Suenden der Vergangenheit
versuche, am Leben zu bleiben. Danach... schätze ich, werde ich wahrscheinlich nach San Diego zurückkehren.«
Buffy sah Pike aufmerksam an, und als er in ihre Richtung sah, begegneten sich ihre Blicke für eine Sekunde, bevor Buffy die Augen niederschlug. Sie wusste nicht, welche Antwort sie sich erhofft hatte. Es war nicht so, dass sie wollte, dass er blieb, denn das würde ihre Beziehung zu Angel nur unnötig komplizieren - als wäre sie nicht schon kompliziert genug. Aber sie wollte auch nicht, dass Pike wieder fortging. Angel war nicht ihr Freund. Nicht richtig. Und er würde es auch nie sein.
Aber das traf auch auf Pike zu. Sie waren nicht füreinander bestimmt. Sie wusste das. Aber dieses Wissen machte es nicht leichter für sie. Bisher hatte sie geglaubt, dass das große Problem ihres Daseins als die Auserwählte darin bestand, niemals wie ein normaler Teenager leben zu können. Jetzt dämmerte ihr allmählich, dass noch mehr dahinter steckte. Sie war jetzt erwachsen. Und das Dasein als die Auserwählte hinderte sie auch, wie eine normale Erwachsene zu leben. Es hinderte sie an allem.
»Buffy?«, fragte ihre Mutter und wies auf die vor ihr stehende Pfanne. »Glaubst du nicht, dass es genug Ricotta ist?«
Buffy blickte nach unten und bemerkte, dass sie viel zu viel Käse in die Pfanne gegeben hatte. Sie verdrehte die Augen und löffelte den Käse zurück in den Plastikbehälter.
»Tut mir Leid«, sagte sie. »Ich schätze, ich bin ein wenig zerstreut.«
Als sie diesmal zu ihm hinübersah, war es Pike, der den Blick abwandte.
»Ich hoffe, Alan mag Lasagne«, sagte Joyce nachdenklich.
Buffy lächelte. »Keine Bange, Mom. Wer mag Lasagne nicht? Nudeln, Soße, Fleisch und Käse. Vielleicht noch mit etwas Spinat verfeinert, hm? Wer könnte da Nein sagen? Außerdem, wenn Alan sie nicht mag, schmeißen wir ihn raus und tauschen ihn gegen ein neues Modell ein«, fügte Buffy hinzu und lächelte ihre Mutter spitzbübisch an.
Joyce tat so, als wäre sie empört, konnte sich das Lachen aber nicht verbeißen.
»Es ist nicht so einfach, wenn man eine allein erziehende Mutter in den Vierzigern ist«, seufzte Joyce.
»Oh, >in den Vierzigern««, stichelte Buffy. »Ein cleverer Trick, um sich an einer genauen Zahlenangabe vorbeizumogeln. Und ich habe Neuigkeiten für dich, Mom. Vielleicht hast du’s vergessen, aber es war noch nie besonders einfach.«
Joyce lächelte nur und legte eine zweite Lage Nudelplatten über den Käse und die Fleischsoße, die Buffy über die erste Schicht Nudeln verteilt hatte.
»Weißt du«, sagte Joyce ruhig, »er ist wirklich ein netter Kerl.«
Buffy zögerte, blickte dann widerwillig auf und nickte. »Er macht jedenfalls einen netten Eindruck. Ich passe auch nur auf dich auf. Ich bin schließlich deine Tochter. Es ist mein Job.«
»Und Gott sei Dank habe ich eine Jägerin im Haus«, erwiderte ihre Mutter scherzhaft. »Ich weiß gar nicht, was ich tun würde, wenn sich Alan nicht unsterblich in mich verliebt hätte - sofern das überhaupt möglich ist! Ich kann gut auf mich selbst aufpassen, Buffy, aber ich freue mich, dass du dir Sorgen um mich machst.«
Die Summers-Frauen versanken in Schweigen, bereiteten weiter die Lasagne vor und genossen sichtlich die gemeinsame Zeit. Es war ein kostbarer Moment. Alan würde erst in einer halben Stunde kommen, und Pike schien vollauf damit beschäftigt zu sein, den Tisch zu decken.
Aber dann war Pike fertig. Und brach die Stille. »Kann ich sonst noch was tun?«, fragte er beflissen.
Buffy warf ihm einen verweisenden Blick zu. »Siehst du nicht, dass wir hier unsere kleine Idylle genießen?« Sie und ihre Mutter lachten, und nach einem Moment der Unsicherheit fiel Pike ein.
»Du kannst den Salat machen, wenn du willst«, schlug Joyce vor.
»Ich bin der König des Salats«, erklärte Pike.
»Jeder muss irgendein Ziel im Leben haben«, sagte Buffy. »Nun, abgesehen von Xander natürlich.«
Cordelia hielt es ungefähr dreißig Sekunden aus, auf dem Korridor Wache zu schieben und Direktor Snyders Tür zu beobachten. Sie fand nicht nur das ganze Spionieren äußerst abstoßend - sofern es ihr keinen persönlichen Vorteil brachte -, sondern sie glaubte auch nicht einen Moment lang, dass Miss Blaisdell die böse Kreatur war, für die alle anderen sie offenbar hielten. Selbst wenn die Frau - falls man Xander überhaupt glauben konnte - den halben Nachmittag in Snyders Büro verbracht hatte, änderte dies nichts daran, dass Cordelia sie
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