schwieg, sah Buffys Mom an und gab ein leises Lachen von sich. »Es tut mir Leid, Mrs. Summers. Es kommt mir nur so komisch vor, mit Ihnen über dieses Zeug zu reden. Ich schätze, ich habe nie geglaubt, dass Buffy Ihnen von dieser ganzen Jägerinkiste erzählen würde. Es ist verrückt.«
»Das ist es in der Tat«, stimmte Joyce zu.
»Jedenfalls«, fuhr Pike fort, »was ich sagen wollte, ist, dass ich im Moment nur
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